Neues Endoskopie-Zentrum am Klinikum Augsburg eingeweiht
29.09.2011 -
Das Klinikum Augsburg bewegt sich mit seinem neuen Endoskopie-Zentrum "mit an der Spitze des Fortschritts", betonte Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl bei der feierlichen Einweihung am 28. September 2011. Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde die Sanierung, in die rund 6 Mio. € investiert wurden, abgeschlossen - das Zentrum gehört nun zu den modernsten Endoskopie-Abteilungen Deutschlands und ist darüber hinaus das europäische Referenzzentrum von einem der weltweit führenden Endoskop-Hersteller aus Japan.
Besonderen Dank richtete Klinikum-Vorstand Alexander Schmidtke auch an die Träger von Stadt und Landkreis, die eine zusätzliche Finanzierung von rund 3 Mio. € übernommen hatten, nachdem eine Finanzierungslücke während der Bauzeit entstand:
"Wir hatten in der Vergangenheit keinen Masterplan und keine Bausteuerung wie heute, sodass wir hier reagieren mussten und wollten, um die Versorgung für unsere Patienten weiter zu verbessern", erklärt Schmidtke. "Es war keine Selbstverständlichkeit, dass die Träger diese Zusatzkosten zugeschossen haben."
Doch die Investition in eine deutlich verbesserte Versorgungsqualität hat sich gelohnt, wie sich alle Entscheidungsträger, Ärzte und Pflegekräfte einig sind: "Ich bin stolz auf das Ergebnis", betont Prof. Dr. Helmut Messmann, Chefarzt der III. Medizinischen Klinik, der vor rund zehn Jahren nach Augsburg kam, um ein modernes Endoskopie-Zentrum aufzubauen und weiterzuentwickeln:
Die neue Ausstattung verbessert nicht nur den Behandlungskomfort für Patienten und ihre Sicherheit, sondern ist insbesondere unter hygienischen Aspekten eine weitere Verbesserung. Vor Ort in der Endoskopie-Abteilung können die Geräte aufbereitet werden, damit beispielsweise eine Magen- oder Darmspiegelung unter optimalen Rahmenbedingungen verlaufen kann.
Die Endoskopie der III. Medizinischen Klinik unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Helmut Messmann stellt ein modernes endoskopisches Zentrum dar, in dem pro Jahr mehr rund 13.000 endoskopische Untersuchungen durchgeführt werden. Das Leistungsangebot umfasst alle gängigen diagnostischen als auch therapeutischen Endoskopien und Sonographien (inklusive Endosonografie) am gesamten Magen-Darm-Trakt inklusive der Gallenwege und Bauchspeicheldrüse sowie am Bronchialsystem, sowie die Endoskopie von Kindern.
"Ich bin stolz, in Augsburg Klinik-Chef zu sein in einem Team mit exzellenter Medizin", umschreibt Professor Messmann die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit allen Fachrichtungen und Chefärzten. Somit bleibt nicht nur der Blick ins Innere des Menschen mit seinen Organen vorhanden, sondern der Blick wird auch auf den ganzen Menschen gerichtet, wie die Klinik-Seelsorge den Anspruch an die Medizin bei der Segnung des neuen Endoskopie-Zentrums umschrieb.
Neben den diagnostischen Standardverfahren der Endoskopie (Gastroskopie, Koloskopie, Rekto-Sigmoidoskopie, ERCP, Bronchoskopie, Endosonographie inkl. Punktionen) werden auch sämtliche therapeutischen endoskopischen Eingriffe am Magen-Darm-Trakt sowie am Gallengangssystem und der Bauchspeicheldrüse angeboten.
Dies umfasst die endoskopische Behandlung von Varizen in Speiseröhre und Magen, Lokalbehandlung von Blutungen im gesamten Magen-Darm-Trakt, Entfernung von Polypen im gesamten Magen-Darm-Trakt, Entfernung von Steinen aus Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse, Lokalbehandlung von Hämorrhoiden und Analfissuren, Lokalbehandlung von Tumoren und Gefäßmissbildungen mittels Laser und Argon-Plasma-Koagulation, Lokalbehandlung gut- und bösartiger Engstellen im Magen-Darm-Trakt durch Ballondilatation, Bougierung oder Einlage von Kunststoff- oder Metallprothesen (Stents). Daneben werden spezielle Endoskopien des Dünndarms (Jejunoskopie, Enteroskopie mittels Doppelballon-Verfahren) und der Gallenwege (Cholangioskopie) und der Bauchhöhle (in Mini-Laparoskopie-Technik) sowie die sondenlose endoskopische Untersuchung des Dünndarms (Kapselendoskopie) durchgeführt.
Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Früherkennung und Behandlung von bösartigen Magen-Darm-Tumoren und deren noch nicht sichtbaren Vorstufen dar, die mit neuesten Techniken (Färbeverfahren, Fluoreszenzendoskopie, Narrow-Band-Imaging) erkannt werden. Durch endoskopische Resektionsverfahren (Mukosaresektion, Dissektions-Technik) und mit der photodynamischen Therapie (PDT) können diese Tumoren endoskopisch ohne Operation behandelt werden.
Bei den endosonografischen Untersuchungen bietet die Klinik die diagnostischen Standardverfahren des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes (inklusive Analkanal) an. Für spezielle Fragestellungen stehen hochauflösende (12 MHz und 20 MHz) Minisonden zur Verfügung.
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