Hygiene

Mobile Krankenhäuser für die Ärmsten

28.10.2015 -

Zwei neue geländegängige Fahrzeuge vom Typ Unimog, umgebaut zu mobilen Krankenhäusern, stellten die Hilfsorganisation German Doctors und die Help in Motion Stiftung am 11. Juli im Offroadpark des bayerischen Langenaltheim vor.

Nach neunmonatiger Planungs- und Bauzeit durch ein Spezialisten-Team für Offroad- und Fahrzeug-Sonderlösungen durften die Gäste – darunter 20 erfahrene Einsatzärzte der German Doctors – die Fahrzeuge einem ersten Geländetest unterziehen. Einsatzgebiete der Unimogs werden die Region um Serabu im westafrikanischen Sierra Leone und die philippinische Insel Mindanao sein.

„Die Fahrzeuge sind gegenüber den aktuell dort im Einsatz befindlichen ein Quantensprung“, so das Fazit von Dr. Harald Kischlat, Vorstand des German Doctors. Besonders der Behandlungsraum und das Labor im Unimog sorgten für Begeisterung bei Vorstand und Einsatzärzten. Auch das tragbare Ultraschallgerät von SonoSite, speziell für den Außeneinsatz entwickelt, sowie eine Wasseraufbereitungsanlage von Filtron, das Stromaggregat und die Chemietoilette sollen die Arbeit der Ärzte erheblich vereinfachen.

„Bisher sind unsere Ärzte auf Mindanao mit einem Toyota Hilux unterwegs und transportieren Medikamente sowie Instrumente in großen Boxen im Kofferraum, die sie für die Fahrt mit Planen abdecken müssen. Die Behandlung der Bedürftigen findet meist in einfachen Hütten oder unter freiem Himmel statt. Mit dem Untersuchungsraum im Unimog können wir den Patienten eine gewisse Privatsphäre bei den Behandlungen geben. Auch das Ultraschallgerät und das Labor bedeuten einen großen Fortschritt, da wir nun z. B. die in unseren Einsatzgebieten weit verbreitete Tuberkulose direkt diagnostizieren und eine Therapie sofort einleiten können“, erklärt Kischlat.

Bei den zehntägigen Touren durch das bergige Hinterland der philippinischen Insel behandeln die German Doctors rund 600 Patienten in den Bereichen Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Pädiatrie und Zahnmedizin. Dank des neuen Fahrzeugs wird sich die Versorgung verbessern. In Sierra Leone wird die mobile Klinik vor allem Krankentransporten vom durch die German Doctors betriebenen kleinen Buschkrankenhaus in spezialisierte Behandlungszentren in der nächstgrößeren Provinzstadt dienen.

Ralph Mueller, Vorstandvorsitzender der Help in Motion Stiftung: „Nach vier Jahren bürokratischer Hürden und der Erkenntnis, dass es nicht einfach ist, helfen zu dürfen, ist es meine größte Freude, dass die zwei mobile Hospitals nun fertig vor mir stehen.“

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