BIM – Die neue DNA für Bauprojekte im Gesundheitswesen
Die Baubranche verändert sich derzeit rasant unter dem Einfluss der Digitalisierung. Building Information Modeling (BIM) ist dabei ein wichtiges Stichwort, erlaubt der innovative Ansatz doch das Sammeln, Vernetzen und Analysieren von umfassenden Daten zu Bauvorhaben - z.B. zu einem Krankenhausbau - in einem einzigen digitalen Modell.
Die HWP Planungsgesellschaft mbH (HWP) mit Sitz in Stuttgart hat deutschlandweit als eines der ersten Unternehmen BIM als Planungsmethodik eingeführt und seit 2006 in verschiedenen Projekten angewandt. So auch im Rahmen des Krankenhaus-Großprojektes „Medical Center Replacement" für die U.S. Army Corps of Engineers in Ramstein-Weilerbach, wo am 24. Oktober 2014 der Spatenstich gefeiert wurde.
Smarte Krankenhäuser durch integrierte, vernetzte Planung
Bei BIM steht das digitale Gebäudemodell im Mittelpunkt. In mehreren, unterschiedlichen Datenmodellen werden alle Informationen zu einem Krankenhaus-Bauprojekt zentral gespeichert und in einer einzigen Datenbank verknüpft: Pläne, Listen, Materialien und weitere abgeleitete Attribute wie Kosten oder energetische Eigenschaften. Mit dem Modell entsteht vorab ein realistisches Abbild des späteren Krankenhauses, an dessen Detaillierung im Idealfall alle in den Planungsprozess Involvierten gleichzeitig arbeiten. Mit der zentralen Verwaltung aller Gebäudedaten werden häufige Fehlerquellen vermieden und zu einem früheren Zeitpunkt eine größere Planungstiefe erreicht. Daraus resultiert ein besseres Verständnis des Bauvorhabens, eine bessere Beurteilbarkeit der Varianten sowie eine höhere Kosten- und Terminsicherheit - zum Vorteil der involvierten Krankenhausbetreiber und -manager. Auch gerade in der Zeit nach Planung und Bau kann das BIM-Modell gewinnbringend genutzt werden, so beispielsweise im Rahmen der Krankenhausinbetriebnahme, für ein effizientes Facility Management und für das Life Cycle Management.
Best Practice: Rhine Ordnance Barracks Medical Center Replacement
Als Generalplaner war HWP in den Jahren 2010 bis 2014 an der Vorplanung des BIM-Großprojektes „Rhine Ordnance Barracks Medical Center Replacement" (ROBMCR) des U.S. Army Corps of Engineers beteiligt. In die Planung waren insgesamt 20 Büros involviert. Zunächst mussten daher Strukturen für das kollaborative Arbeiten geschaffen werden. Eine zentrale Rolle kommt hier dem BIM Coordination Manager zu, welche Senior Architect Andreas Schindler, bei HWP ausfüllt. Er ist verantwortlich für die Projektkoordination und die Einhaltung organisatorischer Regeln über alle Planungsdisziplinen hinweg. „Kommunikation zwischen den Teammitgliedern und transparentes Arbeiten gewinnen durch BIM noch mehr an Bedeutung, als sie ohnehin bereits haben", so Schindler. „Es war eine Herausforderung, die große Zahl der Projektbeteiligten zu koordinieren. Dabei mussten wir auch die Einflüsse verschiedener Planungskulturen, rechtlicher Bestimmungen und daraus resultierender Erwartungshaltungen betrachten."
Das digitale Gebäudedatenmodell des Krankenhauses umfasst eine Fläche von rund 137.300 Quadratmetern sowie zwei Parkhäuser mit einer Fläche von 52.900 Quadratmetern. Das erarbeitete BIM-Modell des Projektes enthält mehr als 4.000 Räume, 65.000 geplante Ausstattungsgegenstände und mehr als 75 betriebsorganisatorische Abteilungen.
Rückblick
Mit dem Titel „BIM - Neue DNA für Bauprojekte" hatte am 21. November 2014 eine Veranstaltung bei der HWP Planungsgesellschaft mbH stattgefunden, in der hochkarätige Referenten verschiedene Facetten der digitalen, vernetzten Planung beleuchtet hatten. Dabei wurde unter anderem das HWP Projekt „Rhine Ordnance Barracks Medical Center Replacement" als ein mit BIM geplantes Krankenhaus-Großprojekt vorgestellt.
Weitere Informationen zur Krankenhausplanung mit BIM:
Andreas Schindler
BIM Coordination Manager
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