Höhere Planungssicherheit gewährleistet
11.08.2014 -
Höhere Planungssicherheit gewährleistet. Heute stehen Klinikverwaltungen wie andere Unternehmen auch unter dem Zwang, ihre Ausgaben zu senken. Für sie tut sich beim Thema Wärmeversorgung ein großes Einsparpotential auf: „Generell haben Krankenhäuser mit alten Heizanlagen ein Sparpotential von 20–50 %“, sagt Josef Haerkötter, Technischer Leiter der Urbana Energietechnik.
Der Energieversorger hat vor kurzem einem Hamburger Klinikum dazu verholfen, die verbrauchte Brennstoffmenge um die Hälfte zu reduzieren. Neuestes Projekt des Contracting-Spezialisten ist die Neanderklinik in Ilfeld. Ein Dampfnetz aus DDRZeiten und ein übergroßer Heizcontainer harrten ihrer Erneuerung.
Im Vergleich zu den historischen Dimensionen des Bauwerkes mögen 14 Jahre nicht wie eine lange Zeit wirken, aber Ulrike Gothe hatte gründlich die Nase voll von dem Heizcontainer und dem Öltank, die das wunderschöne Klinikgelände im Harzer Örtchen Ilfeld seit 1991 verunzierten.
„An dem hässlichen Heizcontainer störten sich Patienten und Mitarbeiter und wenn Geschäftspartner das Verwaltungsgebäude betraten, fiel ihr Blick zwangsläufig auf den Öltank“, so die Wirtschaftsingenieurin.
Ulrike Gothe ist gleichzeitig Inhaberin und Geschäftsleiterin der Klinik und hat ihre ganze Energie in die originalgetreue Sanierung des alten Gebäudekomplexes gesteckt.
Für Planung und Bau einer neuen Heizanlage allerdings fehlten bisher Zeit und Geld. Da kam ihr das Contracting- Konzept gerade recht. Den richtigen Partner dafür fand sie 2004 in der Urbana Energietechnik, die schon seit vielen Jahren Contracting betreibt.
„Für mich war dabei wichtig, dass es sich nicht nur um ein Finanzierungsmodell, sondern um ein Rund-um-Paket handelt, das die Klinik von allen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten entlastet. Ein bloßes Bankdarlehen hätte ich auch so haben können“, schildert Ulrike Gothe die Argumente, die sie vom Contracting überzeugten.
„Ich muss mich nicht mehr mit dem Bestellprozedere für den Brennstoff herumschlagen und habe jetzt eine wesentlich höhere Planungssicherheit. Mit den monatlich konstanten Ausgaben kann ich besser kalkulieren.“
Für die nächsten 10 Jahre wird nun Urbana den Betrieb der Wärmeversorgung übernehmen und dabei nicht nur für Reparaturen, sondern auch für den möglichst günstigen Bezug von Energie, die Fernauslesung der Zählerstände und die Abrechnung verantwortlich sein.
Zur Klinikanlage gehören neben dem im ehemaligen Kloster untergebrachten Bettenhaus ein Verwaltungsgebäude, ein Hotel für Besucher und mehrere Wohnungen. Bis zur Wende bezogen die Gebäude Fernwärme von einer Papierfabrik.
Als diese sich 1992 stark verkleinerte und nicht mehr genügend Wärme liefern konnte, musste kurzfristig eine neue Lösung gefunden werden. Die zunächst als Provisorium gedachte unschöne Anlage mit oberirdischem Dampfcontainer und 50 m2 Öltank überdauerte dann aber doch über 14 Jahre alle ästhetischen Anfeindungen.
Ein noch aus DDR-Zeiten stammendes Dampfleitungsnetz sorgte zudem für erhebliche Energieverluste. Diese Probleme wurden mit der neuen Anlage behoben: Drei im Keller der verschiedenen Gebäude installierte Heizzentralen ermöglichen eine Wärmeverteilung der kurzen Wege.
Neue Rohrleitungen und moderne Brennwertkessel sichern zusätzlich die energieeffiziente Bereitstellung von Wärme und Warmwasser.
Die alte überirdische Anlage samt Tank wird Parkplätzen weichen.
Wärmeisolierungsmaßnahmen mussten seitens Urbana nicht vorgenommen werden: Die zwei Meter dicken Mauern schützen die Bewohner vor dem kalten Harzwetter gerade so, wie sie es auch schon im 12. Jahrhundert taten. Durch die Modernisierungsmaßnahmen erwartet Urbana, die Energiekosten der Ilfelder Klinik um die Hälfte senken zu können.
Die nagelneuen Kessel produzieren nur noch die Wärme, die der Gebäudekomplex auch wirklich benötigt, das sind jährlich 1.300 Megawattstunden.
Im Gegensatz zum früheren, überdimensionierten Dampfkessel, der im Jahr 300 m2 Öl schluckte, benötigen die mit Gas befeuerten Neuinstallationen nur noch das Äquivalent von 130 m2 Öl.
Und auch die Harzer Umwelt hat etwas von der neuen Heizanlage: Der Kohlendioxidausstoß verringert sich um ca. 580.000 kg pro Jahr, der Schwefeldioxidausstoß um ca. 1.000 kg. Das entspricht einer Reduzierung um 65 bzw. 100 %.
„Bei der Konzeptentwicklung für eine neue Wärmeversorgung ist eine enge Kooperation zwischen dem Contractor und dem Nutzer erforderlich“, weiß Josef Haerkötter.
„Fehlende oder falsche Informationen können sonst zu suboptimalen Lösungsansätzen führen.“
Eine intensive Zusammenarbeit war auch Inhaberin Ulrike Gothe wichtig: „Während der vorbereitenden Informationsgespräche ist eine gute Vertrauensbasis entstanden, die mir viel bedeutet. Schließlich geht die Zusammenarbeit über 10 Jahre und da muss man auch miteinander können“, meint sie.
Kontakt:
Ulrike Gothe
Neanderklinik Harzwald GmbH, llfeld
Tel.: 036331/35-102
Fax: 036331/35-139
www.neanderklinik.de