Klinikum Pasing nimmt Hybrid-OP für gefäßchirurgische Eingriffe in Betrieb
03.05.2012 -
Am Klinikum Pasing geht Anfang Mai der erste gefäßchirurgische Hybrid-OP im Großraum München in Betrieb. Der Hybrid-OP ermöglicht den Einsatz von beweglicher, bildgebender Technik unter sterilen Bedingungen. Damit können Diagnostik und Therapie direkt kombiniert und die Operationsergebnisse noch während des Eingriffs überprüft und optimiert werden.
Die Anlage bietet zudem die Möglichkeit, den Eingriff vorab virtuell zu simulieren und zu navigieren. Die Chirurgen können so die Wahl der Operationsmethode und des Materials individuell auf den Patienten abstimmen. „In dem neuen Hybrid-OP können wir hochkomplexe Eingriffe in den Gefäßen minimal-invasiv und bei hoher Sicherheit für die Patienten durchführen", betont Dr. Reza Ghotbi, Chefarzt und Leiter des zertifizierten Gefäßzentrums am Klinikum München Pasing. Für die hochauflösenden, dreidimensionalen Bilder ist eine geringere Strahlendosis als herkömmlich nötig - ein weiterer Vorteil für Patienten und Personal. Für den Hybrid-OP und weitere Baumaßnahmen am Klinikum Pasing wurden bislang insgesamt mehr als 70 Mio. € investiert.
Die Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum Pasing versorgt jährlich über 1.800 Patienten mit Gefäßerkrankungen und ist seit 2007 als zertifiziertes Gefäßzentrum von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und präventive Gefäßmedizin anerkannt. Das Behandlungsspektrum umfasst die minimal-invasive und chirurgische Versorgung von Aussackungen der Hauptschlagader, so genannte „Aortenaneurysmen", sowie Patienten mit Arteriosklerose (Gefäßverengungen) die je nach Lokalisation ein hohes Risiko für einen Schlaganfall oder Amputation der Gliedmassen darstellen. Der Einsatz von Laser-Kathetern zur Öffnung von eingeengten Gefäßen ist ein weiterer Schwerpunkt. Diese Methode bietet besonders Diabetikern mit fortgeschrittenen Gefäßverengungen (Diabetischer Fuß) eine Alternative, die mit herkömmlichen Methoden nicht mehr behandelt werden können.
„Mit dem neuen Hybrid-OP haben wir in der Versorgung von gefäßchirurgischen Notfallpatienten einen wesentlichen Fortschritt vollzogen", betont Ghotbi, „nun sind alle notwenigen baulichen und technischen Strukturen vom Moment der Aufnahme bis zur Durchführung der operativen Maßnahme so effektiv gestaltet, dass nur wenige Minuten zwischen Diagnostik und Therapie benötigt werden. Die Zeit ist hier entscheidend. Wir können also sowohl Notfall- als auch Risikopatienten ein Höchstmaß an Sicherheit und Effektivität bieten."
Dr. Reza Ghotbi hat an der Ludwig Maximilians-Universität in München Medizin studiert. Er ist Facharzt für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie und von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie als „Endovaskulärer Spezialist" anerkannt. Seit 1998 ist er für das Klinikum München Pasing tätig, wo er das Gefäßzentrum etabliert hat und leitet. Hier versorgen zwölf Ärzte, darunter acht Fachärzte, Patienten mit Gefäßerkrankungen. Als Chefarzt ist Dr. Ghotbi zudem für die Gefäßchirurgie des Klinikum Dachau zuständig.
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