Labor & Diagnostik

Zukunft der Patientenversorgung

Studien zeigen die Vorteile von molekularen Schnelltests in der Allgemeinarztpraxis.

Die schnelle und zuverlässige Diagnose einer Atemwegsinfektion mit einem Point-of-Care-Schnelltest dient dem Wohl der Patienten und lässt sich leicht in die tägliche Routine von Arztpraxen integrieren. Zwei Studien [1,2], die in Thüringen durchgeführt wurden, ergaben entsprechend ausdrücklich positive Rückmeldungen seitens des medizinischen Personals und von Patienten.

Influenza, COVID-19, RSV … die Diagnose von Atemwegserkrankungen anhand des klinischen Bildes ist unzuverlässig, denn die Symptome wie Husten, Fieber und Kurzaigkeit ähneln sich. Fragen, die sich in solchen Situationen stellen, sind unter anderem: Welche Unterstützung kann ein molekular basierter Schnelltest liefern, mit dem sich eine Infektion direkt am POC sicher nachweisen lässt? Was bedeutet das rasche Ergebnis für Ärzte und Patienten? Wie fügt sich diese „Labortätigkeit“ in bestehende Praxisabläufe ein? Antworten auf diese und weitere Fragen geben zwei von der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen initiierte Studien, die inmitten der dritten Corona-welle durchgeführt wurden. 
 
Schnelltests in der Praxisroutine
In Studie 1 wurden insgesamt 13 Arztpraxen einbezogen, in denen ab Januar 2021 der SARS-CoV-2 Schnelltest ID NOW COVID-19 von Abbott eingeführt wurde. Der Test nutzt die Nucleic Acid Amplification Technology (NAAT) für die DNA-Amplifikation und liefert positive SARS-CoV-2-Testergebnisse schnellstens in sechs Minuten, negative Ergebnisse in maximal 12 Minuten [3].

Das Ergebnis: Mit großer Mehrheit sehr positiv bewerteten sowohl Ärzte als auch Praxispersonal die Vertrauenswürdigkeit (je 91 %) und Auswertbarkeit der Ergebnisse (82 bzw. 95 %) des NAAT-basierten Schnelltests. Das Praxispersonal hob in besonderem Maße die einfache Handhabung des Testsystems (86 %) und die Integration in die Praxisabläufe (82 %) hervor, Ärzte wiederum begrüßten, dass der Test weitere Laboruntersuchungen entbehrlich machte (82 %). 

Übereinstimmend hoben beide Gruppen den positiven Einfluss auf die Kommunikation mit  den Patienten hervor (64 bzw. 77 %) – und wünschten sich als Konsequenz aus der Studienphase einen weiteren Einsatz im künftigen Praxisbetrieb (73 bzw. 82 %). 
 
Schnelltest in der Allgemeinarztpraxis 
An Studie 2, sie war Teil des Projekts „POCT-ambulant“ am InfectoGnostics Forschungs-campus Jena, nahmen insgesamt 215 Patienten aus neun der in Studie 1 integrierten Arztpraxen teil. Bei allen Patienten wurde aufgrund von Symptomen ein SARS-CoV-2-Schnelltest durchgeführt. Die Befragung im Anschluss lieferte ausgesprochen positive Ergebnisse: 95,7 % der Teilnehmern vertrauten auf ihr Testergebnis und hielten es für sicherer als das von Antigen Schnelltests. Für die große Mehrheit (94,3 %) war die sofortige Verfügbarkeit des Ergebnisses wichtig, denn dieses führte unmittelbar zur Anpassung des eigenen Verhaltens – etwa zur Selbstisolation oder der Vermeidung von Kontakten im privaten Umfeld. Die Gewissheit über die eigene Erkrankung steigerte zudem das persönliche Wohlbefinden. Entsprechend dieser Ergebnisse würden über 80 % der Patienten die Durchführung eines solchen Tests auch anderen Menschen mit Symptomen empfehlen.

Fazit und Ausblick
Der erste Schritt in Richtung Implementierung von NAAT-basierten Schnelltests in die hausärztliche Routineversorgung ist gemacht. Seit Februar 2023 übernehmen die privaten Kranken-kassen in Deutschland ohne Einschränkung die Erstattung aller Tests für die ID NOW Plattform. Dazu gehören neben der Testung auf COVID-19 auch Tests auf Influenza A & B, RSV und Strep A. 

„Abbotts erklärtes Ziel ist es, innovative Technologien in den Gesundheitsmarkt zu bringen, die das Leben der Menschen verbessern und Tests dort anzubieten, wo sie benötigt werden. Wenn unsere Bestrebungen im Bereich der POC-Testung in den Allgemeinarztpraxen sowohl von der Ärzteschaft als auch von den Patienten so positiv aufgefasst werden, haben wir unser Ziel erreicht“, erklärt Dr. Gunnar Sander, Geschäftsführer des Bereichs Rapid Diagnostics, bei Abbott in Deutschland.

Quellen:
[1] Perspectives of physicians and medical assistants on the implementation of NAAT-based point-of-care testing for SARS-CoV-2 in primary care in Germany, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36372644/
[2] "It Was Very Comforting to Find Out Right Away." - Patient Perspectives on Point-of-Care Molecular SARS-CoV-2 Testing in Primary Care, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35975172/
[3] Nach einer Praxisphase von rund drei Monaten wurde von Mitarbeitenden des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Jena eine schriftliche Befragung durchgeführt, an der neben 11 Ärzten auch 22 medizinische Fachangestellte teilnahmen. Vier Ärzte wurden zusätzlich interviewt. 

Kontakt

Abbott GmbH

Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden

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