Personalia

Universitätsklinikum Heidelberg: Personelle Änderungen im Vorstand

31.07.2019 -

Die Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Heidelberg Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich und die Kaufmännische Direktorin Dipl.-Volkswirtin Irmtraut Gürkan haben am 30. Juli dem Aufsichtsrat gegenüber erklärt, ihr Amt vorzeitig niederzulegen. Der Aufsichtsrat hat dies mit Respekt entgegengenommen. Diese Schritte machen den Weg frei für einen Generationswechsel an der Spitze des Universitätsklinikums, den der Aufsichtsrat heute mit seinen Beschlüssen eingeleitet hat.

Der Aufsichtsrat ist Frau Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich und Frau Irmtraut Gürkan für das Geleistete zu großem Dank verpflichtet.

Die Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Simone Schwanitz: „Frau Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich hat in den mehr als zwei Jahren ihres Wirkens zentrale Impulse für die Stärkung des Universitätsklinikums in Forschung, Lehre und Krankenversorgung gesetzt, wichtige Veränderungsprozesse eingeleitet sowie auf strukturelle Änderungsnotwendigkeiten hingewiesen. Darüber hinaus hat sie die Kooperation mit den Partnern am Standort gesucht.“

Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich wird das Amt für eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zum 31. Oktober  zur Verfügung stellen. In der verbleibenden Zeit wird sie insbesondere Planungen zu Strukturreformen innerhalb der Vorstandsarbeit vorantreiben, wissenschaftliche Kooperationsvorhaben anstoßen und die weitere Entwicklung des KiTZ – Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg begleiten.

„Irmtraut Gürkan hat das Uniklinikum in den über 16 Jahren ihres Wirkens maßgeblich geprägt und durch mutige Entscheidungen wichtige Grundlagen für künftige Erfolge gelegt. In ihrer über lange Zeit erfolgreichen Arbeit wurde sie tatkräftig durch einen hoch engagierten administrativen Stab unterstützt“, sagte die Aufsichtsratsvorsitzende.

Irmtraut Gürkan tritt zum 31. Juli  zurück. In ihre Amtszeit fielen u.a. die Entwicklung großer Heidelberger Neubauvorhaben wie das HIT (Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum), das NCT (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg), die Kinderklinik, die Frauen- und Hautklink, die Chirurgie und die Integration von Thoraxklinik und Stiftung Orthopädische Universitätsklinik in das Universitätsklinikum. Zusätzlich hat sich Frau Gürkan auf Bundes- wie auch Landesebene für die Belange der Hochschulmedizin eingebracht.

Das Universitätsklinikum steht vor großen Herausforderungen: Nach Vorlage der Berichte der externen unabhängigen Kommission wie auch der universitären Kommission für gute wissenschaftliche Praxis müssen entsprechende Folgerungen gezogen und notwendige Änderungen umgesetzt werden. Die wirtschaftliche Situation bleibt in einem schwierigen Umfeld herausfordernd. Die großen Bauvorhaben müssen aktiv vorangebracht werden. Vertrauen muss erneut gestärkt werden. Innovative Behandlungsmethoden und wissenschaftliche Leistungsfähigkeit sind weiterhin unser Ziel.

Der Aufsichtsrat hat weitere Beschlüsse getroffen, die die notwendige Handlungsfähigkeit des Universitätsklinikums in den kommenden Wochen und Monaten sichern:
Herr Dipl.-Kfm. Hartmut Masanek, Geschäftsbereichsleiter Finanzen am Universitätsklinikum Heidelberg, wurde vom Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung zum neuen Stellvertretenden Kaufmännischen Direktor ernannt. Er wird die Aufgaben des Kaufmännischen Direktors ab sofort kommissarisch übernehmen.

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat am 30. Juli beschlossen, eine Personalberatung zu beauftragen, den Aufsichtsrat bei der Neubesetzung der Vorstandsämter zu unterstützen.

Schließlich begrüßt der Aufsichtsrat Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich als neues, nebenamtliches Mitglied des Vorstands des Universitätsklinikums. Prof. Dr. Kräusslich übernimmt als erster Stellvertreter des Dekans dessen Amtsgeschäfte bis zum Ende der aktuellen Wahlperiode.

Der Aufsichtsrat unterstreicht nochmals seine Auffassung, dass die Hauptverantwortung für die „Causa Bluttest HeiScreen“ bei demjenigen Wissenschaftler liegt, der ohne entsprechende Grundlage durch eine Medienkampagne haltlose Versprechungen verbreitet hat. Der Aufsichtsrat begrüßt die noch laufende Aufklärungsarbeit der verschiedenen damit befassten Kommissionen.

Zumeldung Frau Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich
„Ich habe mit großer Freude mehr als zwei Jahre lang als Leitende Ärztliche Direktorin und Mitglied des Vorstands des Universitätsklinikums Heidelberg gearbeitet. Aufgrund der Geschehnisse der letzten Monate bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es richtig ist, mein Amt vorzeitig zur Verfügung zu stellen. Für mich sind das Wichtigste die Zukunft und die Reputation dieses großartigen Klinikums mit seinen exzellenten Ärzten und Wissenschaftlern, engagierten und hochmotivierten Pflegenden sowie vielen anderen hervorragenden Mitarbeitern. Wir haben als Vorstand besonders in der Krise nicht konzertiert genug agiert. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein schlichtes „Weiter-so" für das Universitätsklinikum Heidelberg in der heutigen Zeit nicht in Betracht kommen darf. Wir brauchen daher für das Universitätsklinikum Heidelberg Strukturreformen. Diese Veränderung einzuleiten, wird die wichtigste Aufgabe des neuen Leitungsgremiums sein – ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass ein konstruktiver Übergang gelingt.“

Zumeldung Frau Dipl.-Volkswirtin Irmtraut Gürkan
„Die Entwicklung der vergangenen Monate hat deutlich gemacht, dass die Strukturen und Prozesse des Universitätsklinikums Heidelberg, vor allem in Hinblick auf seine Töchter und Ausgründungen, deutlicher definiert werden müssen. Eine konstruktive Aufarbeitung bedingt eine vertrauensvolle enge Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat. Diese ist nicht mehr möglich. Daher habe ich mich entschlossen, von der Position der Kaufmännischen Direktorin zum 31. zurückzutreten.

Mir liegt das Wohl des Universitätsklinikums Heidelberg mit seinen Mitarbeitern, die eine sehr qualifizierte Arbeit leisten, sehr am Herzen, so dass ich meine persönlichen Interessen zurückstelle, um dem Klinikum den vom Aufsichtsrat gewünschten Neuanfang zu ermöglichen. Ich wünsche hierfür viel Erfolg und bedanke mich, dass ich 16 Jahre lang die Geschicke des Klinikums mitgestalten durfte und seinen hervorragenden Ruf in der universitären Hochleistungsmedizin mit seinen kompetenten und engagierten Mitarbeitern kräftigen konnte. Die Gestaltung und Weiterentwicklung des Campus mit seinen weitreichenden und ambitionierten Bauvorhaben war mir stets ein besonderes Anliegen. Ich wünsche dem Klinikum, dass die laufenden und projektierten Bauvorhaben zeitnah und erfolgreich abgeschlossen werden können.“

 

 

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