Klinikum Augsburg: Investitionen in moderne High-Tech-Geräte und Raumausstattung
14.08.2015 -
Im Rahmen der Generalsanierung des Klinikum Augsburg wurde innerhalb kurzer Zeit das Herzstück eines Krankenhauses modernisiert. Insgesamt 34 Millionen Euro kostete die Sanierung des Zentralen Operationsbereich mit 24 OP-Sälen. Bereits 2012 wurde mit dem Bau begonnen. 2010 und 2011, wurde in Vorbereitung auf die teilweise Schließung des Zentralen Operationsbereich der sogenannte Dach-OP mit sechs OP-Sälen für zehn Millionen Euro gebaut. Der Dach-OP ist ein Operationsbereich, der direkt auf das Dach eines angrenzenden Verwaltungsgebäudes des Klinikum Augsburg gebaut wurde, um eine Ausgleichsfläche zu schaffen.
In einem I. Bauabschnitt wurden bis 2013 bereits zehn hochmoderne OP-Säle saniert und sind in Betrieb gegangen. Mit Abschluss des II. Bauabschnitts und dem Ende der vollständigen Sanierung stehen nun insgesamt 24 OP-Säle für Eingriffe aller Art auf einer Ebene zur Verfügung. Zwei Hybrid-OPs ermöglichen, dass zum Beispiel Gefäßmediziner, Herzchirurgen und Kardiologen interdisziplinär komplexe Eingriffe und minimal-invasive Operationen (kleine Schnitte) durchführen können, neue und schonendere Therapieverfahren umsetzen und dabei die Risiken für den Patienten minimieren. Sie sind zusätzlich mit einem hochmodernen Computertomographen ausgestattet, dessen Gantry im Bedarfsfall über den Patienten hinwegfährt, ohne diesen bewegen zu müssen, und die Aufnahmen auf die Monitore in den Wänden und an den Deckenarmen überträgt.
Nicht nur die OP-Räume wurden baulich auf den neuesten Stand gebracht und mit hochmoderner Medizintechnik ausgestattet. So wurden im Stockwerk über den OP-Sälen aufwendige Luftaufbereitungsanlagen - das eigentliche Herzstück - installiert. Jeder Operationssaal hat seine eigene Lüftungsanlage. Meterhohe Schaltschränke sorgen dafür, dass Außenluft angesaugt, aufbereitet und „konditioniert“ wird. Spezielle Hochleistungsfilter filtern sowohl Feinstaub und Pollen, aber auch Bakterien und Viren heraus. Durch diese Nachbehandlung fällt die Luft, von Keimen und Sporen befreit und mit einem Reinheitsgrad von 99,995 Prozent, turbulenzarm in den OP-Saal. Fallen ist in dem Fall genau das richtige Wort: Die etwa neun Quadratmeter große Lüftungsdecke ist mit einer umlaufenden Schürze aus Glas ausgestattet. Darunter steht der Operationstisch auf einer farblich zum Rest des Raumes abgegrenzten Fläche, die ihr Äquivalent genau in der Größe der Lüftungsdecke findet. Die Wände bestehen aus Glas. Die speziellen Glaselemente geben den Räumen nicht nur eine modernere, hellere Atmosphäre, sondern haben den großen Vorteil, dass die hygienische Reinigung deutlich einfacher und sicherer ist.
Die Beleuchtung kann jeweils nach Anforderungen der Chirurgen farblich verändert werden, wodurch sich bestimmte anatomische Strukturen besser erkennen lassen. In die Wände sind die Monitore der bildgebenden Diagnostik fugenlos eingebaut. So auch das Bedientableau, ein Touchscreen, über den die Chirurgen die elektrische Versorgung, die OP-Leuchten, die medizinischen Gase, Störungsmeldungen und die Temperatur des Raumes regeln und überwachen. Zwischen 18 und 24 Grad Celsius maximal können die Ärzte hier einstellen. Eine Ausnahme bilden die Operationsräume, in denen Frühchen und Babys operiert werden. Die Räume lassen sich bis auf 30 Grad Celsius einstellen. Die Temperatur der Umgebung um das Operationsfeld darf um maximal 0,5 bis 1 Grad Kelvin höher sein. Alle OP-Säle sind um einen Anästhesiekern angeordnet Die OP-Säle sind hochinstalliert und miteinander vernetzt. Dadurch können Übertragungen und konsiliarische Dienste klinikweit vorgenommen und organisiert werden.
Beim Neubau des Zentralen Operationsbereiches wurden auch die Abläufe vor, während und nach einer Operation optimiert. So werden alle Patienten auf einer speziell dafür zuständigen Station, der POINT, auf ihre OP vorbereitet, in ihrem eigenen Bett in eine sogenannte Holding (ein großer Überwachungsraum) eingeleitet, auf die Lafette mit dem OP-Tisch umgebettet und zur OP in den entsprechenden Saal gebracht. Nach der OP wird der Patient in den zentralen Aufwachraum verbracht und dort in sein Bett zurückverlegt, bevor er auf die Station seiner Klinik geht.
Ab jetzt können die Operateure, unterstützt durch modernste Technik, ihr medizinisches Knowhow bestens in die Tat umsetzen und ihre Patienten optimal versorgen.
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