IT & Kommunikation

Zeitspar-Studie: Warten auf Berichte verzögert Entlassungen in Krankenhäusern

Erhebliches Potenzial für mehr Kosteneffizienz bei der Patientendokumentation

11.01.2017 -

Kliniken stehen unter ökonomischem Druck, doch nicht alle Sparpotenziale sind ausgeschöpft.

Das gilt vor allem für die Arbeitsabläufe in der Patientendokumentation, wie die aktuelle Zeitspar-Studie von Olympus SDS in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt. Demnach beklagen 57 Prozent der befragten 200 Klinikärzte, dass sich Patientenentlassungen in ihrem Haus häufig verzögern, weil die Dokumentation noch nicht abgeschlossen ist.  
 
Seit Jahren weist die Deutsche Krankenhausgesellschaft auf die auseinanderklaffende Kosten-Erlös-Schere im stationären Sektor hin. Wo können die Prozesse effizienter werden, wo Einsparungen erzielt werden? Laut einer neuen Erhebung des Medizintechnikanbieters Olympus SDS und des Meinungsforschungsinstituts YouGov besteht in deutschen Krankenhäusern erheblicher Nachholbedarf im Workflow bei der Dokumentation. Die Folgen: Laut der Mehrheit der Krankenhausärzte verzögert sich die Patientenentlassung. 55 Prozent geben an, dass es meist zu lange dauert, bis der Schreibdienst den Bericht nach Vorgabe erstellt hat – für die Krankenhäuser ein Kostenfaktor, der in die Millionen geht.
 
Lösung: Workflow optimieren
Auch bedauern 57 Prozent, dass weiterbehandelnde Mediziner häufig lange auf die Unterlagen warten müssen. Denn vielfach erhalten Patienten zunächst lediglich eine Kurzform des Entlassungsberichtes. Die ausführliche Fassung wird dem niedergelassenen Arzt erst später per Post nachgeschickt. Solche umständlichen, zeitraubenden Prozesse können neue digitale Techniken deutlich vereinfachen. „Allein die Umstellung auf digitales Diktieren, am besten mit Spracherkennungs-Software, die das Gesagte automatisch in ein Textdokument transkribiert, beschleunigt den Dokumentationsprozess erheblich“, erklärt Chris Baugh aus dem Solutions-Team von Olympus. Neben einer zusätzlichen Effizienzsteigerung kommt es zur Integration des Diktats in den gesamten digitalen Workflow. Dafür gibt es bei Olympus den Bereich „Speech Documentation Solutions“ (SDS). SDS umfasst Speech-to-Text-Lösungen, bestehend aus Diktier-Hardware, dazugehöriger Software und Services.
 
Drei Viertel der Krankhäuser dokumentieren noch handschriftlich
Viele Krankenhäuser sind weit davon entfernt, ihre Patientendokumentation durchgängig zu digitalisieren. In 74 Prozent der Häuser erfolgt die Dokumentation in Teilen sogar noch handschriftlich. Unleserliche Notizen und schwer verständliche Diktate auf Band erschweren die Bearbeitung. „Wir haben festgestellt, dass sich die Kliniken in ihrer Infrastruktur teils stark unterscheiden, je nach Spezialisierung variieren die Bedürfnisse“, betont Baugh. „Deshalb hören wir vom Solutions-Team erst einmal genau zu, welche Besonderheiten vorherrschen und welche Erwartungen zu erfüllen sind. Daraus entwickeln wir dann die individuelle Lösung. Damit letztlich jedes Diktat automatisch dort ankommt, wo es hingehört und um ein Vielfaches schneller zum gewünschten Dokument weiterverarbeitet wird.“ Auch Studien wie der BMWi Monitoring Report 2016 bestätigen den Befund, dass das Gesundheitswesen im Vergleich der Branchen stark unterdurchschnittlich digitalisiert ist, wodurch viel Zeit verloren geht und wertvolle Ressourcen verschwendet werden.
 

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