Mehr Nachhaltigkeit und Effizienz in der Magnetresonanztomographie
Siemens Healthineers präsentiert in Wien Magnetom Flow, seine erste 1,5-Tesla-Plattform für die Magnetresonanztomographie mit geschlossenem Heliumkreislauf und ohne Quenchrohr.
Der Bedarf an flüssigem Helium zur Magnetkühlung konnte dank der Dry-Cool-Technologie von bis zu 1.500 Litern auf 0,7 Liter gesenkt werden – das reduziert Kosten und schont Ressourcen. Das Quenchrohr wurde bislang benötigt, um im Falle einer Notabschaltung kaltes Helium direkt und sicher aus dem Gebäude in die Atmosphäre entweichen zu lassen. Zugleich deckt das System mit einer Patientenöffnung von 60 Zentimetern das gesamte Anwendungsspektrum der MRT-Bildgebung ab. Durch die flächendeckende Anwendung einer auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Bildrekonstruktion werden zudem kürzere Messzeiten bei gleichzeitig verbesserter Bildqualität ermöglicht. Der hohe Automatisierungsgrad von Magnetom Flow sorgt dafür, dass der komplexe MRT-Workflow vereinfacht werden kann, um höchste Qualität unabhängig von der Benutzererfahrung zu gewährleisten und die Effizienz zu steigern.
Magnetom Flow ist bereits die zweite MRT-Plattform mit Dry-Cool-Technologie von Siemens Healthineers und kommt damit fast ohne Helium aus. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, mit dieser und weiteren Technologien in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen zu leisten.
„Die Weltbevölkerung wächst, und wir sehen einen kontinuierlich steigenden Bedarf an MRT-Untersuchungen. Gleichzeitig erschweren der zunehmende Kostendruck und der Mangel an qualifiziertem Personal den wirtschaftlichen Betrieb von MRT-Systemen“, sagte Andreas Schneck, Leiter Magnetresonanztomographie bei Siemens Healthineers. „Die Magnetom Flow Plattform liefert die Antwort auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen: Sie steigert durch einen hohen Automatisierungsgrad die Produktivität in der klinischen Routine und leistet mit der Dry-Cool-Technologie einen entscheidenden Beitrag zur Nachhaltigkeit.“
Magnetom Flow verbraucht nicht nur deutlich weniger natürliche Ressourcen wie Helium, sondern reduziert auch den Energieverbrauch erheblich. Mit Hilfe des verbesserten Eco Gradient Mode schaltet das System automatisch sehr energieintensive Komponenten ab, sobald diese nicht benötigt werden. Und dank der erstmaligen Verfügbarkeit des Eco Power Mode in Kombination mit der heliumfreien Technologie können über Nacht weitere 30 Prozent3 an Kühlleistung eingespart werden. Damit ist Magnetom Flow eine der nachhaltigsten MRT-Systemplattformen von Siemens Healthineers.
Das kompakte Systemdesign mit einer Höhe von unter zwei Metern und einem Platzbedarf von nur 24 Quadratmetern und ohne Quenchrohr macht die Installation von Magnetom Flow deutlich einfacher als bei vielen bisherigen 1,5T-Scannern. Herkömmliche Geräte sind so groß und schwer, dass die Einbringung in bestehende Gebäude häufig nur mit erheblichen und damit kostenintensiven baulichen Maßnahmen möglich ist.
In der klinischen Praxis kann Magnetom Flow die einzelnen Patiententermine deutlich verkürzen und dank einer intuitiven und hochautomatisierten Bedienung die Patientenerfahrung verbessern. So kann die komplette Bedienung nun direkt am Gerät neben den Patientinnen und Patienten vorgenommen werden – von der Registrierung über die Positionierung bis zum Start der Untersuchung. Das spart Zeit und kann den Betroffenen Sicherheit geben. Zudem ermöglichen die Spulen, die sich wie eine Decke flexibel an den Körper anpassen, dank neuartiger Sensoren eine automatische Positionserkennung im Untersuchungsraum.
„Die Bedienung von MRT-Systemen stellt selbst für erfahrenes Personal mitunter eine Herausforderung dar. Magnetom Flow vereinfacht für unser Team den gesamten Arbeitsablauf und ermöglicht eine effiziente Bedienung mit nur geringer Einarbeitungszeit“, sagt Dr. Markus Kopp, Oberarzt für Radiologie, Uniklinikum Erlangen. „Darüber hinaus profitieren unsere Patienten und Mitarbeiter von schnelleren Scanzeiten und einer hervorragenden Bildqualität.“
Um die Untersuchungszeiten kurz zu halten und die Bildqualität zu verbessern, ist das System mit einer umfangreichen KI-gestützten Bildrekonstruktion ausgestattet. Diese ist für Magnetom Flow erweitert worden und nun für mehr Untersuchungen als bisher verfügbar. Damit können die Messzeiten um bis zu 50 Prozent reduziert werden – bei gleichzeitig doppelt so hoher Bildqualität.3 In Kombination mit dem vereinfachten Workflow kann dadurch der Patientendurchsatz in Summe signifikant erhöht werden.