Klinikbekleidung im Krankenhaus: Auf die Funktionalität kommt es an
Klinikbekleidung ist im Krankenhaus für das gesamte medizinische Personal vorgeschrieben. Bei der Auswahl der Kleidungsstücke ist die Funktionalität entscheidend. Dabei spielen wesentlich mehr Faktoren eine Regel als es auf den ersten Blick scheinen mag. Selbst die Farben sind nicht zufällig gewählt, sondern haben bestimmte Aufgaben.
Klinikbekleidung muss bequem sein und Platz bieten
Die klassische Klinikbekleidung sind weiße Kittel: Ärzte und das Pflegepersonal tragen sie gleichermaßen. Die Kittel bieten den Vorteil, dass sie bequem sind, schnell angezogen werden können und viel Platz bieten. Für Einkäufer von Klinikbekleidung ist es notwendig, dass stets die identischen Kittel-Modelle angeschafft werden. Das medizinische Personal legt seine Ausrüstung stets in den gleichen Taschen ab, um bei einem Notfall instinktiv rasch alles zur Hand zu haben, was benötigt wird. Neue Kittel, die aus der Wäsche kommen, dürfen deshalb nicht anders aufgebaut sein. In einigen Kliniken gibt es allerdings unterschiedliche Kittel für Pflegepersonal und Ärzte. Die Mediziner müssen in der Regel deutlich weniger Utensilien mit sich führen als die Pflegerinnen und Pfleger.
Die Funktion der Farben der Klinikbekleidung
Wer sich online beispielsweise die Klinikbekleidung von Engelbert Strauss anschaut, erkennt, dass es drei klassische Farben für Klinikbekleidung gibt: Weiß, Blau und Grün. Während weiße Klinikbekleidung für die Stationen vorgesehen ist, wird im OP, im Kreissaal oder in der Ambulanz in blauer oder grüner Kleidung gearbeitet. Dies hat erst einmal den Grund, dass die Wäscherei die Wäscheströme so sehr viel einfacher leiten kann.
Grün und Blau wirken außerdem beruhigender. Wenn die entsprechende Kleidung mit Blut befleckt wird, ist dies für die Patienten einfacher zu verarbeiten. Überdies kann weiße Kleidung im OP stark blenden. Hier wird mit sehr hellem Licht und weißen Vorhängen gearbeitet. Mit zusätzlicher weißer Kleidung könnte eine zu starke Spiegelung für das Personal eintreten.
Außerdem soll durch die blaue bzw. grüne Kleidung sowie durch die blauen bzw. grünen Tücher, mit denen der Patient bedeckt ist, der sogenannte "Nachbild-Effekt" vermieden werden. Blicken Operateure zu lange auf die rote Wunde und würden dann auf weiße Textilien blicken, so würde hier vor ihren Augen die Wunde in Grün erscheinen. Dies ist für das Personal sehr irritierend. Durch grüne oder blaue Textilien fällt der Nachbildeffekt aus.
Hygiene und Auswaschgefahr: Deshalb gibt es überhaupt weiße Klinikkleidung
Die oberen Zeilen rufen die Frage auf, weshalb es überhaupt weiße Klinikbekleidung gibt - abgesehen davon, dass Weiß inzwischen die zentrale Erkennungsfarbe für medizinisches Personal ist. Verantwortlich hierfür sind die Hygiene-Anforderungen: Klinik-Kleidung muss oft und heiß gewaschen werden, um Bakterien, Viren und sonstige Schädlinge abzutöten, die sich hier absetzen. Alle Farben bis auf Weiß waschen irgendwann aus. Im OP, in der Notfallambulanz sowie im Kreissaal muss dies aus den erläuterten Gründen in Kauf genommen werden, ansonsten aber nicht - Weiß ist einfach günstiger.