IT & Kommunikation

Virtuelles Screening verkürzt Entwicklungszeit von Medikamenten

07.11.2011 -

Virtuelles Screening verkürzt Entwicklungszeit von Medikamenten. Der Prozess der Wirkstoffsuche wird derzeit durch Screenings „in vitro“ durchgeführt. Dabei handelt es sich um multiparallele Labor- Experimente, in denen die Wirkung verschiedener Stoffe auf bestimmte Krankheiten in einem automatisierten Prozess untersucht werden. Das von c.a.r.u.s. verfolgte virtuelle Screeing zielt darauf ab, durch vorgeschaltete, computergestützte Rechenoperationen die zeit- und kostenintensive Laborarbeit auf die viel versprechenden Wirkstoffe zu konzentrieren.

Das Projekt „ViSoR – Virtual Screening optimizing the Rality“ verspricht eine deutliche Effizienzsteigerung und bietet damit der Pharmaindustrie und medizinischen Forschungseinrichtungen ein attraktives Kosten- und Zeitersparnispotential. Nicht zuletzt werden damit Medikamententwicklungen für spezifische Patientengruppen ermöglicht.

„Der Projektansatz von c.a.r.u.s. ist einmalig“, so der Schleswig-Holsteinische Wissenschaftsstaatssekretär Jost de Jager bei der Übergabe des Förderbescheids über 1,7 Mio. € in Norderstedt Anfang April. Referenzkunde für diese auf zwei Jahre angelegte Softwareentwicklung ist die in Hamburg angesiedelte European ScreeningPort, ein Screening-Center, das die bestehende Infrastruktur und das professionelle Handling von Evotec nutzt. Das Unternehmen ist als Public-Private Partnership konzipiert und bietet seinen akademischen Auftraggebern Zugang zu modernsten Hochdurchsatztechniken, validierten Substanzbibliotheken für kleine Moleküle, Naturprodukten und biologischen Substanzen sowie einem Bioinformatiksystem mit entsprechend umfangreicher Datenauswertung.

Prinzip des virtuellen Screenings

Beim virtuellen Screening werden chemische Stoffe und deren Bindungseigenschaften im Computer analysiert. Für diese Art des Experiments wurde der Begriff „in silico“ eingeführt – in Anlehnung an die Begriffe „in-vitro“ und „in-vivo“. Im Gegensatz zum Hochdurchsatz- Screening (High Throughput Screening – HTS), bei dem erst die spätere Bildanalyse der untersuchten Substanzen am Computer geschieht, werden beim virtuellen Screening chemische Eigenschaften simuliert.

Durch KIS-Entwicklung bewährt

Zahlreiche Universitätskliniken verwenden inzwischen das von c.a.r.u.s. entwickelte KIS. Frost & Sullivan zeichnete 2006 diese Software als das beste europäische Krankenhausinformationssystem aus Anwendersicht aus. In der über 20-jährigen Erfahrung von c.a.r.u.s. Information Technology in der Erstellung von Individualsoftware wurden sämtliche Projekte erfolgreich implementiert. Mit einer breiten Anwendung der „ViSoR – Virtual Screening optimizing the Reality“-Software ist damit nach Projektende 2010 zu rechnen.

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