IT & Kommunikation

Qualitätsmanagement als Erfolgsfaktor im Wettbewerb

12.05.2014 -

Qualitätsmanagement als Erfolgsfaktor im Wettbewerb. Zum dritten Mal in Folge belegt die Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim auch 2004 einen Spitzenplatz beim bundesweiten Vergleich der medizinischen und pflegerischen Leistungen herzchirurgischer Abteilungen.
Die Klinik wird dort zudem als Leitlösung für optimiertes Qualitätsmanagement in Medizin und Pflege angeführt.
Michael Reiter sprach mit dem Direktor des Zentralen Pflegedienstes, Ulrich Jung, und der Verantwortlichen für Innerbetriebliche Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit, Eva Sauer, über die strukturellen Voraussetzungen und Instrumente des Qualitätsmanagements in der Klinik.

M & K: Welche strukturellen Komponenten im Management der Kerckhoff-Klinik sind für die hohe Qualität in Medizin und Pflege verantwortlich?
U. Jung: Entscheidend ist, dass wir in Organisationsstruktur, Prozessgestaltung und der täglichen Arbeit am Patienten die Grenze zwischen medizinischem und pflegerischem Personal praktisch aufgehoben haben.
Dies ist deswegen von Bedeutung, weil an dieser Schnittstelle häufig die größten Reibungs- und Qualitätsverluste entstehen, wenn ärztliche und pflegerische Maßnahmen nicht optimal aufeinander abgestimmt werden.

M & K: Wie setzen Sie die Koordination zwischen pflegerischen und ärztlichen Leistungen um?
U. Jung: Indem wir für eine enge Verflechtung und berufsübergreifende Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Ärzten sorgen.
So werden beispielsweise die Behandlungspfade für die verschiedenen Erkrankungen gemeinsam von beiden Berufsgruppen definiert und evaluiert.
Nur so kommen wir zu den hohen Qualitätsstandards z.B. im Hygiene-, Wund-, oder Notfallmanagement, wie wir sie dokumentieren können.
Die Verflechtung beider Bereiche ist zudem auch im Management der Klinik abgebildet, da der Pflegedirektor als Mitglied der Geschäftsleitung unmittelbar an Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen beteiligt ist und so auch strukturell die enge Kooperation des ärztlichen und pflegerischen Leistungsbereichs forcieren kann.
E. Sauer: Für eine optimale Koordination von Pflege und ärztlichen Leistungen müssen natürlich auch die personellen Qualifikationen vorhanden sein.
Wir investieren daher mit durchschnittlich 65 Fortbildungsveranstaltungen mit ca. 1.500 Teilnehmern pro Jahr intensiv in die Schulung unserer Mitarbeiter und sorgen für einen intensiven Informationsaustausch über die Grenzen der Berufsgruppen hinweg.
Dazu müssen die entsprechenden Plattformen geschaffen werden, wie wir dies beispielsweise mit unserem Notfallmanagement tun. Pflegepersonal und Ärzte werden hierbei gemeinsam auf die entwickelten Standards geschult, so dass allen Beteiligten z.B. im Fall einer notwendigen Reanimation auf Station ein transparenter und klar definierter Prozess zur Verfügung steht.
Das erleichtert die Koordination medizinischer Maßnahmen.

M & K: Wie steht die Kerckhoff-Klinik generell zur Veröffentlichung von Qualitätsdaten?
E. Sauer: Die Veröffentlichung von Qualitätsdaten ist ein zentrales Instrument, Transparenz über einen medizinischen Leistungsprozess herzustellen.
Da Patienten heute zunehmend kritischer werden, sich vor einem medizinischen Eingriff häufig intensiv informieren und zuverlässige Aussagen über die Qualität einer medizinischen Leistung als wichtiges Entscheidungskriterium einfordern, kann die sachgerechte Vermittlung von Qualitätsdaten dem Patienten nur nutzen.
Wir haben daher als erste Klinik unsere Qualitätsdaten aus dem jüngsten BQS-Bericht in einer Pressekonferenz vorgestellt.
U. Jung: Dabei müssen Qualitätsdaten aber unbedingt auf Grundlage einer seriösen, objektiven Messung erhoben werden, und sie sollten nur mit einer entsprechend soliden Interpretationshilfe veröffentlicht werden.
Sonst kann es zu einem verzerrten Bild bei Patienten oder niedergelassenen Ärzten kommen. Als Beispiel hierfür möchte ich die Mortalität in der Koronarchirurgie an der Kerckhoff-Klinik anführen, die sich von 2003 auf 2004 von 0,73 auf 1,3 % erhöht hat; Grund hierfür ist die Beteiligung der Kerckhoff-Klinik am Netzwerk Herzinfarkt, durch das vermehrt Patienten mit einem hohen Sterberisiko zu uns kommen.
Das schlägt sich natürlich in den Gesamtzahlen nieder, ohne dass die Qualität abgenommen hat.

M & K: Welche Instrumente setzt die Klinik ein, um Leistung und Qualität zu vermitteln?
E. Sauer:Wir setzen auf eine intensive Direktkommunikation mit unseren Patienten.
So führen wir seit 10 Jahren Informationsveranstaltungen für Patienten durch, die vor einer Herz-OP stehen. Die Patienten lernen die Klinik kennen, werden über die Operation informiert und sprechen mit Patienten, die gerade eine OP hinter sich haben.
Denn gerade informierte Patienten erholen sich schneller, da sie wissen, wie sie sich wann zu verhalten haben. Das nimmt die Angst und schafft Vertrauen.
Daneben haben wir eine regelmäßig erscheinende Patientenzeitung.
Schließlich nutzen wir auch breiter angelegte Instrumente der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Kontakt:
Kerckhoff-Klinik gGmbH, Bad Nauheim
Tel.: 06032/996-2554
Fax: 06032/996-2436
e.sauer@kerckhoff-klinik.de
www.kerckhoff-klinik.de

Über die Klinik
Als Zentrum für Herzchirurgie, Kardiologie und Rheumatologie verfügt die Kerckhoff-Klinik über 232 stationäre Betten und zählt mit über 9.600 stationären, 946 vorstationären und über 28.000 ambulanten Fällen zu den größten Zentren in diesen Disziplinen.
Träger ist die gemeinnützige Stiftung William G. Kerckhoff Herz- und Rheumazentrum Bad Nauheim, an der das Land Hessen, die Stadt Bad Nauheim, die Max- Planck-Gesellschaft und die Kerckhoff-Stiftung beteiligt sind.
Die Qualitätsdaten der Kerckhoff-Klinik sind abrufbar unter www.kerckhoff-klinik.de.

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