Labor & Diagnostik

Nicht-invasive Biopsie mit der konfokalen Laserscanmikroskopie

Als Erweiterung zu dem konfokalen Laserscanmikroskop VivaScope 1500 bringt das Medizintechnik-Unternehmen MAVIG die zweite Generation des Handgeräts VivaScope 3000 auf den Markt. Die Vorteile der konfokalen Laserscan-mikroskopie (KLSM) - nicht-invasive Biopsie und sofortige Hautkrebsdiagnose - werden mit dem VivaScope 3000 auf schwer zugängliche Hautareale erweitert.

Zum Beispiel die Augenpartie oder Fingerzwischenräume waren aufgrund des Gerätedesigns des VivaScope 1500 bislang nur äußerst schwierig zu erreichen und können nun mit dem Handgerät untersucht werden. Diese neuen Möglichkeiten erschließen auch neue Indikationen: Bei der Diagnose von Nagelpilz (Onychomykose) belegt eine aktuelle Studie die gute Sensitivität und Spezifität der KLSM1.

Verdächtige Hautläsionen werden bislang nach Blickdiagnose und dermatoskopischer Untersuchung invasiv biopsiert und zeitaufwendig analysiert. Die Einführung des konfokalen Laserscanmikroskops VivaScope 1500 im Jahr 2004 eröffnet dem Dermatologen „ein Fenster in die Haut": Eine schmerzfreie optische Biopsie in Echtzeit, die bereits nach zehn Minuten sofortige Gewissheit für Patient und Arzt bringt.

VivaScope 3000 - nicht-invasive Biopsie für schwer zugängliche Hautareale

Das neue Handgerät VivaScope 3000 wurde speziell für die optische Biopsie von schwer zu erreichenden Hautpartien wie Fingerzwischenräume und Körperbeugen entwickelt und ist damit die ideale Ergänzung zu dem Basisgerät VivaScope 1500. Beide konfokalen Laserscanmikroskope bilden Hautschichten von der Epidermis bis zur oberen Dermis in zellulärer Auflösung Schicht für Schicht verwacklungsfrei ab.

Eine Befundung von Hautläsionen wird dadurch im lebenden Gewebe möglich: schnell und schmerzfrei. Dabei ist das VivaScope 3000 mit seinen 700 Gramm und dem kompakten Design sehr flexibel einsetzbar und besonders für die Diagnostik schwer zugänglicher Hautpartien geeignet. Zum Beispiel Basaliome, die im Bereich der Nase und des Augenlids auftreten, können mit dem neuen Handgerät ohne Probenentnahme beurteilt werden.

Auch Untersuchungen großer Hautareale wie bei aktinischen Keratosen können mit dem Handgerät in kürzerer Zeit durchgeführt werden. Damit kann der Arzt mit dem VivaScope 3000 effizienter und wirtschaftlicher arbeiten und dem Patienten bleibt ein langes und zermürbendes Warten auf den Befund erspart. Das VivaScope 3000 verbindet praxistaugliches Design mit innovativer Technik: die nicht-invasive Echtzeit-Biopsie zur korrekten und zuverlässigen Befundung wird damit zu einem weiteren Baustein der Hautdiagnostik.

Weites Anwendungsspektrum

Über 240 Studien beschreiben inzwischen die vielfältigen Anwendungsgebiete der KLSM wie unter anderem pigmentierte und nicht pigmentierte Läsionen wie Nävi, Melanome, Basaliome und aktinische Keratosen, Melasma, Lupus, Vitiligo, Epidermisdicke und Hydration sowie entzündliche Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Kontaktdermatitis.
Neues Anwendungsgebiet: Nagelpilz-Diagnostik

Nun wird gleichzeitig mit der Einführung des VivaScope 3000 auch ein weiteres Anwendungsgebiet für die KLSM erschlossen: der Nagelpilz (Onychomykose). Für die Diagnose des Nagelpilzes wird ein Stück des betroffenen Nagels entnommen und im Labor untersucht.

Eine aktuelle Vergleichsstudie zur Diagnostik zeigt: Die KLSM ist in der Diagnose-Sensitivität den üblichen Verfahren wie der histologischen PAS-Färbung dem Nativpräparat und der mykologischen Kultur überlegen (83% vs. 75%, 72% bzw. 22%)1. Damit steht die KLSM auch in puncto richtig positiver (60% vs.68 %) und falsch negativer Befunde (12% vs. 4%) nur knapp hinter der Polymerasekettenreaktion (PCR), die eine Sensitivität von 94 % aufweist1.

Eine PCR ist jedoch ein zeitaufwendiges labordiagnostisches Verfahren, so dass ein Befund erst nach etwa vier Arbeitstagen vorliegt. Mit Laserscanmikroskopen wie dem VivaScope 3000 liegt eine Diagnose nach wenigen Minuten vor, bei gleichzeitig guter Spezifität (71 %)1 und ohne dass der betroffenen Nagel entfernt werden muss.

„Damit liegt nicht nur der Befund schneller vor als bei der herkömmlichen Diagnostik, auch mit der Therapie kann schneller begonnen werden", so Prof. Dr. Julia Welzel, Chefärztin der Klinik für Dermatologie und Allergologie in Augsburg. „Dass der Patient den Pilzinfekt dank der konfokalen Laserscanmikroskopie mit eigenen Augen sehen kann, fördert zusätzlich seine Therapietreue während der Behandlung."

Trainingsangebote für den schnellen Start in die optische Biopsie

Die MAVIG GmbH bietet umfassende und praxisbezogene Schulungsmöglichkeiten an, die die Dermatologen unterstützen, schnell mit der Anwendung der Geräte bzw. dem Lesen der konfokalen Aufnahmen starten zu können. Das für die Anwender der VivaScope-Geräte kostenlose und effiziente Trainingsprogramm beginnt mit einem Einführungstraining direkt nach der Installation des Geräts und wird mit aufeinander abgestimmten Lernmodulen fortgesetzt. Online-Schulungen, ergänzende Studienmaterialien und ein Atlas zur konfokalen Laserscanmikroskopie helfen, die Beurteilung der Bilder fortlaufend und eigenständig zu optimieren. Ein Expertentraining wird an zwei Kompetenzzentren, dem Hauttumorzentrum der Charité Berlin mit Dr. Martina Ulrich oder an der Universität Modena unter der Leitung von Prof. Giovanni Pellacani, mit jeweils anderem Schwerpunkt angeboten.

Wie entstehen konfokale Bilder?

Konfokale Laserscanmikroskope für den in vivo-Einsatz wie das Basisgerät VivaScope 1500 und das Handgerät VivaScope 3000 öffnen nicht-invasiv ein „Fenster in die Haut". Schichten der Epidermis bis zur oberen Dermis lassen sich durch dieses Verfahren in zellulärer Auflösung Ebene für Ebene horizontal abbilden. Die konfokale Anordnung ermöglicht ein scharfes Bild der Fokusebene ohne störende Effekte der darüber liegenden Schichten. Für die Bildgebung werden die unterschiedlichen Reflektionseigenschaften des Gewebes ausgenutzt, das mit einem Infrarotlaser (830 nm) abgetastet wird. Eine optische Biopsie in Echtzeit wird ermöglicht - die Haut kann am lebenden Gewebe ohne pathologische Probe beurteilt werden. Erkranktes und gesundes Gewebe sind im Bild deutlich voneinander abgrenzbar, so dass Läsionsgrenzen genau definiert werden können. Dank der zeitnahen Befunderstellung verkürzt sich die Wartezeit auf Ergebnisse.

Bislang werden VivaScope in zehn dermatologischen Praxen und sechs Kliniken in Deutschland eingesetzt; europaweit sind mittlerweile ca. 100 Geräte in Anwendung.

Quellen

1. Rothmund G et al. (2011) JDDG 9(Suppl. 1):195

 

Kontakt

Mavig GmbH

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81829 München

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