Klinikum Meiningen rüstet Stationen mit Reflektorfolien-Rollos aus. Angesichts der aktuellen Klimaschutzproblematik und steigender Energiepreise ist das Thema Energieeffizienz in den Fokus gerückt. Gerade Kliniken leiden zunehmend unter dem Kostendruck für Heizung und Klimatisierung, denn besonders hier ist das Raumklima von immenser Wichtigkeit, schließlich sollen sich die Patienten wohlfühlen und genesen. Es sind dringend Lösungen gefragt, um mit möglichst geringem Aufwand Kosten einzusparen, ohne dass das Wohlbefinden und der nötige Komfort darunter leiden.

Eine hervorragende Alternative sind moderne Innenrollos aus metallisierter Polyesterfolie, die bis zu 80 % der Sonneneinstrahlung reflektieren und damit einen perfekten Schutz vor zu hellem Außenlicht und Hitzeeinwirkung bieten. Die Folien sind im Normalfall transparent; bei speziellen Anwendungen, wie z. B. in Röntgenabteilungen kommen blickdichte Folien zum Einsatz. Hochwertige, metallisierte Polyesterfolien, Shade-Folien, können aber noch mehr: Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) einer Glasscheibe lässt sich durch die nachträgliche Ausrüstung mit entsprechenden Rollos deutlich reduzieren. In einer Studie der Uni Würzburg wurde nachgewiesen, dass der U-Wert bei einer Zweifachverglasung durch die Benutzung eines Innenrollos mit Sonnenschutzfolie von 2,6 auf 1,6 reduziert werden kann. Bei einer Einfachverglasung fielen die Ergebnisse noch deutlicher aus: Hier wurde der U-Wert von 6 auf 2,5 verringert. Diese Rollos tragen damit auch zu einer Verringerung des Wärmeverlustes im Winter bei.

LLumar Shade-Folien sind bewährte transparente Folien, welche in Rollo-, Lamellen-, Behang- und Segelsystemen zum Einsatz kommen. Sie reduzieren die Helligkeit um bis zu 80 % und sorgen damit für ein angenehmeres Raumklima und ein blendfreies Arbeiten am Monitor. Darüber hinaus sorgt die 0,75 mm dünne, sehr strapazierfähige Folie am Fenster dafür, den Hall im Raum deutlich zu reduzieren. So werden störende Umgebungsgeräusche wahrnehmbar verringert. In Kliniken hat die Ruhe eine elementare Bedeutung bei der Genesung der Patienten.

Eine ganz besondere Bedeutung haben Sonnenschutzfolien deshalb für Krankenhäuser: Hier geht es nicht nur um Kostenreduzierung für Klima und Heizung, sondern um optimales Arbeiten auf den Stationen – und nicht zuletzt um die Lebensqualität für die Patienten, die oft wochenlang ans Bett gefesselt sind und daher auf ein gutes, gesundes Raumklima großen Wert legen.

Klaus Hinz ist Berater der Ideenwerkstatt Würzburg: Er berät bundesweit Unternehmen rund um das Thema „Gesundes Büro“, also die ganzheitliche Konzeption von Arbeitsräumen. Ihm geht es um das optimale Zusammenspiel von Energie, Licht und Schatten, Pflanzen, Farben – und natürlich auch um Hitze- und Blendschutz. Gemeinsam mit dem Rollohersteller Alpina und CPFilms, einem der weltweit größten Hersteller der Glasfolien und sogenannten Shade-Folien, unter dem Markennamen LLumar, hat er für das Klinikum Meiningen ein Umbauprojekt realisiert, in dessen Rahmen mehr als 130 Sonnenschutzrollos auf der Unfall- und der Palliativstation eingebaut wurden. Beide Stationen liegen auf der Südseite des Klinikums.

Besonders positiv wurden die Reflektorfolien-Rollos auf der Unfallstation bewertet. Hier kann kein Fenster zur Lüftung geöffnet werden und die Klimaanlage war an heißen Tagen einfach überfordert, um ein optimales Raumklima zu schaffen. Für die Stationsschwestern verbesserten sich die Arbeitsbedingungen deutlich. Die Patienten äußerten sich durchweg positiv über die nun angenehmen Raumtemperaturen.

Der Einbau der Rollos erfolgte während des regulären Klinikbetriebs – die Montagearbeiten ließen sich schnell, sauber und unkompliziert durchführen.

In einer Modellrechnung des Bayerischen Zentrums für angewandte Energieforschung wurde für ein typisches Klinikum ein exemplarischer Energieverlust von 239.839 Kilowattstunden pro Jahr errechnet, der über die Fensterflächen ins Freie gelangt. Durch die Montage der genannten Folien ließ sich dieser Energieverlust um ca. 104.058 Kilowattstunden pro Jahr reduzieren. Bei einem durchschnittlichen Preis von 15 Cent pro Kilowattstunde würde dies eine Kostenersparnis von mehr als 20.000 € pro Jahr bedeuten.