05.01.2024 • News

EvK wird bundesweit achtes Referenzzentrum für endokrine Tumorchirurgie

Operation von Schilddrüsenkrebs erfordert besondere Expertise

Insgesamt 550 Patientinnen und Patienten wurden 2023 am EvK an der Schilddrüse...
Insgesamt 550 Patientinnen und Patienten wurden 2023 am EvK an der Schilddrüse operiert. Foto: Volker Beushausen

Bereits seit 2011 ist das Evangelische Krankenhaus Herne Referenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie. Jetzt wurde es zusätzlich von der Deutschen Krebsgesellschaft als Zentrum für endokrine Tumorchirurgie zertifiziert. Damit besitzt das EvK eins von bundesweit nur acht Zentren, die eine besondere Expertise für die Behandlung bösartiger Schilddrüsentumoren aufweisen. Geleitet wird das Zentrum von Prof. Dr. Matthias Kemen und seiner Stellvertreterin, Dr. Alexandra Koutses.

Schilddrüsenkrebs gehört in Deutschland zu den eher seltenen Tumorerkrankungen. Auf 100.000 Menschen kommen pro Jahr fünf Betroffene. Entsprechend rar ist die Zahl der Kliniken, die auf chirurgische Eingriffe bei dieser Krebsart spezialisiert sind. „Im Ruhrgebiet weisen wir deshalb mit der Doppelauszeichnung Referenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie und Zentrum für endokrine Tumorchirurgie ein Alleinstellungsmerkmal auf“, erklärt Prof. Dr. Kemen. Von den insgesamt 550 Patient*innen des Zentrums wurden 75 Patient*innen 2023 an einem Schilddrüsenkarzinom operiert.

Bei dem Eingriff geht es darum, das befallene Gewebe vollständig zu entfernen. In der Regel geschieht dies durch die Entnahme der kompletten Schilddrüse und eventuell der Halslymphknoten. Die meisten Patientinnen und Patienten haben Sorge, dass dabei die Stimmbandnerven verletzt werden könnten. Besitzen die Operateurinnen und Operateure aber eine langjährige Erfahrung, so liegt die Komplikationsrate, d.h. die Rate der permanent bleibenden Störungen, im Durchschnitt bei 2 %. Das Team um Prof. Kemen und Dr. Koutses liegt mit einer Rate von 0,3 % jedoch weit darunter.

Sollte sich im ungünstigsten Falle während der Behandlung herausstellen, dass ein Tumor auch benachbarte Organe befallen hat, greifen sofort die Vorteile eines Zentrums mit kurzen Kommunikationswegen und engen Kooperationspartnern. „Ohne Verlust wertvoller Zeit können wir reagieren und weitere Experten hinzuziehen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Kemen. Das gilt nicht nur innerhalb des Hauses, sondern auch darüber hinaus. Denn das EvK bildet gemeinsam mit den Augusta-Kliniken das Onkologische Zentrum Bochum Herne, in dem insgesamt neun zertifizierte Krebszentren zusammengeschlossen sind.

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