Gesundheitspolitik

Qualitätssicherung: Kliniken in Hessen haben Qualitätsziele erreicht

04.03.2011 -

Die Qualitätssicherung in Kliniken hat in Hessen vor 30 Jahren ihren Anfang genommen. Das Ergebnis dieser langjährigen und guten Arbeit: "Heute wird in Hessen eine Medizin in überwiegend überdurchschnittlich guter Qualität geleistet", so Dr. Barbara Voß, Leiterin der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen.

Das Qualitätsverständnis im Gesundheitswesen hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt. Während Qualitätsfragen früher meist nur in wissenschaftlichen Fachgremien diskutiert wurden, setzen Patienten, Krankenkassen und Ärzte heute Qualität in der Medizin und auch deren transparente Darstellung als Selbstverständlichkeit voraus.

Dr. Björn Misselwitz, Leiter der Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen (GQH), bestätigt: "Wenn man alle Daten für ganz Hessen zusammennimmt, wurden 2009 die erwarteten Qualitätsziele in nahezu allen geprüften Bereichen entweder erreicht oder sogar übertroffen." Seit 1995 betreut die GQH erfolgreich die stationären Qualitätssicherungsmaßnahmen in Hessen.

Im Blickpunkt der externen Qualitätssicherung in Hessen stand zu Beginn zunächst die Überprüfung der Qualität in der Geburtshilfe im Rahmen der sogenannten Hessischen Perinatalerhebung. Die Perinatalmedizin bezeichnet ein spezielles Arbeitsgebiet der geburtshilflichen Gynäkologie und der Kinderheilkunde, das sich mit den Erkrankungen und Gefährdungen von Mutter und Kind im perinatalen Zeitraum (das heißt kurz vor, während und bis sieben Tage nach der Geburt) befasst. Die Qualitätssicherungsmaßnahmen in diesem Bereich waren äußerst erfolgreich. Durch neue und verbesserte diagnostische und therapeutische Möglichkeiten konnte die Anzahl der während der Perinatalzeit sterbenden Kinder deutlich gesenkt werden. Die perinatale Sterberate liegt seit den achtziger Jahren stabil auf dem Niveau von 0,6 Prozent aller Geburten.

Deutliche Qualitätsverbesserungen wurden in Hessen in den vergangenen Jahrzehnten auch in weiteren Bereichen der medizinischen Versorgung erzielt: In der Geburtshilfe wurde die medizinische Versorgung der Gebärenden durch eine Zentralisierung der Risikogeburten gesteigert. In der Neugeborenenmedizin (Neonatologie) hat sich die Versorgung der Frühgeborenen und deren Überlebenswahrscheinlichkeit insbesondere in den letzten zehn Jahren deutlich verbessert, wovon vor allem diejenigen Frühchen profitieren, die in der 24. bis 31. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Große Erfolge wurden außerdem bei der medizinischen Versorgung von Brustkrebs-Patientinnen erreicht.

"Die Qualität medizinischer Leistungen galt lange als schwer messbar. Auch gab es Vorbehalte, ob die Leistungsqualität aufgrund der Individualität jedes einzelnen Behandlungsfalls in einer statistischen Auswertung generalisierbar sei. Heute wissen wir, dass die externen Qualitätssicherungsprogramme die Qualität der erbrachten Leistungen nicht nur sichern, sondern wertvolle Hinweise auf Schwachstellen geben und deutliche Qualitätssprünge anstoßen", so Dr. Misselwitz. Von einer verbesserten Behandlungsqualität profitieren alle Beteiligten: "Patienten sind immer weniger bereit, Unzulänglichkeiten in den Abläufen einer Klinik einfach in Kauf zu nehmen. Gleichzeitig interessieren sie sich immer mehr für qualifizierte Informationen zur Behandlungsqualität eines Krankenhauses. Für eine Behandlung in einer Klinik, die über einen guten Ruf verfügt, akzeptieren sie auch weitere Wege", erläutert Dr. Voß. "Auch kommen für die TK nur solche Krankenhäuser als Vertragspartner in Betracht, die gewährleisten können, dass sie qualitativ hochwertige Leistungen erbringen."

Kontakt

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Stiftstraße 30
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+49 69 962191 11

Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen

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