Hygiene

Innovative Arzneimittelversorgung im Krankenhaus

10.06.2014 -

Innovative Arzneimittelversorgung im Krankenhaus. Die Maximierung der Patientensicherheit, die Optimierung der Arzneimitteltherapie, sowie die Minimierung des Risikos, Patienten nicht richtig zu medikamentieren standen für das SRH Zentralklinikum Suhl im Vordergrund, die Arzneimitteldistribution zu automatisieren.

Besonders vor dem Hintergrund der DRGs stellen die, für das gesamte deutsche Krankenhauswesen geschätzten 10 % der Liegezeiten, die durch Arzneimittelwechselwirkungen und falsche Therapien verursacht werden, ein enormes Optimierungspotential dar.
Wurde doch bereits 2004 dieser Fehlbetrag für alle Kliniken in Deutschland auf rund 4,5 Mrd. € geschätzt.
Dies hat auch der Geschäftsführer des SRH Zentralklinikums Suhl Wolfgang Bachleitner erkannt und nennt die für ihn wichtigsten Vorteile des Pill- Pick Systems: „Wir erhöhen damit die Patientensicherheit, verbessern die Qualität der medizinischen sowie die pflegerische Versorgung und optimieren Wirtschaftlichkeit und Effizienz.“
Mit dem Zentrum für klinische Pharmazie in Bottrop und dem UKE Hamburg gibt es bundesweit nur zwei Einrichtungen, die derartige Systeme zur Arzneimittelversorgung nutzen.
Das SRH Zentralklinikum Suhl (666 Planbetten, das größte Krankenhaus in Südthüringen, über 25.000 stationäre Patienten jährlich) ist damit das erste typische Krankenhaus in Deutschland, das auf ein PillPick Unit-Dose System zurückgreift.
Steigerung der Prozessqualität Anstelle dreier weitestgehend autarker und risikoreicher Regelkreise tritt nun nur noch ein qualitätsgesicherter Prozess: Der Patient wird mit der Einlieferung EDV-gestützt erfasst und erhält ein Armband, welches mit einem Barcode versehen ist.
Der behandelnde Arzt kann mobil, am Patientenbett notwendige Verschreibungen vornehmen. Nach anschließender Überprüfung setzt sich der Unit-Dose-Prozess mit PillPick in Gang.
Die Medikamente werden maschinell aus dem Lager geholt, dosiert abgepackt und anschließend auf die Station gebracht, wo die Pflegekräfte nur noch die Verabreichung vornehmen müssen.
Die Software zur Verwaltung und Steuerung der Anlage ist der Pill- Pick-Manager. Sie steuert den Maschinenbetrieb und die Funktion.
Durch eine Schnittstelle zur Verordnungssoftware Theriak von TM Software kann das Programm automatisch die verordneten individuellen Medikationen aufbereiten.
Es gewährleistet, dass jede Unit-Dose vollständig rückverfolgt werden kann (Traceablity).
Oft werden Patienten mit einer nicht optimalen Medikation in Kliniken eingeliefert. Die Verordnungssoftware ermöglicht es jetzt, Optimierungen der Medikation direkt in den Arztbrief zu übertragen.
Damit ist auch nach der Entlassung des Patienten seine optimale Therapie sichergestellt.

Definierte Logistikkette
Der PillPick-Manager von Swisslog prüft die Vorräte im Hauptlager, damit diese ständig nachgefüllt und mit dem Apothekeninformationssystem gekoppelt werden.
Dadurch wird das Programm auf dem aktuellen Stand gehalten, häufig verwendete Produkte werden automatisch nachbestellt und Verfallsdaten überprüft.
Außerdem wird eine Bestandsaufnahme der Lagerprodukte durchgeführt sowie eine Übersicht über Arzneimittelbewegungen und statistische Daten über Verfahrensabläufe geliefert.
Der Pillpick Manager kann aufgrund seiner Benutzerfreundlichkeit einfach vom Personal der Krankenhausapotheke bedient werden.
Die Hauptansicht ermöglicht einen raschen Überblick über den Status der Anlage. Das System verlangt beim Einloggen eine Benutzeridentifizierung, über welche Protokoll geführt wird.
Gemäß den Verantwortlichkeiten der einzelnen Benutzer können unterschiedliche hierarchische Zugriffsrechte eingerichtet werden.

15 % Einsparung
Da der Patient mit einem Barcoding Armband ausgestattet ist, ist eine Fehlmedikamentierung ausgeschlossen, denn vor der Abgabe der Medikamente werden die Daten auf dem Armband mit den Unit Dosen verglichen.
Die Dokumentation erfolgt über die Software. Mit den eingesetzten mobilen Datenerfassungsgeräten kann der Arzt direkt am Patientenbett die Medikation überwachen und, falls notwendig, korrigieren.
Auch hier verhindert die eindeutige Patientenzuordnung Übertragungsfehler.
Bereits seit Februar läuft die schrittweise Einrichtung des Unit- Dose Systems. Begonnen wurde mit der Installation des PillPick-Managers. Im März wurde der PillPicker von Swisslog geliefert und aufgestellt.
Ab April wurden die Anwender auf den Pilot-Stationen und die Apothekenmitarbeiter intensiv geschult. Seit 2. Mai läuft die Innovation auf den Versuchs-Stationen.
Bis Mitte Juni sind zunächst Schulungen der Anwender auf den übrigen Stationen geplant. Anschließend soll der PillPicker im gesamten Krankenhaus zum Einsatz kommen.
Durch die Vorteile des Unit-Dose Systems gewinnen Apotheker und das Pflegepersonal Zeit, die dann im Umgang mit den Patienten neue Möglichkeiten eröffnet.
Für die Wirtschaftlichkeit der Klinik bedeutet die Einführung ein Einspar-Potential von bis zu 15 % beim Arzneimittelverbrauch.
Alleine dieses Einsparpotential ermöglicht eine Refinanzierung der Investition in einigen Jahren, bei gleichzeitig deutlich verbesserter Medikamentenversorgung.
Die deutliche Reduktion von Fehlern im gesamten Medikationsprozess wird auch in erheblichem Maße die Liegezeiten verringern. Für alle Beteiligten am gesamten Prozess sind somit die Vorteile spürbar.

Kontakt:
David Thies
SRH Zentralklinikum Suhl gGmbH, Suhl
Tel.: 03681/359
Fax: 03681/355006
info@zs.srh.de
www.srh.de/zs

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