Wie vor 40 Jahren alles seinen Anfang nahm
30.12.2020 - Eröffnung der Klinik für Innere Medizin in Lobeda im Dezember 1980
Mittendrin auf dem Areal des Universitätsklinikums Jena (UKJ) in Lobeda wird im Moment noch fleißig an dem Gebäude A5 gearbeitet. In wenigen Monaten sollen die Nutzer einziehen können. Es ist der vorerst letzte Mosaikstein eines Großprojekts, das vor 40 Jahren am Standort Lobeda seinen Anfang nahm: die universitäre Medizin an einem Ort in Jena zu konzentrieren. Im Dezember vor vier Jahrzehnten nahm mit dem Neubau der Klinik für Innere Medizin auf der grünen Wiese alles seinen Anfang.
11. Dezember 1980: Ein- und Vierbettzimmer mit eigener Nasszelle und Toilette. Mit großen Augen bestaunten die Mitarbeiter die fortschrittliche Ausstattung in der neuen Klinik für Innere Medizin, als diese vor vier Jahrzehnten eröffnet wurde. Nach einem Probelauf mit einer ersten Station, folgte im Januar 1981 der komplette Umzug.
Doch bis dahin war es ein langer Weg: Schon 1973 hatte die höchste Führungsebene der SED – das Politbüro – gemeinsam mit dem Bundesvorstand des Gewerkschaftsdachverbandes FDGB den Neubau eines Fachkrankenhauses für Innere Medizin in Jena per Beschluss sozusagen zur Chefsache gemacht. 40 Mio. DDR-Mark sollte das 400-Betten-Haus kosten. Im Dezember 1975 wurde der erste Spatenstich gesetzt. Doch die fünfjährige Bauzeit war geprägt durch die typischen Probleme der DDR-Planwirtschaft – Materialmangel, verspäte Lieferungen, Querelen um Bauarbeiter und Materialen mit den Verantwortlichen des damaligen Bezirks Gera, zu dem Jena gehörte. Nicht zufällig wurde dann der Tag für die offizielle Übergabe gewählt: Der 11. Dezember war in der DDR der „Tag des Gesundheitswesens“.
Im Fach der Inneren Medizin schritt die Spezialisierung kontinuierlich voran. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in der Struktur der KIM wider. Zur KIM I gehörten die Abteilungen Kardiologie/Angiologie, Rheumatologie, Intensivmedizin und Nephrologie mit Dialysezentrum, zur KIM II zählten die Abteilungen Hämatologie/Onkologie, Gastroenterologie und Infektionskrankheiten, Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten.
1992 wurde umstrukturiert: Aus den zwei Kliniken entstanden vier eigenständige Kliniken für Innere Medizin. Die Spezialisierung ist jedoch noch nicht abgeschlossen: Im Oktober 2020 ist eine fünfte eigenständige Klinik für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Pneumologie hinzugekommen, die kommissarisch von Prof. Dr. Susanne Lang geleitet wird. Zunächst ist sie mit insgesamt 26 Betten auf der Station B230 verortet. Nach Abschluss aller Baumaßnahmen – Stationen im B-Gebäude werden saniert und der Gebäudekomplex A5 entsteht – wird die KIM V dann der Station B120 zugeordnet.
Im Jahr 2018 wurde das ehemalige KIM-Gebäude abgerissen, die Kliniken fanden Platz in einem Neubau. Während die Spezialisierung in den einzelnen Bereichen immer weiter voranschreitet, bilden die Kliniken der Inneren Medizin dennoch eine Einheit. Alle Bereiche eint der Anspruch, den Patienten ganzheitlich als Mensch zu behandeln. Die Einheit des Fachs zeigt sich auch in der gemeinsamen Weiterbildung für Innere Medizin aller KIM-Kliniken, die das Ziel hat, „Allround-Internisten“ auszubilden. Zugleich ist jede Klinik aus dem Bereich der Inneren Medizin heraus mit anderen Fachgebieten eng vernetzt. Die Nephrologie mit der Nierentransplantation, die Kardiologie mit der Herzchirurgie, die Hämatologie/Onkologie mit dem UniversitätsTumorCentrum – um nur einige Beispiele zu nennen.
Einerseits sehen die Kliniken für Innere Medizin ihre Aufgabe darin, ihre Partner bei der Grundversorgung der Thüringer Bevölkerung zu unterstützen und andererseits immer dann bereit zu stehen, wenn es darauf ankommt, mit innovativen Therapien zu helfen. Anspruch ist die so genannte wissensgenerierende Versorgung, bei der Studien und innovative Medizin zusammengebracht werden.