Myasthenie-Zentrum am Krankenhaus Nordwest erneut zertifiziert
22.06.2023 - Die Deutsche Myasthenie Gesellschaft (DMG) hat mit der Rezertifizierung des integrierten Myasthenie-Zentrums die Qualität der Behandlung der Myasthenia gravis am Krankenhaus Nordwest bestätigt.
Bei der Myasthenie handelt es sich um eine seltene Autoimmunkrankheit, die in jedem Alter auftreten kann. Die Erkrankung äußert sich durch Lähmungserscheinungen von Muskeln und beginnt in der Regel an den Augen. Es können aber auch andere Muskeln, z.B. der Kau-, Schluck- und Sprechapparat betroffen sein. In seltenen Fällen ist sogar die Atemmuskulatur beeinträchtigt. Grund für die Lähmungserscheinungen ist eine gestörte Impulsübertragung der Nerven auf die Muskulatur.
Bereits seit mehreren Jahrzehnten werden Menschen mit einer Myasthenie am Krankenhaus Nordwest behandelt. Im Jahr 2014 wurde das Krankenhaus Nordwest durch die DMG erstmals als integriertes Myasthenie-Zentrum zertifiziert. Die erneute Auszeichnung bestätigt nun die hohe Qualität der dortigen Arbeit. „Das ärztliche und nichtärztliche Team des integrierten Myasthenie-Zentrums präsentiert sich hochprofessionell, engagiert und in der Zusammenarbeit gut verzahnt.“, heißt es im Auditbericht des Vereins. Der Leiterin der Regionalgruppe Frankfurt, Nelli Sänger, liegt dabei das Feedback der Patient*innen besonders am Herzen.
Bei der Behandlung von Patient*innen mit Myasthenie im Krankenhaus Nordwest sehen Prof. Dr. med. Uta Meyding-Lamadé, Chefärztin der Klinik für Neurologie und Dr. med. Björn Zimmerlein, Oberarzt und Leiter des Myasthenie Zentrums, besonders die individuelle und kontinuierliche Betreuung der Betroffenen als entscheidend an. Dadurch sei es möglich, auch subtile Veränderungen des Gesundheitszustands der Patient*innen wahrzunehmen.
„Ich freue mich über die Rezertifizierung. Dies ist eine Auszeichnung unserer Arbeit und gibt uns das Signal, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“, so Dr. Zimmerlein.
Auch Prof. Meyding-Lamadé unterstreicht: „Es ist eine sehr gute Nachricht für das Team des Myasthenie-Zentrums aber auch für die Patient*innen, dass Sie bei uns richtig aufgehoben sind und eine hochwertige Behandlung erfahren.“
Die Myasthenia gravis wird in der Regel mit Hilfe von Medikamenten behandelt, die die Symptome lindern beziehungsweise die Funktion des Immunsystems verändern. In schweren Fällen kommen auch Blutwäscheverfahren zum Einsatz. Vor allen Dingen bei jungen Menschen ist oft die operative Entfernung der Thymusdrüse notwendig. Dies erfolgt am Krankenhaus Nordwest in Kooperation mit der Klinik für Thoraxchirurgie und geschieht in der Regel roboterassistiert.
Die Deutsche Myasthenie Gesellschaft (DMG) e.V. engagiert sich in der Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen und dadurch eine schnellere Diagnose und Therapie für Betroffene zu ermöglichen. Die DMG zertifiziert seit dem Jahr 2010 integrierte Myasthenie-Zentren. Von den deutschlandweit aktuell 17 Zentren befindet sich am Krankenhaus Nordwest das einzige Zentrum im Rhein-Main-Gebiet.