Frau Neugebauer, neben textilen Komplettlösungen bietet Curabelle auch maßgeschneiderte Kollektionen. Dies erfordert sicherlich eine ausführliche Befassung mit den konkreten Anforderungen des Kunden? 

Ursula Neugebauer: Grundsätzlich gibt es keine zufriedenstellende Lösung von der Stange für eine  Einrichtung, da jedes Haus individuell gestaltet ist und man darauf Rücksicht nehmen muss. Dafür muss man sich eng mit der Hauswirtschaft und der Pflege in einer Einrichtung auseinandersetzen. Unser Beratungsansatz ist es, ein Bewohnerzimmer so gemütlich wie möglich mit Textilien, die die Seniorinnen und Senioren aus ihrem Alltag von früher kennen, auszustatten und dabei aber die Großwäschereitauglichkeit und die praktischen Notwendigkeiten der Pflege nicht aus den Augen zu verlieren. 

Wie gehen Sie hier in der Beratung vor? Welche (hauswirtschaftlichen) Aspekte beziehen Sie hier mit ein – und welchen Service bieten Sie hier an? 

Ursula Neugebauer: Mir ist es wichtig, auf Augenhöhe mit der Hauswirtschaft zu kommunizieren. In der Regel bereitet die Hauswirtschaft ja mit Ihrer Fachkenntnis die textilen Entscheidungen für die Geschäftsführung vor oder trifft die Entscheidung genauso häufig auch selbst. Ich bin durch mein Studium zur Oecotrophologin und als engagiertes Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft mit allen Problemen rund um das Thema textile Versorgung einer Einrichtung vertraut. Meine langjährigen beruflichen Erfahrungen in der Großwäscherei und in der hauswirtschaftlichen Beratung helfen mir in den zahlreichen Gesprächen vor Ort. Ich kenne die Problemstellen in der Hauswirtschaft, speziell natürlich in der textilen Versorgung, und kann Vor- und Nachteile von Versorgungssystemen, Materialien, Verarbeitungstechniken, etc.  benennen. Letztendlich muss die Einrichtung die Entscheidung selbst treffen. Ich möchte ihr aber durch Informationen den Weg dahin erleichtern. Wichtig ist mir auch die Stärkung der Kollegin hinsichtlich wirtschaftlicher und fachlicher Argumentation gegenüber der Geschäftsleitung.  

Wer entscheidet sich typischerweise eher für maßgeschneiderte Lösungen? Wie kann sie beispielsweise aussehen?  

Ursula Neugebauer: Maßgeschneidert hört sich so nach Einzelfertigung an. Ja, das können wir auch, ist aber nicht unser Kerngeschäft. Wir haben Kollektionen entworfen, die eine sehr weitgehende Individualität zulassen, die sich an den neuen Farbkonzepten der Innenausstattungen der Häuser orientiert und viele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Weg von der immer noch oft anzutreffenden Krankenhausbettwäsche und hin zu einem ruhigen, heimeligen Ambiente im Zimmer. Ganz besonders wichtig ist uns, dass ein Bett nicht 365 Tage im Jahr mit der gleichen Bettwäsche bezogen wird. Das hat nichts mit dem angestrebten Normalitätsprinzip im Altenheim zu tun. Es ist durchaus möglich, ohne mehr Bettwäsche anschaffen zu müssen und ohne logistischen Mehraufwand, mit geschickter Auswahl der Textilien ein Bett immer wieder anders aussehen zu lassen oder auf Wünsche der Bewohner einzugehen.

In der Hauswirtschaft bzw. in den Einrichtungen setzt sich der Gestaltungsansatz immer mehr durch, dass eine Senioreneinrichtung ein Zuhause sein muss und kein Krankenhaus ist. Unsere Textilen erfüllen den Wunsch nach Individualität und der Forderung nach hoher Gebrauchstauglichkeit gleichermaßen. Und wir erreichen die Kundenzufriedenheit über Beratung, Beschäftigung mit den hausinternen Anforderungen und mit dem Anspruch auf Gestaltung von Wohlfühlräumen.

Wir erarbeiten mit dem Kunden eine „maßgeschneiderte“ textile Lösung für das Bewohnerzimmer, welches sowohl die Bettwäsche, die dazu passende Wohndecke und Frottierware bis hin zur passenden Inkontinenzunterlage umfassen kann.