27.11.2024 • News

Klinikum Lüneburg: Nur notwendige CT-Untersuchungen dank Bluttest

Dallas, Shanghai, Kuala Lumpur: Insgesamt sind es zwölf Fähnchen auf der Weltkarte, die anzeigen, welchen Krankenhäusern 2024 der internationale Labormedizin-Award „Univants of Healthcare Excellence“ verliehen wurde.

Nahmen den internationalen Award für das Klinikum Lüneburg entgegen:...
Nahmen den internationalen Award für das Klinikum Lüneburg entgegen: (v.l.n.r.) Unfallchirurgie-Chefarzt Dr. Jörg Cramer, Oberärztin Nicola Wolff, Laborleiterin Meike Schrader und Chirurg Dr. Felix Brüning-Wolter. (Es fehlt auf dem Bild: Radiologie-Chefarzt Prof. Thomas Rodt.) Foto: Abbott

Ein Fähnchen – und das einzige in Deutschland –  steht für das Klinikum in Lüneburg. Eine Arbeit über die „Verringerung unnötiger CT-Untersuchungen in der Notaufnahme durch einen neuen Beurteilungspfad für leichte Kopfverletzungen“ hatte die unabhängige Experten-Jury überzeugt. Das dafür verantwortliche Team um Dr. Felix Brüning-Wolter, Meike Schrader, Nicola Wolff, Prof. Thomas Rodt und Dr. Jörg Cramer nahm den Preis nun persönlich in Lüneburg entgegen.

Angefangen hatte alles mit einem Fachartikel über Biomarker im Blut, den Dr. Jörg Cramer, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, seinem damals noch am Klinikum angestellten Kollegen, Dr. Felix Brüning-Wolter, ins Fach gelegt hatte. „Das Thema hat mich sehr interessiert. Wir hatten in der Notaufnahme schon immer die Möglichkeit, anhand eines Blutbildes zu bestimmen, ob ein Patient bei einem Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma eine CT-Untersuchung bekommen soll, doch die Methode war sehr zeitaufwändig“, erinnert sich Brüning-Wolter. „So lange konnten wir oft nicht warten.“

Das bestätigt auch Laborleiterin Meike Schrader. „Mit der Umstellung auf neue Geräte hatten wir plötzlich die Möglichkeit, neue Biomarker zu bestimmen.“ So sei die Idee entstanden, diese neue Methode zu testen und auszuwerten. Das Ergebnis: Bei 41 Prozent der Patienten in der Notaufnahme mit einem leichten Schädel-Hirn-Trauma konnten seitdem eine CT-Untersuchung und die damit einhergehende Strahlenbelastung vermieden werden. „Die Verwendung des neuen Tests hilft, Behandlungsentscheidungen zu treffen“, erklärt Chefarzt Dr. Jörg Cramer. Ein objektiver Biomarker für diese Entscheidungen sei besonders bei jüngeren Patienten nützlich.

Neben der Patientensicherheit und der höheren klinischen Zuverlässigkeit waren auch die verbesserte Ressourcennutzung und geringere Gesundheitskosten – immerhin spart die neue Methode knapp 25.000 Euro im Jahr – ausschlaggebend für die Jury. Mit dem „Univants of Healthcare Excellence“- Award, dessen Verleihung von dem Pharma- und Medizintechnik-Konzern Abbott organisiert wird, werden weltweit Teams gewürdigt, die über verschiedene Disziplinen hinweg zusammenarbeiten, die Gesundheitsversorgung transformieren und das Leben von Patientinnen und Patienten verändern.

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