Pharma

LIVOPAN: inhalatives Analgetikum für schmerzfreie Behandlung von Kindern

LIVOPAN: inhalatives Analgetikum für schmerzfreie Behandlung von Kindern. Viele kleinere Eingriffe sind für Kinder nicht nur mit Schmerzen sondern auch mit enormer Angst verbunden. Es kostet dann häufig viel Zeit und Überzeugungsarbeit, die Kleinen dazu zu bringen, einen Verbandwechsel oder eine Frakturbehandlung ohne Gegenwehr über sich ergehen zu lassen. Ein neues inhalatives Analgetikum, ein Gemisch aus je 50 % Distickstoffmonoxid und Sauerstoff, könnte solche Eingriffe künftig für alle Beteiligten angenehmer machen. Denn mit dem Gasgemisch lassen diese sich für die Kinder, nicht nur schmerz- sondern auch angstfreier durchführen. Die Anwendung lässt sich gut steuern, die Patienten bleiben auch während der Analgesie ansprechbar und auch die Verträglichkeit ist, wie Studiendaten belegen, gut.

Der schweizer Pädiater Dr. Sergio Stocker vom Kinderspital Schaffhausen bekommt von niedergelassenen Kollegen immer wieder Kinder zugewiesen, bei denen es aufgrund enormer Angst nicht gelungen ist, einen notwendigen Eingriff durchzuführen. Häufig sind diese Kinder dann bereits traumatisiert und lassen sich, wie Stocker berichtet, kaum noch vom Arzt berühren. Gute Erfahrungen hat der Kinderarzt in solchen Fällen mit einem Distickstoffmonoxid-Sauerstoff-Gemisch gemacht, das er schon seit längerem erfolgreich für die Analgesie bei schmerzhaften Eingriffen von kurzer Dauer einsetzt. In Deutschland ist ein solches pharmazeutisches Gasgemisch seit August zugelassen und soll ab Mitte November unter dem Handelsnamen LIVOPAN verfügbar sein.

Kein großer Aufwand erforderlich

Das Gasgemisch habe nicht nur eine gute analgetische, sondern auch eine leicht sedierende Wirkung und verursache sogar eine gewisse retrograde Amnesie, unterstrich Stocker. Als Vorteil empfindet der Mediziner auch die rasche Wirkung, die innerhalb von etwa drei bis fünf Minuten eintritt sowie die kurze Wirkdauer. Denn innerhalb von wenigen Minuten nach Beendigung der Analgesie, ist der Patient wieder so fit, dass er ohne weitere Überwachung, wieder nach Hause geschickt werden kann. „Das Gas ist zudem enorm einfach zu applizieren und bietet – auch in der Hand von Nicht-Anästhesisten – ein hohes Maß an Sicherheit“, betonte der Pädiater. Da das Kind auch während der Analgesie immer ansprechbar bleibt, kann es von Mutter, Arzt oder Personal selbst während des Eingriffs beruhigt werden. Diese Form der Analgesie lässt sich auch problemlos in den Alltag einer chirurgischen Station integrieren, da die Patienten nicht nüchtern erscheinen müssen und so kein Planungsaufwand entsteht. Um die Anwendung des Analgetikums für die Kinder noch angenehmer zu machen, werden zusätzlich spezielle Duftstifte angeboten, die nach Schokolade, Himbeere oder Orange riechen und den Eigengeruch von Gas und Maske überdecken. Laut Herstellerangaben, werden sich die Kosten pro Anwendung, abhängig vom Alter des Kindes und der Dauer des Eingriffst in etwa zwischen 15 und 20 € bewegen.

Hohe Akzeptanz, gute Wirksamkeit

Dass das Gas in der praktischen Anwendung tatsächlich gute Wirkung zeigt, sicher ist und sowohl von den kleinen Patienten, wie auch von deren Eltern und dem medizinischen Personal gut angenommen wird, konnte das Team von Dr. Georg Staubli, leitender Arzt der interdisziplinären Notfallstation am Kinderspital Zürich anhand von 50 Patienten im Alter von eins bis 15 belegen. Bei den Kindern wurden u. a. Frakturbehandlungen, Abszessinincisionen und Lumbalpunktionen durchgeführt oder eingewachsene Ohrstecker und Fremdkörper entfernt. Zum Teil erhielten die Patienten zusätzlich eine Lokalanästhesie. 40 der Kinder gaben anschließend an, während des Eingriffst keine Schmerzen gespürt zu haben. Acht Kinder waren trotz Analgesie nicht völlig schmerzfrei und in drei Fällen mussten Staubli und seine Kollegen die Behandlung abbrechen. Nebenwirkungen waren Schwindel und Euphorie. Bei jeweils einem Kind sei es zu Panik und Erbrechen gekommen, berichtete der Kinderarzt. Mit Ausnahme eines Kindes, das am nächsten Tag über Kopfschmerzen klagte, gab es keine Spätfolgen. 86 % der Eltern sowie der behandelnden Ärzte und 92 % der assistierenden Pflegefachkräfte äußerten sich zufrieden über die Wirkung des Lachgases.

Was bei der Anwendung zu beachten ist

Um die Umweltbelastung möglichst gering zu halten muss die Maske, wie Staubli betonte, dicht sein und sollte nicht immer wieder vom Gesicht entfernt werden. Nach der Anwendung sei es wichtig, den Praxisraum zu lüften. Bei kleineren Operationssälen rät Staubli zu einem forcierten Belüftungssystem. Alternativ kann auch eine Absaugvorrichtung (etwa Ventyo) verwendet werden. Wichtig sei es, das Personal gut zu schulen und die inhalative Analgesie nur bei Eingriffen einzusetzen, die nicht länger als 10 bis 15 min. dauerten, betonte Stocker. Wenn mit länger andauernden Schmerzen zu rechnen sei, müsse auch an eine analgetische Basismedikation, beispielsweise mit Paracetamol gedacht werden. Vor allem komme es aber darauf an, vor dem Anlegen der Atemmaske eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen, Vertrauen zu schaffen und es auch während des Eingriffs zu beruhigen.

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