Klinikum Dortmund setzt erstmals Virtuelle Realität in der Patientenkommunikation ein


Das Klinikum Dortmund hat auf der eigenen Homepage eine einfache visuelle Anwendung in Virtueller Realität (VR) platziert.
Wer diese VR-Welt erleben will, muss als Nutzer von der Startseite des Klinikums aus jene Seite ansteuern, auf der das „Anti-Schwerkraft-Laufband“ der Unfallklinik von Klinik- Direktor Dr. Jens-Peter Stahl vorstellt wird. „Wir haben das Laufband dort als dreidimensionale VR-Darstellung programmiert, um die Besucher unserer Homepage für diese neue Möglichkeit des visuellen Erlebens zu begeistern. Das soll schlicht und ergreifend Lust auf mehr VR machen“, erklärt Marc Raschke, Leiter der Unternehmenskommunikation im Klinikum Dortmund. Gemeinsam mit Manuel Schenk, Programmierer in der Unternehmenskommunikation, setzte er dieses „Gimmick“ um. Weitere VR-Darstellungen werden in nächster Zeit auf der Homepage des Klinikums folgen.
Um die VR-Darstellung des „Anti-Schwerkraft-Laufbandes“ richtig zu erleben, empfiehlt es sich, die Homepage auf einem Smartphone aufzurufen und dieses in eine Smartphone-taugliche VR-Brille zu klemmen. „Mit dieser Brille haben Sie den besten visuellen Effekt, aber natürlich kann man die Darstellung auch auf dem normalen Rechnerbildschirm erahnen, nur da ist sie eben nicht so eindrucksvoll“, sagt Raschke. Die 3D-Darstellung funktioniert übrigens nur in aktuellen Internet-Browsern (z.B. Firefox, Edge, Safari oder Chrome); mit dem Internet Explorer ist dies leider nicht möglich.
„Keine Frage, die Darstellung des Laufbandes ist sehr simpel und mit Blick auf die großen Anwendungsgebiete von dreidimensionaler VR im wissenschaftlichen Bereich natürlich kein Vergleich. Aber uns geht es auch erst mal darum, bei den Menschen in der Fläche Neugier und Interesse an dieser neuen Technik zu wecken. Die tatsächlichen Möglichkeiten von VR sind schließlich enorm und werden in Zukunft noch stärker im menschlichen Leben Einzug halten“, erklärt Raschke. Im Medizinbereich sei VR bereits an vielen Stellen entweder schon im Einsatz oder in der Entwicklung.
So werden heutzutage bereits Ärzte mit VR-Technik an Universitäten ausgebildet oder Patienten mit VR-Anwendungen im Rahmen einer Therapie trainiert. Raschke: „In den USA bekommen schwerstbrandverletzte Patienten eine solche VR-Brille aufgesetzt, um dort dann Schneegestöber zu erleben.“ Die Absicht dahinter: Der „kühlende Blick“ auf die Winterlandschaft soll autosuggestiv das Schmerzempfinden z.B. bei Verbandswechseln reduzieren. Auch lassen sich natürlich VR-Anwendungen zum Erlernen von Therapie-Schritten wesentlich effizienter gestalten, da neben optischen und akustischen Reizen der speziellen Brillen die Nutzer auch über Steuerungseinheiten „händisch“ in der VR-Welt z.B. Dinge bewegen können und somit ein Lernen „mit nahezu allen Sinnen“ erleben.
Ein Wermutstropfen bleibt derzeit. „Bislang fehlt vielen VR-Anwendungen in der Medizin noch der Praxistest und ein Studienbeweis, dass sie tatsächlich einen signifikanten Vorteil gegenüber anderen Verfahren bringen. Auch ist es sicherlich aktuell noch eine Hürde, dass der technische Einsatz recht aufwendig ist. Aber wenn ich mir verglichen damit überlege, wie groß und aufwendig damals die ersten Autotelefone oder Handys waren, dann sieht man: Alles eine Frage der Zeit. Man sollte nur früh genug dabei sein“, so Raschke.
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