Lungensonographie bei SARS-CoV-2 Patienten
Die Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von Patienten mit COVID-19, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) in Zusammenarbeit mit weiteren Fachgesellschaften, erklären den bettseitigen Ultraschall als das bevorzugte bildgebende Verfahren zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit viraler Pneumonie.
Diese kann ein Symptom von SARS-CoV-2 sein, bei der Ultraschall zur Überwachung des Grades der Flüssigkeitsansammlung im Pleuraraum verwendet wird.1,2,3 Ultraschall wird häufig auch bei der Ableitung von Flüssigkeit aus der Lunge (Pleurapunktion) genutzt, die sich infolge einer viralen Pneumonie ansammeln kann.2
Erste Forschungen konnten nachweisen, dass der neue Erreger SARS-CoV-2 vorrangig durch engen Kontakt („face to face“), aber auch durch die Berührung von kontaminierten Oberflächen übertragen werden kann.4 Bei der Lungensonographie ist der Schallkopf als kontaminiertes Medizinprodukt anzusehen.
Thermische Desinfektion nach Patientenkontakt
Nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung von Patienten mit einer Infektion durch SARS-CoV-2 sind alle Medizinprodukte mit direktem Kontakt zum Erkrankten patientenbezogen zu verwenden und wann immer möglich nach Gebrauch unter bevorzugter Anwendung thermischer Desinfektionsverfahren zu desinfizieren. Nur wenn dies nicht möglich sei, können Desinfektionsmittel mit nachgewiesener, mindestens begrenzt viruzider Wirksamkeit verwendet werden.5
Grundsätzlich handelt es sich bei dem neuartigen SARS-CoV-2 um ein behülltes Virus, das durch begrenzt viruzide Desinfektionsverfahren inaktiviert werden kann. Aufgrund der hohen Infektiosität besteht jedoch das Risiko, dass bei mangelhafter manueller Desinfektion nicht die komplette Oberfläche des Schallkopfs sicher aufbereitet wird und die Gefahr der Virenverschleppung weiterhin bestehen bleibt. Werden die in der VAH Desinfektionsmittel-Liste angegebenen Einwirkzeiten wie auch andere erfolgskritische, schwer zu dokumentierende Prozessparameter nicht verlässlich eigehalten, so kann der unzureichende Aufbereitungsprozess für Anwender und Patienten nur eingeschränkte Schutzwirkung bieten.
Validierte Aufbereitung nötig
Trophon2, das automatisierte Desinfektionssystem bietet die Möglichkeit, die für die Lungensonographie eingesetzten Ultraschallsonden mit konstanter, reproduzierbarer Wirksamkeit in einem validierbaren Prozess aufzubereiten. Darüber hinaus ist eine lückenlose digitale Prozessdokumentation möglich, welche den Erfolg des Desinfektionsverfahrens nachweist – zeitlicher und organisatorischer Aufwand einer manuellen Dokumentation entfällt und die Rückverfolgung möglicher Kreuzkontaminationen ist vereinfacht.
Literatur:
- Shi H et al. : Radiological findings from 81 patients with COVID-19 pneumonia in Wuhan, China: a descriptive study. Lancet Infect Dis 2020 ; 20 (4) : 425-434. doi : 10.1016/S1473-3099(20)30086-4
- Soni N et al. : Ultrasound in the diagnosis and management of pleural effusions. J Hosp Med 2015 ; 10 (12) : 811-816. doi : 10.1002/jhm.2434
- Kluge S, Janssens U, Welte T. et al. : Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von Patienten mit COVID-19. Med Klin Intensivmed Notfmed (2020). doi : 10.1007/s00063-020-00674-3
- Van Doremalen et al. : Aerosol and surface stability of HCoV-19 (SARS-CoV-2) compared to SARS-CoV-1. doi : 10.1101/2020.03.09.20033217
- Empfehlungen des Robert Koch-Instituts zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung und Pflege von Patienten mit einer Infektion durch SARS-CoV-2, Stand 27.3.2020
www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Hygiene.html