Medizin & Technik

Weltweit erstes MRT-System für Babys und Kleinkinder an Universitätsmedizin Halle installiert

26.03.2025 - Die Universitätsmedizin Halle hat das weltweit erste neuentwickelte Magnetresonanztomographie-System (MRT) für Babys und Kleinkinder installiert.

Das hochmoderne Medizingerät neo315 wurde von einem Magdeburger Start-up entwickelt und wird künftig in den pädiatrisch-radiologischen Fachbereichen eingesetzt. Mit der Neuanschaffung setzt die Universitätsmedizin Halle auch überregional ein starkes Zeichen für die Kindermedizin.

Ein Ultraschall ist für eine gesicherte Diagnose oft nicht ausreichend und eine Untersuchung in einem herkömmlichen MRT-Gerät für Erwachsene ist für Babys und Kinder mit einer hohen Belastung verbunden. Das speziell für Neugeborene und Kleinkinder entwickelte MRT-System bietet eine strahlungsfreie Bildgebung aller Organe inklusive Weichteilkontrast, wodurch Erkrankungen wie angeborene Fehlbildungen, akute Hirnblutungen oder Tumore frühzeitig erkannt werden können. Im Vergleich zu herkömmlichen Geräten ermöglicht die Hochtemperatur-Supraleiter-Technologie eine kompaktere und leichtere Bauweise. Daher kann das neo315 direkt auf der Kinderintensivstation installiert werden, was bisher erforderliche Transporte vermeidet und Untersuchungen in vertrauter Umgebung erlaubt.

„Dank der räumlichen Nähe können wir die Untersuchungen nun an den natürlichen Schlafrhythmus der Babys und Kleinkinder anpassen und auf die bisher notwendige Sedierung möglichst verzichten“, sagt Prof. Dr. Roland Haase, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie II, der das Projekt „neo315“ gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Walter Wohlgemuth, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Radiologie, leitet. „Aufgrund einer neuartigen Magnetabschirmung am Gerät können sich medizinisches Personal oder Angehörige während des Einsatzes im selben Raum befinden. Das bedeutet weniger stressbedingte Belastung für die Säuglinge oder Kleinkinder und auch die Eltern“, so Haase.

„Mit der Installation dieses weltweit ersten, neuentwickelten pädiatrischen MRT-Systems setzt das Entwickler-Unternehmen einen neuen Standard in der medizinischen Bildgebung und stärkt die Diagnostik in der Pädiatrie nachhaltig“, sagt Prof. Dr. Thomas Moesta, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Halle (Saale). „Dass wir das Gerät neo315 als erstes Klinikum einsetzen, spricht für die hohe Innovationskraft der Universitätsmedizin Halle und unserer Region.“

Ein weiterer Meilenstein für die technologische Innovation ist die geplante Integration des neuen Geräts in die Infrastruktur der Halle MR-Imaging Core Facility (HMRICF), des interdisziplinären, wissenschaftlichen Bildgebungszentrums zur Entwicklung und Anwendung moderner MR-Bildgebungsverfahren der Universitätsmedizin Halle. „Die HMRICF verfügt über eine exzellente Expertise in der MR-Anwendung und MR-Physik und betreibt bereits ein Forschungs-MRT“, erklärt Prof. Dr. Dr. Walter Wohlgemuth, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Radiologie. „Im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Hersteller erhält die HMRICF auch Zugang zur Entwicklungsumgebung, was die anwendungsorientierte Implementierung und Weiterentwicklung von MR-Messmethoden auf höchstem Innovationsniveau ermöglicht.“

„Das hochmoderne Kinder-MRT, das künftig an der Unimedizin in Halle zum Einsatz kommt, ist ein wichtiger Meilenstein für den weiteren Ausbau der Kindermedizin in Halle“, betont Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann. „Das Kinder-MRT wurde überdies nicht irgendwo entwickelt, sondern bei uns im Lande vom Magdeburger Medizintechnik-Unternehmen Neoscan. Für das Land ist das in mehrfacher Hinsicht eine Erfolgsgeschichte: angefangen von mutigen Investitionen über unternehmerischen Erfolg bis hin zu einer besseren medizinischen Versorgung der Bevölkerung bei uns im Lande, die durch eine wettbewerbs- und leistungsfähige Universitätsmedizin sichergestellt wird. Mit dem Kinder-MRT kommen wir unserer gemeinsamen Verantwortung nach, die kleinsten Bürgerinnen und Bürger zu schützen, sie bei Krankheit bestmöglich zu versorgen und ihnen eine gesunde Zukunft zu ermöglichen. Das Wissenschaftsministerium wird auch künftig Investitionen in technische Innovationen unterstützen, die dazu beitragen, Sachsen-Anhalt als erstklassigen Standort für leistungsfähige Medizintechnik und Universitätsmedizin weiter zu profilieren.“

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