Vergütungsentscheidung für das CxCa Ko-Screening
18.12.2019 -
Ein wichtiger Meilenstein für das organisierte Früherkennungsprogramm ist beschlossen.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 11. Dezember 2019 einstimmig die Änderungen der Gebührenordnungspositionen im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) der Krebs-früherkennungs-Richtlinie und der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme mit Wirkung zum 1. Januar 2020 beschlossen. Damit steht die Vergütungsentscheidung rechtzeitig zum Start des organisierten Gebärmutterhalskrebs-Screenings fest.
In Deutschland erkranken jährlich ca. 4.600 Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs – 1.500 sterben daran [2]. Damit zählt Gebärmutterhalskrebs zu den häufigsten Krebsarten, an denen Frauen erkranken können [3]. Die Hauptursache für diese Krebsart stellt eine andauernde Infektion mit dem sexuell übertragbaren Humanen Papillomvirus (HPV) dar. Studiendaten zeigen, dass die Einführung des HPV-Tests in einem Primärscreening zu einer besseren Früherkennung von Krebsvorstufen führt [4].
Mit dem neuen Abschnitt 1.7.3.2. im EBM macht der Gemeinsame Bundesausschuss den Weg frei für die Umsetzung der neuen Krebsfrüherkennungsrichtlinie. Neu wird neben dem Pap-Ab-strich auch der HPV-Test als Teil der gynäkologischen Krebsvorsorge bei gesetzlich krankenversicherten Frauen ab 35 Jahren vergütet. Darüber hinaus wird die Leistung von Gynäkologen und die Durchführung im Labor zusätzlich erstattet [1].
“Wir begrüßen diese Entscheidung des Bewertungsausschusses, mit der eine evidenzbasierte diagnostische Methode zum Standard in der Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung wird und den Weg frei macht für eine bessere Gesundheitsversorgung von Frauen”, sagt Christian Paetzke, Geschäftsführer Roche Diagnostics Deutschland. “Mit Hilfe eines HPV-Screenings können mehr Krebsvorstufen früher erkannt und behandelt werden.“
Das neue CxCa Ko-Screening
Alle gesetzlich krankenversicherten Frauen ab dem Alter von 20 Jahren sind anspruchsberechtigt. Neu ist, dass Frauen ab dem Alter von 35 Jahren zukünftig alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung, bestehend aus Pap-Abstrich und HPV-Test, angeboten wird [5]. So haben deutlich mehr Frauen als bisher Zugang zu einem HPV-Test in der Primärvorsorge. Die ersten Einladungsschreiben werden von den Krankenkassen ab dem 1. Januar 2020 versendet. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren können wie bisher einmal jährlich eine zytologische Untersuchung mittels Pap-Test wahrnehmen.
Roche Portfolio für das Screening auf Gebärmutterhalskrebs
Als einziges Unternehmen im Markt bietet Roche Diagnostics derzeit ein umfangreiches Portfolio aus klinisch validierten HPV- und Biomarker-Tests zur Diagnostik von Gebärmutterhalskrebs an. Das Portfolio von Roche zum Zervixkarzinom-Screening unterstützt Labore und Gynäkologen in ihren Bemühungen der besten Patientenversorgung, zum Schutz der Frauen vor Gebärmutterhalskrebs und Übertherapie. Dabei bietet der HPV-Nachweis mittels PCR (cobas HPV Test) ein Testverfahren, das auch die Qualitätskriterien für das primäre Screening durch eine FDA-Zulassung und Validierung durch prospektive Studien erfüllt [6]. Der cobas HPV Test identifiziert die 14 relevanten hoch-Risiko Genotypen mit dem gleichzeitigen individuellen Ergebnis der beiden aggressivsten HPV Genotypen (HPV 16 und HPV 18) für eine optimierte Risikostratifizierung. Dadurch kann das individuelle Risiko einer Patientin, an Gebärmutterhals zu erkranken, genauer und sicherer bestimmt werden.
Der CINtec PLUS Test detektiert die p16/Ki-67 Biomarker und identifiziert in der Triage Frauen mit bereits vorliegenden zervikalen Läsionen (p16/Ki-67 positiv), die am meisten von einer Kolposkopie profitieren können. Der CINtec Histology Test dagegen bestätigt die Gegenwart oder das Nicht-Vorhandensein einer CIN3+ Läsion (p16 positiv) in Biopsien, die während einer Differentialkolposkopie entnommen wurden. Diese signifikant erhöhte diagnostische Genauigkeit ermöglicht eine verbesserte Therapieentscheidung durch präzise Gewebediagnostik.
Literatur:
[1] Beschluss des Bewertungsausschusses 11. Dezember 2019. https://institut-ba.de/ba/babeschluesse/2019-12-11_ba455_1.pdf
[2] Krebsdaten zum Gebärmutterhalskrebs.
[3] Daten der WHO zum Gebärmutterhalskrebs.
[4] Ronco G et al. (2014): Lancet 383 (9916), 524–532.
[5] https://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/774/
[6] Wright TC et al. Am J Obstet Gynecol 2012; 206:46.e1-46.e.11