IT & Kommunikation

Master Patient Index für Austausch medizinischer Daten

02.06.2011 -

Master Patient Index für Austausch medizinischer Daten. Hoher Kostendruck, zunehmende Spezialisierung und wachsende Mobilität der Patienten machen den Austausch medizinischer Daten zwischen verschiedenen Kliniken immer unverzichtbarer. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Behandlungspfade möglichst nahtlos fortgeführt werden und wichtige Informationen für das Controlling nicht verloren gehen. Doch trotz moderner IT-Systeme stehen Daten heute oft nur innerhalb einer Klinik zur Verfügung: Es fehlt eine Infrastruktur, die den zuverlässigen und sicheren Austausch medizinischer Informationen über System- und Einrichtungsgrenzen hinweg gewährleistet.

Um die Basis für einen solchen einrichtungsübergreifenden Austausch zu schaffen, haben sich vor kurzem die St. Galler Spitalregionen mit ihren zehn angeschlossenen Häusern und die führende Schweizer Privatklinikgruppe Hirslanden, der 13 Kliniken und rund 100 Institute angehören, für den Master Patient Index (MPI) des eHealth-Spezialisten InterComponentWare (ICW) entschieden. Auch das Universitätsklinikum Heidelberg und die Gesundheitszentren Rhein-Neckar vertrauen auf Lösungen aus der ICW Professional Suite.

Eindeutige Identifizierung

Um sicher zu stellen, dass die Patienten- und Controllingdaten aus den verschiedenen Einrichtungen zuverlässig und sicher einzelnen Patienten zugeordnet werden können, nutzen die beteiligten Krankenhäuser den ICW Master Patient Index (MPI). Er gleicht die Stammdaten aus den verschiedenen Systemen der angeschlossenen Kliniken ab und ordnet sie bei Übereinstimmung einem Patienten zu. Dazu bewertet der MPI die Ähnlichkeit der Stammdaten in den unterschiedlichen Systemen. Liegt die Ähnlichkeit über einem definierbaren Schwellenwert, werden die Patienten automatisch miteinander verknüpft. Bei größeren Abweichungen übernimmt das eine Clearingstelle. So wird ein effizientes Controlling möglich und medizinische Daten können in einer einrichtungsübergreifenden virtuellen Patientenakte konsolidiert bereitgestellt werden. Über die virtuelle Patientenakte erhalten alle an der Behandlung Beteiligten eine konsolidierte Sicht auf die medizinische Dokumentation ihrer gemeinsamen Patienten. Diese Informationen werden immer aktuell aus den Krankenhaus-Informationssystemen abgerufen, in denen sie erstellt wurden. So liegen jederzeit die neuesten Diagnosen und Bilddaten vor. Einsicht in diese Daten haben lediglich das Pflegepersonal und die Ärzte, die an der Behandlung des betroffenen Patienten beteiligt sind.

Investitionsschutz durch Standards

Der ICW MPI nutzt vorhandene Standards wie HL7 und IHE-Profile zum Informationsaustausch, so dass die bisher eingesetzten Systeme weiter verwendet werden können. Daher fallen keine Kosten für den Austausch von Systemen oder deren Anpassungen an. Auch Datenmigrationen und teure Mitarbeiterschulungen werden nicht benötigt. Der ICW MPI verbindet die bestehenden KIS und deren Subsysteme (z. B. RIS oder PACS) miteinander und sorgt für einen reibungslosen Datenaustausch.

Leistungsfähig

Der ICW MPI ist extrem leistungsfähig. In einem Lasttest ergaben sich bei 100 Millionen Patientendatensätzen stabile Antwortzeiten von weniger als einer Sekunde. Damit eignet er sich nicht nur für Klinikverbünde, sondern auch für regionale und landesweite Vernetzungen wie z. B. im Kanton St. Gallen.

Ausbaufähig

Der ICW MPI ist Teil der ICW Professional Suite, die Ärzten und Pflegekräften eine konsolidierte Sicht auf alle im Klinikverbund vorhandenen Patientendaten ermöglicht. In den medizinischen Datenaustausch können auch niedergelassene Ärzte einbezogen werden: Über den MPI lassen sich Daten aus einer persönlichen Gesundheitsakte wie LifeSensor eindeutig einem Patienten zuweisen. So wird echte sektorübergreifende Versorgung zur Realität.

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