Labor & Diagnostik

cobas 6000: Cytomegaliennachweis komplettiert TORCH Palette von Roche

05.06.2011 -

cobas 6000: Cytomegaliennachweis komplettiert TORCH Palette von Roche. Rechtzeitig zur Medica unternimmt Roche Diagnostics einen weiteren wichtigen Schritt zur Konsolidierung der gesamten Infektionsserologie auf seinem cobas 6000: Ab Dezember können sowohl IgG- als auch IgM-Antikörper gegen das Cytomegalievirus (CMV) auf der modularen Systemplattform für das mittelgroße Labor vollautomatisch bestimmt werden. Damit lassen sich auf dem Gerät jetzt alle in der pränatalen Diagnostik unverzichtbaren TORCH-Parameter abarbeiten – serologische Tests auf das Vorkommen der während der Schwangerschaft hochgefährlichen Erreger von Toxoplasmose, Röteln und Cytomegalie. Ein Herpes-simplex-Test, der noch in der Entwicklung ist, wird die Palette in Zukunft noch ergänzen.

Paradoxerweise ist eine CMV-Infektion gefährlich, weil sie meistens völlig harmlos verläuft – und deshalb unterschätzt wird. Vermutlich haben sich bis zu 80 % aller Deutschen irgendwann einmal mit CMV infiziert, dabei aber kaum mehr als leichte Grippesymptome gespürt, bevor ihr Immunsystem die Infektion unter Kontrolle brachte. Das CMV-Virus bleibt jedoch unbemerkt lebenslang im Körper jedes Infizierten. Es wird durch die Schleimhäute über alle Körperflüssigkeiten wie zum Beispiel Blut, Sperma oder Muttermilch übertragen, und kann das Leben immungeschwächter Menschen – etwa von HIV-Infizierten – bedrohen. Am stärksten gefährdet sind bisher CMV-freie Patienten nach einer Organtransplantation, wenn sie mit ihrem durch Immunsuppressiva gedrosselten Abwehrsystem schutzlos den CM-Viren des Organspenders ausgesetzt sind.

Besonderes ärztliches Augenmerk muss dem CMV in der Pränatalmedizin gelten. Wenn eine werdende Mutter sich nämlich während der Schwangerschaft mit CMV infiziert, besteht eine 40%-ige Wahrscheinlichkeit, dass sie diese Infektion auf ihr ungeborenes Kind überträgt. Eine Ansteckung des Fötus mit CMV ist somit die häufigste während einer Schwangerschaft übertragene Infektion. Sie kann – vom Nervensystem über Leber, Lunge sowie Augen und Ohren bis zu den blutbildenden Organen – alle lebenswichtigen Organe des Kindes schädigen und zu schwerwiegenden Missbildungen und Behinderungen führen.

Ein solch hohes Gesundheitsrisiko besteht freilich nur für die Babys von Müttern, die vor der Schwangerschaft noch keine Antikörper gegen CMV aufweisen, also seronegativ sind. Das ist etwa die Hälfte aller Schwangeren. Rund 1 % von ihnen erleidet während der Schwangerschaft eine Neuinfektion mit dem CM-Virus. Das sind, so wird geschätzt, in Deutschland rund 3.500 Frauen jährlich. Deshalb ist es wichtig, den CMV-Antikörperstatus zu bestimmen, sobald eine Schwangerschaft festgestellt wird. Fällt der Test seronegativ aus, soll er während der Schwangerschaft alle acht bis zwölf Wochen wiederholt werden, um eine Neuinfektion ausschließen oder eventuell behandeln zu können.

In der Schwangerschaftsvorsorge werden zwei CMV-Antikörper bestimmt: Das Immunglobulin M, das kurz nach einer Neuinfektion gebildet wird, und das Immunglobulin G, dessen Vorliegen für eine länger zurückliegende Infektion spricht. Beide werden in den neuen Elecsys Tests von Roche Diagnostics mit der bewährten Elektrochemilumineszenz (ECL)-Technologie bestimmt. Deren Präzision ermöglicht nicht nur eine hohe klinische Sensitivität und Spezifität, sondern auch eine bessere Unterscheidung zwischen alter und frischer Infektion, weil sie eine geringere Reaktivität gegenüber persistierenden IgM-Antikörpern aufweist. Charakteristisch für die ECL-Qualität ist auch der weite Messbereich, der im Fall von CMV zwischen 0.25 und 500 U/ml liegt.

Die cobas 6000-Plattform bietet im mittleren Krankenhaus gegenwärtig das einzig modulare, voll konsolidierte Analysesystem, bei dem die Blutproben für Klinische Chemie und Immunologie ohne Probensplitting über einen Probeneingang und einen Probenausgang gemeinsam abgearbeitet werden können. Mit zwei Modulen, dem cobas c 501 für klinische Chemie, homogenen Immunoassays und Elektrolyten (ISE) und dem cobas e 601 für heterogene Immunoassays, sowie einer intelligenten Steuereinheit stehen auf dem System cobas 6000 mehr als 160 Parameter zur Verfügung. Seit Juli dieses Jahres sind die cobas 6000-Module in allen sieben Kombinationen <c>, <e>, <cc>, <ee>, <ce>, <cce> und <cee> erhältlich.

Auf der cobas 6000-Plattform kann rund 95 % der Analytik im Routinelabor bewältigt werden. Je nach Kombination der Module liegt der Durchsatz zwischen 1000 und mehr als 2000 Tests pro Stunde. Die Konsolidierung der Infektionsserologie – inzwischen können 19 entsprechende Tests auf den immunologischen Modulen laufen – führt zu weiterem Einsparpotential. Weniger Probenunterverteilung, geringerer Bedieneraufwand und die Reduktion von Fehlerquellen durch gebrauchsfertige Reagenzien sind nur einige Merkmale. Gleichzeitig erlaubt die hohe Sensitivität der Tests einen frühen Nachweis von Infektionen, die hohe Spezifität der Tests weniger Bestätigungs- und Wiederholungsmessungen. Kurze Inkubationszeiten von 18 Minuten liefern schnelle und zuverlässige Ergebnisse – und führen, je stärker die TORCH-Palette integriert wird, zu einer Steigerung der Effektivität auch in der labormedizinischen Schwangerschaftsvorsorge.

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