Mammutprojekt CSRD: Die ESG-Pflichten ohne Bürokratie-Kollaps meistern
09.12.2024 - Ab 2025 sind viele Krankenhäuser verpflichtet, gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) detaillierte Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen und Transparenz entlang ihrer Lieferketten zu schaffen.
Die CSRD erweitert die Berichterstattungspflichten für Krankenhäuser erheblich. Viele Gesundheitseinrichtungen müssen dafür umfassende Daten bereitstellen. Stefan Wawrzinek, COO und Mitgründer von Osapiens, erläutert, welche Auswirkungen die CSRD und weitere Regulierungen auf Krankenhäuser haben und wie sie mithilfe einer Softwarelösung die Anforderungen effizient umsetzen und ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen können.
M&K: Warum ist die CSRD für Krankenhäuser relevant?
Stefan Wawrzinek: Auch Krankenhäuser haben weitreichende Lieferketten, die zunehmend in den Fokus von Nachhaltigkeitsregulierungen geraten. Wenn Organisationen zwei der folgenden Kriterien erfüllen, unterliegen sie den Vorgaben der CSRD: sie haben mehr als 250 Mitarbeiter, einen Jahresumsatz von über 25 Mio. € oder Nettoumsatzerlöse von mehr als 50 Mio. €. Sie müssen dann ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG) entlang ihrer gesamten Lieferkette berücksichtigen und dokumentieren. Krankenhäuser werden so verpflichtet, Transparenz bei der Beschaffung und den Ursprung ihrer medizinischen und nicht-medizinischen Materialien zu schaffen.
Nachhaltigkeitsberichterstattung wird zu einer neuen strategischen Aufgabe im Gesundheitswesen. Was bedeutet das konkret für Krankenhäuser in Deutschland?
Wawrzinek: Viele größere Krankenhäuser sind bereits vom deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) betroffen und erfüllen entlang ihrer Lieferketten Sorgfaltspflichten. Die CSRD erweitert diese Anforderungen nun auf breitere ESG-Kriterien, zu denen ökologische und soziale Aspekte gehören. Krankenhäuser müssen zunehmend auch die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten im Blick haben.
Wie können Krankenhäuser bei der Einhaltung dieser Verordnungen unterstützt werden?
Wawrzinek: Osapiens bietet Krankenhäusern eine zentrale Software-Plattform, den Osapiens HUB, um sämtliche für sie relevante ESG-Regulierungen rechtssicher zu erfüllen. Unser Alleinstellungsmerkmal ist der ganzheitliche Ansatz: an einem Ort können Unternehmen die Datensammlung und Risikobewertung für sämtliche für sie relevante ESG-Regulierungen abdecken, was den manuellen Aufwand auf ein Minimum reduziert. Das entlastet das Personal, das sich auf essenziellere Aufgaben konzentrieren kann.
Wie funktioniert das in Bezug auf die CSRD?
Wawrzinek: Unsere CSRD-Lösung deckt jeden Schritt zur Erfüllung der Richtlinie ab: von der automatisierten Datenerfassung bis hin zur prüfungssicheren Berichterstellung wird die ESG-Dokumentation vereinfacht und standardisiert.
Ein Kernpunkt der CSRD ist die doppelte Wesentlichkeitsanalyse: Diese verlangt von Organisationen, ihre wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren und ein umfassenderes Verständnis der damit verbundenen Risiken und Chancen zu entwickeln – sogenannte IROs (Impacts, Risks und Opportunities). Der Nachhaltigkeitsbericht muss entsprechend dieser IROs strukturiert werden.
Unsere Lösung bietet eine speziell für Krankenhäuser entwickelte IRO-Datenbank mit über 300 Vorlagen für die doppelte Wesentlichkeitsanalyse. So können sie die für die CSRD nötigen IROs effizient identifizieren.
Haben Sie bereits Erfahrungen mit Krankenhäusern als Kunden gesammelt?
Wawrzinek: Osapiens arbeitet bereits mit über 250 Kliniken in Deutschland zusammen, darunter die meisten Universitätskliniken. Die Bandbreite reicht von kleinen Krankenhäusern bis hin zu großen Klinikkonzernen. Außerdem kooperieren wir mit Medizintechnik- und Pharmaunternehmen sowie Einkaufsgemeinschaften wie Prospitalia und PEG. Unsere Softwarelösung ist speziell auf die Bedürfnisse des Gesundheitssektors abgestimmt und unterstützt die Kliniken dabei, gesetzliche Anforderungen effizient und rechtssicher zu erfüllen. So wird sichergestellt, dass Lösungen auch auf zukünftige regulatorische Anforderungen flexibel reagieren können.
Was ist Ihre Empfehlung an Krankenhäuser in Bezug auf die Umsetzung der ESG-Regulierungen?
Wawrzinek: Ich empfehle, frühzeitig eine strategische Nachhaltigkeitsberichterstattung in Angriff zu nehmen. Die Anforderungen sind komplex, und die Zeit drängt. Transparenz in den Lieferketten ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch eine Chance, die eigene Nachhaltigkeitsstrategie langfristig zu stärken und im regulierten Gesundheitsumfeld Wettbewerbsvorteile zu schaffen.
Krankenhäuser müssten dabei diverse ESG-Regulierungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung erfüllen. Osapiens bietet dafür eine integrierte Lösung, die alle Anforderungen bündelt und gleichzeitig Effizienzgewinne ermöglicht – so wird die Erfüllung der Vorgaben einfacher und das Klinikpersonal entlastet. Gerade in einer Branche, in der Vertrauen und öffentliche Wahrnehmung eine zentrale Rolle spielen, könne eine ESG-Strategie zum Vorteil werden.
Welche Herausforderungen erwarten Krankenhäuser bei der Umsetzung der CSRD?
Wawrzinek: Die größte Herausforderung für Krankenhäuser ist die Erfassung und Konsolidierung der notwendigen Daten aus unterschiedlichen Quellen und die enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, die möglicherweise selbst nicht auf ESG-Berichterstattung vorbereitet sind. Unsere Software hilft, diese Komplexität zu reduzieren, indem alle Schritte und Daten zentralisiert werden. Mit branchenspezifischen Vorlagen und automatisierten Prozessen können Krankenhäuser die ESG-Berichterstattung effizient und rechtskonform gestalten.
Wie sehen Sie die Zukunft für Krankenhäuser in Bezug auf ESG und Nachhaltigkeitsanforderungen?
Wawrzinek: Nachhaltigkeit wird im Gesundheitswesen immer wichtiger, da sich Regulierungen stärker auf globale Herausforderungen wie den Klima-wandel und den Schutz der Biodiversität konzentrieren. Krankenhäuser sollten Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil ihres Betriebs betrachten und gezielt Verantwortung übernehmen. Mit Osapiens ermöglichen wir es Krankenhäusern, ihre ESG-Ziele zu erreichen und die Gesundheitsversorgung nachhaltiger und zukunftssicherer zu gestalten.
Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in Krankenhäusern
Osapiens bietet innovative Softwarelösungen zur Einhaltung von ESG-Anforderungen und zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen weltweit. Mit über 1.500 Kunden in 60 Ländern gehört das Unternehmen mit Hauptsitz in Mannheim zu den führenden Anbietern im Bereich ESG-Software.