Aus den Kliniken

Universitätsmedizin Greifswald: Ausgeglichenes Jahresergebnis für 2012

27.02.2013 -

„Nachdem 2011 erstmals nach 2003 kein ausgeglichenes Ergebnis erzielt wurde, konnte die Universitätsmedizin 2012 unter enormen Anstrengungen aller Mitarbeiter wieder eine schwarze Null schreiben", erklärte der Kaufmännische Vorstand Gunter Gotal. Im vergangenen Jahr erzielte das Hochschulklinikum aus den Krankenhausleistungen einen Umsatz in Höhe von 173 Mio. € (2011: 167 Mio. €). Insgesamt beläuft sich der Umsatz des Uniklinikums mit dem Kreiskrankenhaus Wolgast und seinen Verbundunternehmen auf ca. 211 Mio. € (2011: 198 Mio. €).

„Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen können unsere Mitarbeiter von Tariferhöhungen profitieren. Bereits im letzten Jahr wurde sich zum 1. Juli 2012 auf eine durchschnittliche Erhöhung der nichtärztlichen Berufsgruppen um sechs Prozent geeinigt", so der Verwaltungschef.

Gegenwärtig arbeiten in der Hochschulmedizin, im Kreiskrankenhaus Wolgast sowie in den 15 Verbundunternehmen 4.614 Mitarbeiter (2011: 4.548), darunter 645 Ärzte, Mediziner im wissenschaftlichen Dienst und Naturwissenschaftler, 1.473 Pflegekräfte sowie 1.168 Mitarbeiter im medizinisch-technischen Dienst, 464 Beschäftigte im Funktionsdienst und 798 weitere Mitarbeiter. Der Frauenanteil beträgt 74 Prozent und das Durchschnittsalter der Beschäftigten ist 38 Jahre.

Die aktuelle Bettenzahl in Greifswald liegt bei 905, einschließlich der 33 tagesklinischen Plätze in der Schmerztagesklinik und Psychiatrie. Am Kreiskrankenhaus Wolgast wurde im September 2012 darüber hinaus das „Altersmedizinische Zentrum Vorpommern" (AMZ) eröffnet, welches die Versorgung in der Akutgeriatrie aufgenommen hat. „Mit dem AMZ konnte eine wichtige Lücke in der Versorgung insbesondere älterer Menschen in der Region Vorpommern geschlossen werden", sagte Gunter Gotal. „Die Auslastung und Nachfrage auf die 20 Plätze lag von Anfang an bei über 100 Prozent."

Im vergangenen Jahr wurden an der Universitätsmedizin Greifswald so viele Patienten wie nie zuvor behandelt. Mehr als 166.000 Patienten (IST 2011: 160.500), davon 36.684 (IST 2011: 35.875) vollstationär, vertrauten der medizinischen Kompetenz in den 21 Kliniken und 19 Instituten. „Mit Inbetriebnahme des Diagnostikzentrums als zentrales und verbindendes Element des Klinikneubaus werden sich die Bedingungen für unsere Patienten weiter verbessern", kündigte heute der Ärztliche Vorstand und Vorstandsvorsitzende, Prof. Andreas Greinacher, anlässlich des Neujahrsempfanges in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald an. „Damit stehen fast 20 Jahre Planungs- und Bauzeit für den einzigen Kompaktneubau eines Universitätsklinikums in Deutschland vor dem erfolgreichen Abschluss."

Sonderzuschlag für universitäre Leistungen erforderlich

„Die Universitätsmedizin in Deutschland ist Garant für eine qualitativ hochwertige Krankenversorgung und Ausbildung sowie den medizinischen Fortschritt, die in erster Linie den Menschen in unserer Region zugutekommt", betonte Greinacher. „Spitzenmedizin anzubieten und den Nachwuchs auszubilden wird jedoch für die bundesweit 32 universitären Einrichtungen immer schwieriger. Die Universitätsmedizin in Deutschland befindet sich seit Jahren in einem Zustand der permanenten Defizitsituation." Die Vergütung der Behandlung basiert auf Daten, die anhand von durchschnittlich schwer erkrankten Patienten vor allem an normalen Krankenhäusern berechnet wurden. An der Universitätsmedizin sammeln sich jedoch richtigerweise die besonders komplizierten Patientenfälle. Die erhöhten Leistungen, die für diese Patienten notwendig sind, werden aber nicht vergütet.

Während sich Spezialkliniken in Deutschland oftmals auf die lukrativen Vergütungsfälle spezialisieren können und sich so die wirtschaftlichen Rosinen rauspicken, decken die Universitätsklinika das gesamte Spektrum aller Leistungsbereiche in der Medizin ab, von der Notaufnahme, der Versorgung der schweren, seltenen und extrem teuren Krankenfälle bis zur Fachkräfteausbildung und halten gleichzeitig interdisziplinäre Spezial- und Innovationszentren vor. „Das ist eine verfestigte Schieflage, die an die Substanz geht und bereinigt werden muss", so Greinacher.

„Die Ressourcen für Einsparungen und Optimierungen sind aufgebraucht. Ohne einen dringend notwendigen Ausgleich für die überdurchschnittlichen Leistungen für Krankenversorgung, Lehre und Wissenschaft wird die Universitätsmedizin künftig ihren Aufgaben nicht mehr vollumfänglich gerecht werden können", gab der Ärztliche Vorstand zu bedenken. „In Ländern mit einem ähnlich strukturierten leistungsstarken Gesundheitssystem erhalten Universitätskliniken für ihren Mehraufwand auch einen entsprechenden Zuschlag."

 

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