Die Anforderungen an Arbeitshygiene haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Das Bewusstsein für ein hohes Maß an Sauberkeit im Berufsalltag ist durch eine zunehmende Zahl von Infektionskrankheiten, kleinere oder größere Lebensmittelskandale und neue Berufsbilder wie beispielsweise Gesundheitsberater und Disease Manager geschärft worden.

Der Schutz von Menschen und Erzeugnissen steht im Fokus vielzähliger Branchen, darunter dem Gesundheitswesen, der Lebensmittelherstellung, der Kosmetik- und Pharmaindustrie sowie der Forschung. In diesen Arbeitsgebieten leistet professionell aufbereitete Berufs- und Schutzkleidung einen wichtigen Beitrag bei der Einhaltung hoher Hygienestandards.

Als Weltleitmesse für moderne Textilpflege bietet die Texcare International einen umfassenden Überblick über die jüngsten Entwicklungen, die zu einer hygienisch einwandfrei und sauberen textilen Ausstattung im Beruf gehören. Die 250 erwarteten Aussteller aus dem Maschinenbau, der Forschung, der Chemie, Textil- und Bekleidungsindustrie werden unterschiedliche Aspekte beleuchten: verlässliche Methoden zur Keimabtötung, hygienische Standards der Anlagen, fachgerechte Kleidung und sachgemäße, wiederaufbereitbare Textilien.

Konzentrierte Lösungen

In der desinfizierenden Wäsche zeichnet sich bereits seit Längerem ein Trend zu kürzeren Waschzeiten, niedrigeren Waschtemperaturen und geringeren Wasch- und Waschhilfsmittelmengen ab. Die Textilchemie ist gefordert, hoch konzentrierte, effiziente Produkte und optimierte Verfahren etwa für die Aufbereitung der Bewohnerwäsche aus der Altenpflege, hochwertiger mehrlagiger Textilsysteme aus dem Gesundheitswesen und funktioneller Schutzkleidung von Rettungskräften oder Angestellten aus den Kühlhäusern der Lebensmittelindustrie zu entwickeln. Steigende Anforderungen an energetisch sparsame, aber wirkungsvolle Prozesse fordern die Hersteller der Wasch- und Waschhilfsmittel weiter.

Auf der Texcare International dürfen die jüngsten Entwicklungen auf den Gebieten der desinfizierenden Waschmittel - etwa auf Grundlage von Phthalimid-peroxo-Capronsäure für den Niedrigtemperaturbereich, aber auch auf Basis der ökologisch weitgehend unbedenklichen Persäuren - und Verfahrenstechnik sowie Schulungskonzepte der Anbieter erwartet werden. Ergebnisse aus den Forschungsinstituten liefern zusätzliches Hintergrundwissen für die Textilpflegebranche.

Kein Platz für Keime

Obschon geeignete Desinfektionsmittel Keime auch bei niedrigen Bearbeitungstemperaturen abtöten, kann es innerhalb der Waschmaschinen und -anlagen dennoch zur einer Besiedlung mit Mikroorganismen kommen. Die Maschinenhersteller stellen sich der Herausforderung, die hygienischen Standards der Anlagen weiter zu optimieren. Dazu gehören verbesserte Strömungsläufe bei der Flottenführung, der Brauchwasserversorgung und dem Frischwasserzulauf.

Detaillösungen wie besser zugängliche Rohrleitungen, die Vermeidung von Totwinkeln in Rohrsystemen, eine verbesserte Flottendurchströmung der Probeentnahmestellen oder leicht erreichbare Rückgewinnungstanks werden auf der Texcare International ebenfalls Thema sein. Weiterhin werden Kontrollmaßnahmen und Hygiene-Managementsysteme für eine fachgerechte, hygienische Aufbereitung von Wäsche aus dem Gesundheitswesen und dem Pflegebereich eine Rolle spielen.

Tragbar sauber

Auch Textilien können Träger für Mikroorganismen sein. Daher wird einer fachgerechten Bekleidung in hygienesensiblen Berufen zunehmend Bedeutung beigemessen. Die Hersteller von Berufskleidungsgeweben und die Konfektionsindustrie reagieren auf die Anforderungen mit unterschiedlichen Lösungen.

Eine Möglichkeit beruht auf antimikriobiellen Zusätzen auf oder in den Textilien, die eine Keimbelastung der Oberflächen verringern sollen. In der Lebensmittelindustrie, wo der Produktschutz im Vordergrund steht, setzen sich Kleidungskonzepte durch, die den Regeln der HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points) oder nationalen Normen wie etwa der DIN 10524 (Lebensmittelhygiene - Arbeitsbekleidung in Lebensmittelbetrieben) folgen. Die Texcare International wird daher auch Schauplatz neuer Gewebeentwicklungen und Kollektionen sein, die auf den aktuellen Forschungsergebnisse der Institute beruhen.