Gesundheitsökonomie

Gemeinschaftsaktion Organspende: Steigerung der Anzahl von Transplantationen notwendig

12.02.2012 -

Gemeinschaftsaktion Organspende: Steigerung der Anzahl von Transplantationen notwendig. Chefärzte und Leiter der Krankenhäuser aus Düsseldorf und der umliegenden Region sowie Vertreter der Krankenhausgesellschaft, des Gesundheitsministeriums, der Krankenkassen und ihre Verbände trafen sich im März im Forence Nightingale-Krankenhaus in Düsseldorf-Kaiserswerth. Trotz deutlicher Steigerung der Zahl der Organspenden in NRW in den Jahren 2005 und 2006 warten noch immer rund 2.600 schwer kranke Menschen in NRW auf ein Spenderorgan.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann liegt das Thema sehr am Herzen. „In der Transplantationsmedizin haben wir in Nordrhein-Westfalen hoch leistungsfähige Zentren, aber bei der Organspende sind wir leider Schlusslicht. Um schwerkranken Menschen, die auf ein Spenderorgan warten, die Chance auf ein Überleben zu geben, müssen wir die Zahl der Organspenden deutlich erhöhen. Dazu müssen sich alle Beteiligten noch stärker in das Thema einbringen.“ Karsten Gebhardt, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein- Westfalen und Organisator der Veranstaltung, wies daraufhin, dass nach einer aktuellen Studie des Deutschen Krankenhausinstituts die Spenderzahlen in den jeweiligen Bundesländern maßgeblich von strukturellen Einflussfaktoren bestimmt werden. Durch spezifische organisatorische Vorschläge und Verfahrensregeln sowie durch gemeinschaftliches Engagement müsste aber die Zahl der Organspenden weiter gesteigert werden können.

„Hierbei werden die Krankenhäuser verantwortungsvoll mitwirken.“ Annegret Fleck, Regionaldirektorin der AOK Rheinland/Hamburg in Düsseldorf, erklärte: „Ohne die Problematik des Organmangels könnten heute fast alle chronisch Kranken, die an einem Organversagen leiden, gerettet werden. Wir müssen verhindern, dass die Liste der Patienten, die auf ein entsprechendes Organ warten, immer länger wird.“ „Deshalb werben wir sehr dafür, dass die Menschen Organspendeausweise ausfüllen. Damit wird Klarheit geschaffen und wird Angehörigen unter Umständen eine große Belastung erspart. Jeder Einzelne muss sich seiner moralischen Verpflichtung zur Organsspende bewusst werden.“ In ihrem Bericht über die aktuellen Zahlen und die Arbeit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) appellierte Dr. Ulrike Wirges, Geschäftsführende Ärztin der DSO – Region NRW, an die Krankenhäuser, ihrer nach dem Transplantationsgesetz vorgeschriebenen Mitwirkungspflicht am Organspendeprozess nachzukommen: „2006 spendeten in NRW 216 Menschen nach ihrem Tod 665 Organe.

Um diese Zahl zu steigern, muss jede Möglichkeit einer Organspende im Krankenhaus erkannt werden.“ Dr. Hilal Yahya, Oberarzt im Evangelischen Krankenhaus Duisburg- Nord – Klinikum Niederrhein, erläuterte die Bedeutung ethischer Gesichtspunkte in Gesprächen mit den Angehörigen, um ihnen die Möglichkeit für eine tragfähige Entscheidung über eine Organspende zu geben: „Die Organspende ist sowohl eine sinnvolle als auch sinngebende Tat und damit Ausdruck gesellschaftlicher Solidarität. Krankenhäuser sind gefordert, die dafür notwendigen Strukturen und Möglichkeiten vorzuhalten. Im klinischen Alltag ist es dabei vorrangig, den ethischen Belangen der Spender, ihrer Angehörigen sowie des Krankenhauspersonals gerecht zu werden. Die Klinische Ethik unterstützt dabei die Beteiligten und hilft bei den Entscheidungsprozessen.“ NRW-Gesundheitsminister Karl- Josef Laumann äußerte sich nach dieser Veranstaltung zuversichtlich. „Ich bin sicher, dass wir gemeinsam mit den Verantwortlichen der Krankenhäuser in NRW zu verbesserten Organisationsabläufen der Organspende kommen werden und damit den Menschen auf den Wartelisten helfen. Gesprächsrunden wie heute werden diesen Weg – da sind sich alle Initiatoren einig – unterstützen.“

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