Hygiene

Rituximab-Erhaltungstherapie beim follikulären Lymphom in allen Therapielinien zugelassen

02.11.2010 -

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat aufgrund der Ergebnisse der internationalen PRIMA-Studie1 die Zulassung für MabThera in der Erstlinien-Erhaltungstherapie des follikulären Lymphoms erteilt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Gabe von MabThera alle 2 Monate über 2 Jahre das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant von 66% auf 82% verbessert und dabei das Rezidiv-Risiko halbiert (HR=0.5). In den aktuellen Leitlinien der europäischen ESMO2 sowie der deutschen DGHO3 ist die MabThera-Erhaltungstherapie bereits als Standard in der Erstlinienbehandlung des follikulären Lymphoms definiert.

„Eine MabThera-Erhaltungstherapie ist angezeigt zur Behandlung von Patienten mit follikulärem Lymphom, die auf eine Induktions-therapie angesprochen haben," so lautet der genaue Text der Zulassungserweiterung von MabThera, mit der die EMA am 27. Oktober einer Empfehlung des CHMP vom 24. September gefolgt ist und die Zulassung erteilt hat.

Dr. Niko André, Medical Direktor, Roche Pharma AG: „Wir freuen uns über die heutige Zulassungserweiterung für die Erhaltungstherapie mit MabThera nach Induktion in der Erstlinienbehandlung des Follikulären Lymphoms (FL). Für Patienten mit FL bedeutet dies neue Hoffnung".

Die Entscheidung der EMA basiert auf den Ergebnissen der internationalen PRIMA-Studie (Primary MabThera and Maintenance), die erstmals Anfang Juni bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago vorgestellt wurden1: In dieser bisher größten multizentrischen Phase-III-Studie zur Erstlinienbehandlung des follikulären Lymphoms hatten 1.018 Patienten mit neu diagnostiziertem follikulärem Lymphom, die auf eine Induktionstherapie mit MabThera plus Chemotherapie mit partieller oder kompletter Remission angesprochen hatten, randomisiert entweder 2 Jahre lang eine MabThera-Erhaltungstherapie bekommen (375 mg/m2 alle 2 Monate) oder waren nur beobachtet worden. Nach einer medianen Beobachtungszeit von zwei Jahren waren im MabThera-Arm noch 82% der Patienten progressionsfrei, im Beobachtungs-Arm dagegen lediglich 66%. Das Rezidivrisiko war durch die MabThera-Erhaltungstherapie halbiert worden (HR=0,5).

Dabei war die Erhaltungstherapie mit MabThera in allen untersuchten Subgruppen signifikant überlegen - unabhängig von Alter, Geschlecht oder Art des Ansprechens auf die Induktionstherapie (komplette oder partielle Remission).

Die Toxizität unterschied sich in der PRIMA-Studie nicht wesentlich von dem, was für den Antikörper bekannt ist. Bei 23% der Patienten, die eine Erhaltungstherapie mit MabThera erhielten, traten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse Grad 3 oder 4 auf, demgegenüber stehen 16% der Patienten ohne entsprechende Erhaltungstherapie bei denen dies der Fall war. Wie erwartet, waren Infektionen und Neutropenien (> Grad 3/4) bei den Patienten in der Erhaltungstherapiegruppe häufiger als in der Beobachtungsgruppe, wenngleich auf niedrigem Niveau (jeweils 4% versus < 1%). Jedoch beendeten nur wenige Patienten die Erhaltungstherapie mit MabThera aufgrund von Nebenwirkungen.

Die European Society of Medical Oncology (ESMO) hat die Erhaltung mit MabThera für die Erstlinientherapie bereits mit dem Evidenzlevel I und dem Empfehlungsgrad B in ihre vor kurzem aktualisierten Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des follikulären Lymphoms aufgenommen2. Auch in die aktualisierte Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie haben die Ergebnisse der PRIMA-Studie schon Eingang gefunden3.

Referenzen:

  1. Salles GA et al. Rituximab maintenance for 2 years in patients with untreated high tumor burden follicular lymphoma after response to immunochemotherapy. J Clin Oncol 2010; 28 (S15, Part I): 574s (ASCO 2010, Abstract #8004).
  2. Dreyling M et al. Newly diagnosed and relapsed follicular lymphoma: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol 2010; 21 (Suppl 5): v181-3.
  3. http://www.dgho.de/onkopedia/Follikulaeres%20Lymphom

 

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