17.09.2025 • News

Gut zu wissen: Osteopathie

Der Patientenschutz braucht klare Regeln - Das Berufsgesetz für Osteopathie ist überfällig

Um die Öffentlichkeit über die Bedeutung eines Berufsgesetzes für...
Um die Öffentlichkeit über die Bedeutung eines Berufsgesetzes für Osteopathen zu informieren, hat der VOD ein Erklärvideo veröffentlicht: https://youtu.be/_qKEltMjHMs. Bild: VOD

Der Verband der Osteopathen Deutschlands (VOD) e.V. nutzt den Welttag der Patientensicherheit am 17. September, um erneut auf eine der zentralen Lücken im deutschen Gesundheitssystem aufmerksam zu machen: den fehlenden gesetzlichen Rahmen für die Osteopathie.

„Die Zahl der Patient*innen, die osteopathische Behandlungen in Anspruch nehmen, wächst seit Jahren kontinuierlich – und doch fehlt bis heute ein Berufsgesetz, das verbindliche Standards für Ausbildung, Qualifikation und Ausübung schafft. Das ist ein Risiko für die Patientensicherheit und längst nicht mehr hinnehmbar“, warnt Prof. Marina Fuhrmann, Vorsitzende des VOD.

Wachsende Nachfrage – unklare Standards
Einer Forsastudie zufolge haben inzwischen über 19 Mio. Menschen in Deutschland eine osteopathische Behandlung genutzt. Mehr als 10.000 Therapeut*innen bieten Leistungen an – doch deren Qualifikation unterscheidet sich teils erheblich. Während manche Anbieter ein mehrjähriges Studium absolviert haben, genügt anderen bereits das Bestehen einer Heilpraktikerprüfung ohne jegliche osteopathische Ausbildung, um als „Osteopath“ tätig zu sein.

„Diese rechtliche Grauzone gefährdet nicht nur die Patientensicherheit, sondern untergräbt auch das Vertrauen in eine Medizinform, die international längst anerkannt ist“, erklärt Prof. Fuhrmann.

Patientensicherheit braucht einheitliche Regeln
Ein Berufsgesetz, wie es bereits in zwölf europäischen Nachbarländern existiert, könnte Abhilfe schaffen: „Nur mit einer einheitlichen staatlichen Regelung können wir sicherstellen, dass Patient*innen überall in Deutschland auf eine verlässliche und überprüfbare Qualifikation ihrer Behandler vertrauen können“, betont Prof. Fuhrmann.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat internationale Ausbildungsstandards festgelegt, die in vielen europäischen Ländern bereits rechtliche Grundlage sind. Deutschland hingegen hinkt hinterher. Immerhin: Nach der Aufforderung der Gesundheitsministerkonferenz 2019 an das Bundesgesundheitsministerium, ein Berufsgesetz zu prüfen, hat die derzeitige Bundesregierung das Vorhaben in den Koalitionsvertrag aufgenommen.

Appell an die Politik
Anlässlich des Welttags der Patientensicherheit 2025 erneuert der VOD seinen Appell an die Politik: „Es ist höchste Zeit, dass Deutschland handelt. Die Patientinnen und Patienten dürfen nicht länger mit unklaren Qualitätsstandards allein gelassen werden. Ein Berufsgesetz ist die einzige Möglichkeit,

Qualität, Transparenz und Sicherheit in der Osteopathie flächendeckend sicherzustellen“, so Prof. Fuhrmann.

Gut zu wissen:
Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen. Osteopathie geht dabei den Ursachen von Beschwerden auf den Grund und behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit. Osteopathie ist bei vielen Krankheiten sinnvoll und behandelt vorbeugend.

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