Personalia

Joachim Thiery bleibt an der Spitze der Medizinischen Fakultät der Uni Kiel

14.04.2025 - Der Labormediziner hat im April seine zweite Amtszeit als hauptamtlicher Dekan angetreten und ist weiterhin Vorstand für Forschung und Lehre des UKSH.

Bereits im Dezember 2023 hat der Konvent der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) Professor Joachim Thiery vorzeitig das Vertrauen ausgesprochen und ihn erneut als Dekan gewählt. Der Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) hat ihn im Oktober 2024 als Vorstand für Forschung und Lehre des UKSH, Campus Kiel, bestätigt. „Das mir erneut entgegengebrachte Vertrauen berührt mich sehr. Ich sehe es als Anerkennung der bisherigen Arbeit des Dekanats und meines gesamten Teams. Mit diesem starken Mandat des Konvents werde ich mich mit aller Kraft weiter für die Zukunft der großartigen Kieler Universitätsmedizin einsetzen. Gemeinsam mit der Universität und dem Klinikum wollen wir in den nächsten fünf Jahren den erfolgreichen ‚Kieler Weg‘ der ‚Präzisionsmedizin‘ in der Forschung weitergehen.“

Auch in den kommenden Jahren will sich Thiery für verbesserte Bedingungen in der medizinischen Forschung und Lehre einsetzen und macht sich für den Bau eines neuen Lehrgebäudes mit moderner Ausstattung stark: „Wir müssen die besten Bedingungen für die Ausbildung unserer Ärztinnen und Ärzte schaffen. Sie sind unsere Zukunft für die Gesunderhaltung. Das Lehrgebäude ist daher eine prioritäre Zukunftsaufgabe in der nächsten Amtszeit.“ In der Lehre setzt die Medizinische Fakultät auch auf den Ausbau moderner Technologien wie Virtual Reality, Künstliche Intelligenz und Telemedizin.

Professor Markus Hundt, CAU-Vizepräsident für Studium, Lehre und Wissenschaftliche Weiterbildung, gratuliert zur Wiederwahl: „In den vergangenen Jahren hat Professor Thiery der Medizinischen Fakultät als hauptamtlicher Dekan eine starke Stimme verliehen und wichtige Meilensteine erreicht. Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft die Forschung und Lehre gemeinsam zu gestalten und die Fakultät weiterzuentwickeln. Wir wünschen ihm für die anstehenden Aufgaben viel Erfolg.“

Professor Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender (CEO) des UKSH, betont: „Professor Thiery bringt umfangreiche wissenschaftliche Erfahrung und ein klares Verständnis für die Weiterentwicklung der Universitätsmedizin mit. Seine Wiederwahl bietet die Chance, bewährte Initiativen fortzusetzen und neue Impulse in Forschung und Lehre zu setzen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im Vorstand des UKSH.“

Zukunftsaufgaben: Stärkung der Lehre, internationale Kooperationen und neue Verbundprojekte

„Vor dem Hintergrund von Fake News und zunehmender Skepsis gegenüber Wissenschaft und Forschung, müssen wir das Vertrauen in die Medizinische Wissenschaft durch Transparenz, Kommunikation und Verlässlichkeit stärken“, stellt Thiery fest. „Die rasante Dynamik und die Folgen des Wissenszuwachses mit Innovationen wie maßgeschneiderten Biologika- und zellbasierten Therapien, Präzisionsrobotern in der Chirurgie, künstlichen Geweben als Organersatz bis hin zur Anwendung Künstlicher Intelligenz in der Diagnostik sind die großen medizinischen Herausforderungen des Jahrzehnts. Ich sehe es als unverzichtbar an, dass eine Medizin der Zukunft durch gemeinsame ethische Werte geleitet werden muss. Wir werden dies kontinuierlich dem medizinischen Nachwuchs in der Aus- und Weiterbildung weitergeben.“ Das im Aufbau befindliche Institut für translationale Medizinethik wird hier eine Schlüsselstellung einnehmen.

Beim Blick auf seine zurückliegende Amtszeit hebt Thiery die Kooperation mit der Universität zu Lübeck (UzL) und im UKSH hervor: „Wir haben in der Corona-Krise in schnellen gemeinsamen Entscheidungen zusammengefunden. Es ist auch erstmals gelungen, gemeinsam einen Strategie- und Entwicklungsplan, aber auch einen gemeinsamen Selbstbericht für die Begutachtung durch den Wissenschaftsrat zu erstellen.“ Sehr dankbar ist er für das in die Medizinische Fakultät gesetzte Vertrauen der Neuberufenen. Seit 2020 wurden über 40 Professorinnen und Professoren neu an die Medizinische Fakultät der CAU berufen. „Es sind wirklich alles renommierte und hochmotivierte Kolleginnen und Kollegen aus der Wissenschaft und aus der klinischen Medizin, die wir von herausragenden Universitäten aus dem In- und Ausland für Kiel gewinnen konnten.“ Erfreulich sei auch, dass unter den Neuberufenen viele Frauen sind. Heute sind an der Fakultät rund 27 Prozent Professorinnen tätig, darunter viele in leitender Funktion. Insgesamt umfasst das Kollegium heute rund 110 Professorinnen und Professoren. Ein Studium von Medizin, Zahnmedizin und den Masterstudiengängen Pflegepädagogik und Medical Life Sciences absolvieren an der Medizinischen Fakultät der Universität Kiel aktuell etwa 2.100 Studierende, 68 Prozent davon sind Frauen.

Potenzial sieht der Medizindekan in der internationalen Sichtbarkeit der Medizinischen Fakultät. Erste Abkommen wurden im letzten Jahr auf den Weg gebracht, zum einen in Tokio mit dem neugegründeten Wissenschaftsinstitut Tokio (Institute auf Science Tokyo) und zum anderen gemeinsam mit dem UKSH mit der Medizinischen Fakultät der Universität Kairo, einer der größten Universitäten weltweit mit über 200.000 Studierenden. Weitere Abkommen mit Litauen, Dänemark, der Bay Area (Kalifornien) und Israel sind im Aufbau. Ein weiteres Ziel ist die Steigerung der Effizienz von Verbundstrukturen etwa in Form von gemeinsamen Forschungsinitiativen in den großen Profilbereichen Entzündung, Neurowissenschaften, Onkologie und Biomaterialien/Medizintechnik.

Curriculum Vitae

Joachim Thiery studierte Humanmedizin an der Universität Heidelberg und promovierte dort. Anschließend arbeitete er im Zentrum Innere Medizin und in der Abteilung für Klinische Chemie am Universitätsklinikum Göttingen und später als Oberarzt am Universitätsklinikum Großhadern in München. 1995 habilitierte er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Wuhan (China) und an das renommierte Gladstone Institute in San Francisco (USA). Im Jahr 2000 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin an der Universität Leipzig. Er war Prodekan für Forschung, in zwei Wahlperioden Dekan der Medizinischen Fakultät und Senator der Universität Leipzig. 2010 erwarb er einen Master of Business Administration (MBA) in „Health Care Management“ an der Universität Bayreuth. Von 2012 bis 2013 war Prof. Thiery Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. Er engagierte sich über acht Jahre als gewählter DFG-Fachkollegiat im Fachkollegium Medizin der Deutschen Forschungsgemeinschaft und war Mitglied des Präsidiums des Medizinischen Fakultätentags. Er wurde für die Zeit von 2010 bis 2020 in den Aussichtsrat des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein berufen. Seit April 2020 ist Prof. Thiery hauptamtlicher Dekan der Medizinischen Fakultät der CAU und Vorstand für Forschung und Lehre des UKSH, Campus Kiel.

Der wissenschaftliche Schwerpunkt von Joachim Thiery liegt auf dem Gebiet des Lipidstoffwechsels, der Erforschung der genetischen Ursachen von Gefäßerkrankungen, die zum Herzinfarkt führen. Er wurde unter anderem mit dem Preis der Deutschen Therapiewoche und der Rudolf-Schönheimer-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Atheroskleroseforschung ausgezeichnet. 2022 erhielt er für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen den Felix Hoppe-Seyler-Preis der Deutschen Gesellschaft für Klinischen Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V.

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