Abfall und CO2-Fußabdruck reduzieren
Im Rahmen des Ziels der „Alliance to Zero”, den Übergang der Pharmaindustrie zu Netto-Null-Emissionen zu erleichtern, hat sich Schott Pharma mit Schreiner MediPharm und Körber Pharma zusammengetan, um ein bahnbrechendes Konzept für eine „blisterfreie“ Spritze zu entwickeln.
Traditionell werden Blisterverpackungen verwendet, um vorgefüllte Spritzen auf dem Weg zum Patienten zu schützen und ihre Erstöffnung anzuzeigen. Das neue System kombiniert nun eine Spritze, eine Kappe, ein Funktionsetikett und einen Karton, um die Funktion der Blisterverpackung abzudecken. Es ersetzt nicht nur die Umverpackung aus Einwegkunstoff, sondern vereinfacht auch die gesamte Wertschöpfungskette, was erhebliche Vorteile für die Transporteffizienz und die Umweltauswirkungen mit sich bringt. „Innovation und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt der Mission von Schott Pharma. Dieses innovative Konzept einer „blisterfreien“ Spritze ist ein Beweis dafür, wie wir Nachhaltigkeit in unsere Produkte und Lösungen für unsere Kunden integrieren“, sagte Andreas Reisse, CEO von Schott Pharma.
Das neu entwickelte Verpackungskonzept für vorgefüllte Spritzen stellt einen bedeutenden Fortschritt im Bereich nachhaltiger Sekundärverpackungen dar. Die Faltschachtel, die aus 100 % sortenreinem Pappmaterial besteht, gewährleistet den Schutz der vorgefüllten Spritzen vor mechanischen Einwirkungen und Staub genauso zuverlässig wie ihr Vorgänger aus Kunststoff. Außerdem bleibt die Sichtbarkeit von Etiketten und Verfallsdaten erhalten, sodass die Spritzen leicht zugänglich und identifizierbar sind. Gleichzeitig bietet die Kombination aus Spritze, Kappe und Etikett einen Manipulationsnachweis. Durch diese Funktion wird unnötiger Spritzenabfall vermieden, da die Erstöffnungsindikation für jede einzelne Spritze und nicht für die gesamte Blisterpackung gegeben ist.
Positive Ergebnisse der ersten Fallstudie
Eine von den drei Unternehmen durchgeführte Fallstudie zu vorfüllbaren Polymerspritzen ohne Blisterverpackung im Krankenhauseinsatz zeigte Verbesserungen für das medizinische Personal und die gesamte Lieferkette.
Die neue Verpackung vereinfacht die Verwendung für Krankenhausangestellte, da sie sich viel leichter öffnen lässt als herkömmliche Blisterverpackungen. Außerdem ist sie einfacher zu entsorgen. Die Verwendung von sortenreinem Pappkarton bedeutet weniger Abfallströme und einen einfacheren Recyclingprozess. Außerdem nimmt sie weniger Platz im Mülleimer ein, da sie weniger starr und sperrig als Blister ist – ein großer Vorteil, da Platz eine wichtige Rolle auf Krankenhausstationen spielt.
Für die Lieferkette ist zudem entscheidend, dass das neue Verpackungskonzept die Verpackungsdichte optimiert. Es ermöglicht eine Steigerung der Verpackungsdichte um 25 % und reduziert dadurch die Anzahl der für den Transport benötigten LKWs sowie den erforderlichen Lagerraum entlang der Lieferkette. Neben der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks der Lieferkette um bis zu 58 %, führt die Optimierung zu einer Senkung der Logistikkosten.
Engagement für Nachhaltigkeit
Alle drei beteiligten Unternehmen sind Mitglieder der “Alliance to Zero”, einer Initiative, die die Pharmaindustrie nachhaltiger machen möchte. Die Zusammenarbeit in diesem Projekt unterstreicht das Engagement der Partner für die Reduzierung von Umweltbelastungen und die Förderung nachhaltiger Praktiken in der Branche.
„Diese gemeinsame Entwicklung der „blisterfreien“ Spritze ist ein großer Meilenstein für die „Alliance to Zero”, die den Wert des Denkens in Ökosystemen beweist: Gemeinsam haben wir über den Tellerrand unserer einzelnen Unternehmen hinausgeschaut und eine bahnbrechende Lösung gefunden“, sagte Arne Kloke, Leiter des Service- und Nachhaltigkeitsmanagements bei Schott Pharma und Präsident der „Alliance to Zero”.
„Wir sind stolz darauf, Teil dieser gemeinsamen Initiative zu sein. Unsere Expertise bei hochfunktionellen Etiketten und intelligenten Verpackungslösungen war entscheidend für die Entwicklung eines Verpackungskonzepts, das nicht nur höchste Ansprüche an Schutz und Benutzerfreundlichkeit erfüllt, sondern auch die Umweltbelastung deutlich reduziert“, sagte Roland Schreiner, CEO der Schreiner Group.
„Bei Körber Pharma sind wir bestrebt, Innovationen voranzutreiben, die mit unseren Nachhaltigkeitszielen übereinstimmen Die Zusammenarbeit mit Schott Pharma und Schreiner MediPharm ist ein Beispiel für unser Engagement, umweltfreundliche Lösungen zu schaffen, die keine Kompromisse bei Qualität oder Sicherheit eingehen“, sagt Marwin Krull, Körber Sustainability Lead BA Pharma und Vizepräsident der “Alliance to Zero”.
Das Konzept von vorgefüllten Spritzen ohne Blisterverpackung ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zu nachhaltigeren Pharmaverpackungen und setzt einen neuen Standard für die Branche.
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