Philips Medizin Systeme in Böblingen gab virtuelle Einblicke
22.12.2021 - Als Produktionsstandort für Patientenmonitore erfährt Philips Böblingen seit Beginn der COVID-19-Pandemie verstärktes Interesse und Aufmerksamkeit. Hier werden die Monitore der IntelliVue-Produktfamilie, die von der Normal- über die Neugeborenen- bis hin zur Intensivstation im Einsatz sind, entwickelt und gefertigt.
Auf einer Presseveranstaltung im November öffnete Philips virtuell seine Tore und zeigte, welche weiteren Aktivitäten die mehr als 1.000 Beschäftigten aus über 40 Nationen neben der Herstellung der Monitore beschäftigen. Zwei Gastbeiträge aus dem klinischen Umfeld komplettierten die Agenda des Tages. Die circa 10-minütigen Themenbeiträge sind ab sofort auf YouTube über die unten genannten Links abrufbar.
In Böblingen liegt – in enger Zusammenarbeit mit den Standorten in Cambridge (USA), Shenzhen (China) und Bangalore (Indien) – die globale Verantwortung für den Geschäftsbereich Patient Monitoring. „Wir sind sehr stolz, dass wir Weltmarktführer in diesem Segment sind”, erklärt Dr. Peter Ziese, Head of Medical Innovation & Strategy bei Philips. „Damit das so bleibt, beschäftigen wir international agierende Forschungs- und Entwicklungsteams, die an den Innovationen von morgen arbeiten. Ein zentraler Treiber ist hier die Digitalisierung”, so Ziese weiter.
Potenziale der vernetzten Versorgung
Mehr als 10 Prozent des Umsatzes von Philips fließen jährlich zurück in die Forschung und Entwicklung. „Über 50 Prozent unserer Ingenieurinnen und Ingenieure beschäftigen sich heute mit Software-Lösungen, Data Science und künstlicher Intelligenz“, leitet Ziese seinen Beitrag ein. Ziel sei, die Entwicklung digitaler Innovationen deutlich zu beschleunigen. Welche Qualitätseffekte diese auf die Gesundheitsversorgung haben, betrachtet der Vortrag “Connecting Care with a Purpose”.
Handlungsfelder im klinischen Patientenmonitoring
Mit dem Beitrag „Hospital Patient Monitoring – vom Monitoring zur Therapieoptimierung“ beleuchtet Günter Gegner, Principal Architect Patient Monitoring bei Philips Medizin Systeme Böblingen, das Themenspektrum in der Forschung & Entwicklung. „Es geht um die Reduzierung der Komplexität, den Einsatz von Analytics und künstlicher Intelligenz zur Erzeugung von konkreten Handlungsanweisungen oder auch das Hervorheben von relevanten Informationen, die jetzt für die Patientenbehandlung entscheidend sind“, so Gegner.
Alarmmanagement oder die geräuscharme Intensivstation
Der Beitrag „Alarm Fatigue – Ursachen und Wirkung“ von Dr. Dirk Hüske-Kraus, Practice Specialist Alarm Management, Philips Medizin Systeme Böblingen, beschäftigt sich mit dem Einfluss von Alarmen auf die Patientensicherheit und das Wohlbefinden des Personals und skizziert bestehende und zukünftige Lösungsansätze. „Hier haben wir Arbeitsaufträge in zwei Richtungen“, beschreibt Hüske-Kraus. „Der erste ist die Verbesserung der Systeme hinsichtlich Bedienungsfreundlichkeit und Vorhersagequalität und der zweite ist die Unterstützung der Kliniken, die von dem konkreten Problem der Überlastung durch vermeidbare Alarme stehen.“
Kreislaufwirtschaft und Dematerialisierung
Mit dem Beitrag „Circular Economy in der Produktion“ thematisiert Dominique Pfeiffer, Senior Integral Project Manager bei Philips Medizin Systeme Böblingen, einen jungen Arbeitsbereich am Standort Böblingen. „Im Moment verbrauchen wir die Ressourcen von 1,74 Planeten, obwohl wir nur einen haben. Es muss sich also etwas ändern in der Art, wie wir wirtschaften“, appelliert Pfeiffer im Einstieg seines Vortrages. Innovationsansätze hierfür finden sich bei der Betrachtung des Themas Dematerialisierung, der Wiederaufbereitung, Rückgabe und Recycling, aber auch in der Entwicklung neue Geschäftsmodelle.
Gastbeiträge aus der klinischen Praxis
Das Siloah Krankenhaus St. Trudpert in Pforzheim setzt auf kontinuierliche Patientenüberwachung. Die Basis hierzu bildet der in Böblingen entwickelte IntelliVue X3 Patientenmonitor. Welche Effekte man sich davon erhofft, erklärt Dr. med. Manfred Krammer in seinem Beitrag. Er ist Chefarzt an der Klinik für Innere Medizin 2 (Kardiologie) am Siloah St. Trudpert Klinikum. Der zweite Gast ist Dr. med. Jan Larmann, PhD, leitender Oberarzt (komm.) und Stellv. d. Ärztlichen Direktors der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Er stellt in seinem Beitrag das Forschungs- und Entwicklungsprojekt KoMed vor. Das Projekt sucht Antworten auf die Frage, ob Vitaldaten das Potenzial haben, Krankheiten und deren Verlauf vorhersagen und ihnen bereits im Vorfeld entgegen steuern zu können.