Gesundheitsökonomie

Drittes Deutsch-Arabisches Gesundheitsforum

28.04.2011 -

Drittes Deutsch-Arabisches Gesundheitsforum. In den letzten Jahren ist der Ge­sundheitssektor der arabischen Länder stark gewachsen. Es wur­de in den Bau von Krankenhäu­sern, medizinische Technologie und die Ausbildung des Kranken­hauspersonals investiert. Deut­sche Firmen und Kliniken können dafür nötige Grundlagen und Technologien liefern; aber Deutschland kommt ebenfalls als Behandlungsort für Patienten aus den Golfstaaten in Frage. Auf dem dritten deutsch-arabischen Gesundheitsforum, das in diesem Jahr erstmals in Hamburg statt­ fand, konnten sich über 250 in­ternationale Gäste, Experten aus Medizin und Gesundheitsindust­rie, über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit austauschen.

Organisiert wurde das Forum von der Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry zusammen mit der Freien und Hansestadt Hamburg, der Handelskammer Hamburg und dem Universitätsklnikum Hamburg-Eppendorf.

Unter den Teilnehmern befanden sich Staatssekretäre und Botschafter aus der Golfregion sowie zahlreiche Ärzte, Wissenschaftler und Unternehemer der arabischen und deutschen Gesundheitsbranche. „Zwischen deutschen und arabischen Wissenschaftlern, Medizinern und Unternehmern fand ein reger Austausch statt – genau das wollten wir mit diesem Forum erreichen“, äußerte sich Abdulaziz Al-Mikhlafi, Generalsekretär der Ghorfa. In der Eröffnungsveranstaltung betonte der Gesundheitsminister des Königreiches Bahrain, H. E. Dr. Faisal Yacob Al-Hamer, dass deutsche Firmen die medizinische Entwicklung seines Landes unterstützen sollen, da Bahrain ein „Centre of Health Excellence“ werden wolle. Auch über Bewerbungen auf Ausschreibungen für Krankenhausbauten in den Golfstaaten würde man sich freuen, unterstrich der Botschafter Saudi-Arabiens, H. E. Prof. Dr. Ossama Abulmajed Ali Shabokshi. Der hohe Standard der deutschen Medizin ist in den arabischen Ländern bekannt. Die Zulassung saudi-arabischer Studenten an deutschen medizinischen Fakultäten könnte dabei helfen, das Gesundheitswesen in den Emiraten auszubauen. Zudem wären diese Studenten die besten Botschafter für aus Deutschland stammende Medizintechnologie und Behandlungsmethoden.

In mehr als 50 Vorträgen stellten Ärzte, Entwickler und Gesundheitsverantwortliche neueste Erkenntnisse bei Herz- und Kreislauferkrankungen, Traumatologie, Wiederherstellungschirurgie, minimal-invasiver Chirurgie, Onkologie und Hämatologie, Stoffwechselerkrankungen und Radiologie vor. Auch die Rolle der E-Healthsysteme, Versicherungsmodelle und die Entwicklung des Gesundheitstourismus arabischer Patienten in Deutschland wurden thematisiert. Die anschließenden Diskussionen beantworteten viele noch offene Fragen. Die Gespräche, die sich oftmals auf Basis der Vorträge in den Kaffeepausen entwickelten, wurden auch in lockerer Atmosphäre beim Galadinner im Hamburger Rathaus fortgeführt.

Gesundheitstourismus

Bei einer solchen Veranstaltung stehen die Beziehungen zwischen den Golfstaaten und Deutschland natürlich an oberster Stelle. 75.000 Menschen aus dem Mittleren Osten kommen jährlich nach Deutschland, um sich in Krankenhäusern behandeln zu lassen; 140.000 wählen dafür jedoch andere Länder. Um deutsche Krankenhäuser und Städte für sie interessant zu machen, muss eine entsprechende Infrastruktur geschaffen werden. Prof. Dr. Dr. med. Nicolas Abou Tara, Berater der Freien und Hansestadt Hamburg für die Internationale Zusammenarbeit mit den Arabischen Ländern, erklärte, weshalb Menschen aus den Emiraten zur medizinischen Versorgung nach Deutschland kommen. Oftmals sei der Mangel an Therapiemöglichkeiten, technischer Ausstattung und Hygiene in den Heimatländern ausschlaggebend. Dennoch genügt es nicht, gute medizinische Kenntnisse und moderne Medizintechnik zu besitzen, um Deutschland für diese Patienten attraktiv zu machen. Wichtig sind der dazu gelieferte Service und das kulturelle Verständnis.

Kulturelle und sprachliche Barrieren

Krankenhäuser und Städte müssen sich mehr auf die Besucher einstellen. Die erste Hürde liegt bereits im Visum, auf das Araber oft unverhältnismäßig warten müssen, da die individuelle gesundheitliche Situation mit der allgemein politischen vermischt wird. Zudem begleitet meist die gesamte Familie den Patienten. Besonders in dem fehlenden Wissen über die arabische Kultur sehen arabische Gäste ein Problem. Das Krankenhauspersonal sollte so geschult sein, dass es die Gebetszeiten der meist muslimischen Gäste bei Visiten und Essensausgaben berücksichtigt. Zudem müsste mindestens ein Essen angeboten werden, das nach muslimischen Maßstäben als rein angesehen wird. Gleiches gelte für Getränke. Die Sprachbarriere erschwere das Verständnis zwischen Ärzten, Krankenpflegern und Patienten. Deshalb sollte für solche Fälle immer ein Dolmetscher zur Verfügung stehen.

Gerade für solche zwischenkulturellen Informationen bot die Veranstaltung eine geeignete Plattform. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass das Deutsch-Arabische Gesundheitsforum – nach dem diesjährigen Erfolg – ein weiteres Mal in Hamburg stattfinden wird“, freut sich Reinhard Hollunder, Leiter Internationale Kooperation in der Gesundheitsbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. Im nächsten Jahr findet das 4. Deutsch-Arabische Gesundheitsforum am 21. und 22. Oktober statt. Heinz Werner Dickmann, stellvertretender Geschäftsführer der Handelskammer Hamburg, lädt dazu erneut nach Hamburg ein.

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