Aus den Kliniken

Ein Wassereis nach der OP – warum das gut und sinnvoll ist

19.04.2024 - Ab sofort kommen Patientinnen und Patienten der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz nach ihrer Operation in den Genuss einer erfrischenden Köstlichkeit.

Unmittelbar nach der Narkose können sie noch im Aufwachraum ein Wassereis genießen – und das aus guten medizinischen Gründen.

Was ungewöhnlich klingt, gehört im Chemnitzer Krankenhaus, das dem mitteldeutschen Verbund von Agaplesion angehört, tatsächlich seit kurzem zum anästhesiologischen Versorgungsangebot. Denn erfahrungsgemäß leiden bis zu 30 Prozent der Patient*innen unter einer postoperativen Übelkeit und einem trockenen Mund als Nebenwirkung der Narkosemittel sowie gelegentlich auch unter Halsschmerzen als Folge einer künstlichen Beatmung während einer Narkose.

Die Verabreichung eines Wassereises im Aufwachraum kann solche unangenehmen Nebenwirkungen lindern bzw. verhindern, dass sie überhaupt auftreten. Es versorgt den Körper direkt mit Flüssigkeit und Nährstoffen, befeuchtet die Mundschleimhaut und kühlt den gereizten Rachenraum. Zudem sorgt es unmittelbar für ein besseres Wohlbefinden.

Diese positiven Wirkungen sind nicht nur subjektiv spürbar, sondern lassen sich auch wissenschaftlich belegen. So zeigte eine niederländische Studie, die 2017 im British Journal of Anaesthesia publiziert wurde, dass der Verzehr von Wassereis die postoperative Übelkeit und Erbrechen unter den Probanden halbieren konnte.

„Wir haben seit der Einführung bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht, unsere Patienten nach überstandener OP mit einem Eis zu überraschen“, sagt Sören Weber als OP-Manager und Oberarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz. „Es zeigt sich tatsächlich ein lindernder Effekt und eine gute Verträglichkeit, weshalb dieses Angebot sehr gern angenommen wird.“

Im Aufwachraum erhalten die Patient*innen ihr Wunscheis, nachdem sie wieder vollständig wach und orientiert sind. Hierbei können sie aus den Geschmacksrichtungen Zitrone, Cola sowie Waldmeister und Pfirsich frei auswählen. Rund ein Dutzend der medizinisch sinnvollen Eisportionen werden so täglich ausgegeben.

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