Rhön-Klinikum startet Veränderungsprogramm „ImPULS“
10.06.2013 -
Vorstand und Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG haben mit „ImPULS" ein umfassendes Veränderungsprogramm für das Unternehmen und seine verbundenen Kliniken beschlossen. Ziel ist es, das Unternehmen zu einem umfassenden, integrierten Gesundheitsversorger zu entwickeln, der im Rahmen einer neuen „Netzwerkmedizin" die Versorgung seiner Patienten noch weiter verbessert. Eine vernetzte, erweiterte Medizinstrategie, verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kliniken und in der Region, Effizienzsteigerungen und ein umfassendes Investitionsprogramm für die Standorte sollen das Unternehmen fit für die zukünftigen Herausforderungen machen.
Der Vorstand hat unter Führung des neuen Vorstandsvorsitzenden nach einer ersten Bestandsaufnahme erkannt, dass marginale handwerkliche Korrekturen am bisherigen Geschäftsmodell der Rhön-Klinikum AG mittel- und langfristig nicht ausreichen werden, das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.
Vielmehr erkennt der Vorstand das ungehobene Wachstumspotenzial für das Unternehmen, welches sich künftig aus einem integrierten Gesundheitsunternehmen mit einer Vernetzung der Kompetenzen und des Wissens, einer Abstimmung der medizinischen Leistungsportfolien und der „Netzwerkmedizin" ergibt. Das Veränderungsprogramm „ImPULS" ist dabei Werkzeug und Treiber zugleich für die anstehende Umgestaltung des Unternehmens.
Der Fokus von „ImPULS" liegt dabei vorrangig auf der Generierung von Wachstum, also der Gewinnung von Marktanteilen, und nicht auf Kostensenkungen. „Mit „ImPULS" schafft das Unternehmen die Voraussetzungen für überdurchschnittliches Wachstum, um durch medizinische Exzellenz, optimierte Organisation und effizienten Ressourceneinsatz seine Wettbewerbsposition zu verbessern. Es handelt sich ausdrücklich nicht um ein Kostensenkungsprogramm, sondern soll die Kliniken mit gezielten, umfangreichen Investitionen in die Lage versetzen, neue Patienten durch Spezialisierung und Exzellenz zu gewinnen. Zahlreiche Standorte haben Entwicklungspotential, dieses wollen wir im Hinblick auf medizinische Weiterentwicklung, Materialbedarf oder Erlösentwicklung heben", verdeutlicht CEO Dr. Dr. Martin Siebert die Zielrichtung.
Organisches Wachstum durch Investitionen, Effizienzsteigerungen und stärkere Zusammenarbeit
So soll eine konzernweit koordinierte Medizinstrategie die Abstimmung der lokalen, klinikindividuellen Angebote und die Verzahnung der ambulanten Angebote (MVZs) mit dem stationären Bereich deutlich intensivieren. Das Ziel „Spitzenmedizin für jedermann" rückt damit wieder verstärkt in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Um dieser Aufgabe bestens gerecht werden zu können, will das Unternehmen die medizinische Kompetenz in der Führung des Konzerns noch stärker ausbauen. „Gemeinsam mit den Kliniken werden wir die jeweiligen Stärken der einzelnen Verbundkliniken herausarbeiten, diese mit gezielten Investitionen unterstützen und die einzelnen Kliniken so optimal auf die zukünftigen Rahmenbedingungen in einem zunehmend herausfordernden Umfeld fit machen", so Finanzchef Jens-Peter Neumann.
Eine neue Strategie zur Patienten- und Einweiserbindung wird flankiert durch ein umfassendes Marken- und Marketingkonzept. Die Rhön-Klinikum AG soll künftig als Marke in der Öffentlichkeit deutlich positiver wahrgenommen werden und bei Patienten und Einweisern für medizinische Qualität stehen. Ziel soll es sein, die positive Wahrnehmung der medizinischen Leistungen stärker in den Köpfen der Zielgruppen zu verankern.
Zusätzlich wird die unternehmensweite Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter gefördert, um den standortübergreifenden Austausch von Wissen, Kompetenzen und Technologien zu verbessern.
Investitionen im Umfang von rund 1 Mrd. Euro in den kommenden 5 Jahren
Bis Ende 2015 soll eine deutliche Verbesserung sowohl der medizinischen als auch der wirtschaftlichen Ergebnisse erzielt werden. Dieser Prozess wird in den kommenden fünf Jahren durch Investitionen im Umfang von rund 1 Mrd. € forciert. In diesem Zusammenhang ist die stärkere, standortübergreifende Bündelung von Ressourcen geplant, um diese zukünftig stärker auf die Vernetzung der Leistungen der gesamten Region zu fokussieren.
Mitarbeiterentlassungen sind durch das Programm nicht vorgesehen. Greifen die Wachstumspläne des Unternehmens, werden voraussichtlich vor allem im medizinischen Bereich neue Arbeitsplätze geschaffen. „Wir setzen auf organisches Wachstum des Konzerns und seiner Kliniken über Marktniveau. Dafür werden wir an den Kliniken investieren und Know-How einbringen", so CFO Neumann.
„Wenn wir gemeinsam erfolgreich sein wollen um unseren Patienten die bestmögliche Behandlung anzubieten - von der Terminabsprache bis zur Nachbehandlung - dann führt an der neuen Netzwerkmedizin, die von „ImPULS" unterstützt und vorbereitet wird, kein Weg vorbei", unterstreicht CEO Martin Siebert.
Mit überregionaler Netzwerkmedizin in zwei Stufen zu umfassenden Angeboten für Patienten
„ImPULS" wird daher den Weg ebnen zu einem überregionalen Netzwerk medizinischer Angebote. Das ist für den Rhön-Klinikum-Verbund zwar grundsätzlich nicht neu, dennoch wird ganz klar dargestellt, dass die medizinische Expertise über einen intensiver gelebten Verbundgedanken deutlich an Qualität gewinnen soll.
In zwei Stufen soll das Konzept zur gelebten Netzwerkmedizin umgesetzt werden: In Stufe 1 tritt die Rhön-Klinikum AG an große Arbeitgeber, mittelständische Unternehmen und Verbände, um deren Mitarbeiter bzw. Mitglieder für das neue Versorgungsangebot zu gewinnen. Dieses Konzept soll nach derzeitigem Stand gemeinsam mit den Helios Kliniken nach dem entwickelten Standard „Helios Club" umgesetzt werden. Erste Gespräche hierzu werden bereits geführt. „Noch befinden wir uns aber in den Gesprächen zur Teilnahme am Programm mit Helios", so der Vorstandsvorsitzende.
In Stufe 2 wird dann die Vision der bundesweiten Versorgung „Netzwerkmedizin" etabliert. Um die Umsetzung von „ImPULS" zügig voranzutreiben, wird unter Leitung des Gesamtvorstandes ein „ImPULS"-Team berufen, das aus internen und externen Experten besteht. Das Team wird gemeinsam mit den Regionalgeschäftsführern und Geschäftsführern die Einzelprojekte des gesamten Programms zentral steuern.