Medizin & Technik

Von der Auto- zur MedTech-Nation?

15.04.2025 - Deutschland erlebt einen wirtschaftlichen Umbruch. Während traditionelle Industriezweige wie die Automobilindustrie mit Produktionsrückgängen und strukturellen Herausforderungen kämpfen, wächst die Medizintechnikbranche stetig und zeigt beeindruckende Innovationskraft.

Mit jährlichen Wachstumsraten von acht Prozent und Milliardeninvestitionen in Forschung und Entwicklung stellt sich die Branche als potenzieller Zukunftssektor Deutschlands auf. Doch trotz ihrer Stärke steht der Medtech-Standort unter Druck – Bürokratie, steigende Kosten und Fachkräftemangel könnten den Boom bremsen. Unternehmen wie Precisis beweisen jedoch, dass innovative Medizintechnik „Made in Germany“ eine neue wirtschaftliche Ära einläuten kann.

Eine Nation, die sich wie kaum eine in einer wirtschaftlichen Neuausrichtung befindet: Deutschland. Jahrzehntelang war die Automobilindustrie das unangefochtene Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Doch Produktionsrückgänge – allein seit 2017 um über 15 Prozent  –, neue Umweltauflagen und die Konkurrenz aus Asien setzen die Branche unter Druck. Die Rezession ist längst spürbar, wobei die Krise in der Automobilindustrie erheblich zu diesem Abschwung beiträgt. Auch die Stahlindustrie kämpft mit hohen Energiekosten und einer schwächelnden Nachfrage. Der Wandel ist unausweichlich: Deutschland muss in neue, zukunftsfähige Wirtschaftszweige investieren. Ein vielversprechender Kandidat ist die Medizintechnik. Mit einem Marktanteil von rund 25 % am europäischen Medizintechnik-Umsatz und über 257.000 Beschäftigten in Deutschland bleibt die Branche ein zentraler Innovationstreiber. „Die Medizintechnikbranche zeigt, dass Deutschland in Hochtechnologien weiterhin weltweit führend sein kann – wenn die richtigen Rahmen-bedingungen geschaffen werden“, ist sich Karl Stoklosa, CEO des Medizintechnik-Unternehmens Precisis, sicher.

MedTech in Deutschland: 8% Wachstum, 3 Mrd. für Forschung – und große Hürden

Die Medizintechnik-Branche wächst stabil – trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten. Laut Marktstudien steigerten die Top 100 Unternehmen ihre Umsätze seit 2019 um jährlich acht Prozent. Doch die Branche warnt: Ohne bessere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen könnten steigende Kosten und Bürokratie das Wachstum bremsen. Dies zeigt sich auch in den Investitionen in Forschung und Entwicklung: Neun Prozent des Branchenumsatzes – über 3 Milliarden Euro jährlich – fließen in Innovationen, was Deutschland zur europäischen Spitze im Bereich Medizintechnik macht. Die Innovationskraft spiegelt sich auch in der Zahl der Patentanmeldungen wider: 1.380 neue Patente wurden allein 2023 beim Europäischen Patentamt angemeldet. „Wir erleben in der Branche gerade eine Phase des Umbruchs, in der neue Technologien die Versorgung revolutionieren. Besonders dynamisch entwickelt sich die MedTech-Branche in Deutschland in Bereichen wie digitale Gesundheit, KI-gestützte Diagnostik und personalisierte Implantate. Smarte Sensorik ermöglicht eine präzisere Therapieplanung, während KI-basierte Analyseverfahren neue Wege in der Früherkennung neurologischer Erkrankungen eröffnen. Auch minimalinvasive Neuroimplantate, wie z. B. das EASEE-System, das bei der Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird, zeigen das Potenzial für maßgeschneiderte Therapien“, erklärt Stoklosa.

Baden-Württemberg deutsches MedTech-Zentrum

Die Medizintechnik-Branche beschäftigt in Deutschland rund 257.000 Menschen – mehr als in jedem anderen EU-Land. Laut der BVMed-Herbstumfrage 2024 planen 32 Prozent der Unternehmen in diesem Sektor, ihre Belegschaft im Vergleich zum Vorjahr auszubauen. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der zugehörigen größten Unternehmen in Deutschland wuchs seit 2019 um jährlich sechs Prozent. Besonders stark ist die Branche in Baden-Württemberg, wo ein Drittel der führenden Medizintechnik-Unternehmen angesiedelt ist. Auch in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen haben sich starke Innovationscluster gebildet. Doch gerade der Fachkräftemangel droht zum Engpass zu werden: Hochqualifizierte Spezialisten sind stark nachgefragt, was den Wettbewerb um Talente verschärft. „Deutschland braucht eine gezielte MedTech-Strategie, um Talente und Investitionen im Land zu halten. Ohne wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen riskieren wir, dass Innovationen und Arbeitsplätze ins Ausland abwandern“, warnt Stoklosa.

Politik muss handeln: Bürokratie und steigende Kosten bremsen aus

Trotz positiver Wachstumszahlen sieht sich die Medizintechnik-Branche erheblichen Heraus-forderungen gegenüber. Eine Umfrage zeigt, dass 78 Prozent der Unternehmen die wach-sende Bürokratie als größte Herausforderung sehen, gefolgt von steigenden Personalkosten (72 %) und regulatorischen Hürden durch die EU-Medizinprodukteverordnung (66 %). Die Branche fordert daher von der Bundesregierung eine eigenständige MedTech-Strategie, um regulatorische Hürden zu senken und Innovationen gezielt zu fördern. Stoklosa sieht ebenso die Politik in der Pflicht: „Wir haben in Deutschland das Know-how, die Forschungseinrichtungen und die Innovationskraft. Aber wir brauchen auch wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Präzisere Diagnosen, gezieltere Therapie: Wie KI die Medizintechnik verändert

Ein Unternehmen, das zeigt, wie stark die deutsche Medizintechnik sein kann, ist Precisis. Das Unternehmen entwickelt minimal-invasive Implantate, die besonders für Patienten gedacht sind, denen herkömmliche Medikamente für Epilepsie nicht helfen. Zahlreiche Patienten nutzen bereits die innovative Technologie – einige seit fast drei Jahren mit anhaltendem Erfolg. „Unsere Technologie verbessert das Leben von Menschen, die bisher kaum Behandlungsmöglichkeiten hatten. Es geht darum, Innovationen mit echtem Mehrwert zu entwickeln“, so Stoklosa. Precisis ist eines von mehreren Unternehmen, die mit neuen Technologien zeigen, welches Potenzial die Branche für Wirtschaft und Gesundheitsversorgung hat.

Die MedTech-Branche als Chance für Deutschland

Die Faktenlage beweist, dass Deutschland auch nach dem Niedergang klassischer Industrien weiterhin wirtschaftlich stark sein kann. Mit ihrer Innovationskraft, Exportstärke und stabilen Nachfrage bietet die Medizintechnikbranche eine realistische Perspektive für die wirtschaftliche Zukunft des Landes. Doch es braucht gezielte politische Maßnahmen, um diesen Wachstumssektor zu sichern. „Wir haben das Potenzial in dieser Umbruchsphase, die Medizintechnik zu einer Leitindustrie Deutschlands zu machen – aber dafür müssen Bürokratien abgebaut, Investitionen erleichtert und Talente gefördert werden“, fordert Stoklosa. Er fährt abschließend fort: „Die MedTech-Branche kann einen entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität Deutschlands leisten – aber nur, wenn Politik und Wirtschaft gemeinsam handeln. Es braucht gezielte Investitionsanreize und Bürokratieabbau, damit Deutschland als Innovationsstandort konkurrenzfähig bleibt."

Kontakt

Precisis GmbH

Margot-Becke-Ring 8
69124 Heidelberg
Deutschland

+49 6221 6559300

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