20.03.2023 • News

Paola Arlotta erhält Gutenberg Research Award 2023

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zeichnet die Biologin Prof. Dr. Paola Arlotta von der Harvard University mit dem Gutenberg Research Award 2023 aus.

Paola Arlotta, Trägerin des Gutenberg Research Awards 2023, Foto: privat
Paola Arlotta, Trägerin des Gutenberg Research Awards 2023, Foto: privat

Der Gutenberg Research Award ist der bedeutendste Forschungspreis der JGU. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich vom Gutenberg Forschungskolleg (GFK), der zentralen Einrichtung zur Förderung der Spitzenforschung an der JGU, vergeben. Paola Arlotta leitet die Abteilung für Stammzellbiologie und regenerative Biologie der Harvard University. Sie wird den Preis am 15. Mai, auf der diesjährigen Jahresfeier des GFK, entgegennehmen und sich während ihres Aufenthalts in Mainz intensiv mit ihren hiesigen Kolleginnen und Kollegen über ihre neurowissenschaftliche Forschung austauschen sowie im Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften der JGU über ihre Forschung berichten. „Paola Arlotta ist eine internationale Spitzenforscherin mit fächerübergreifender Reichweite. Mit dem Gutenberg Research Award 2023 zeichnen wir ihre bahnbrechenden Entdeckungen zur Gehirnentwicklung, zu Neuroentwicklungsstörungen und zu neuartigen Ansätzen zur Heilung von Gehirnerkrankungen aus“, sagt Prof. Dr. Siegfried Waldvogel, der Direktor des GFK. „Außerdem würdigen wir damit ihren Einsatz für den wissenschaftlichen Nachwuchs und dabei insbesondere für Frauen sowie unterrepräsentierte Minderheiten.“

Paola Arlotta wuchs in Capriva del Friuli, im Nordosten Italiens, auf und studierte an der Universität Triest Biochemie. Im Jahr 2000 promovierte sie in Molekularbiologie an der Universität Portsmouth und ging später in die USA, an die Harvard University. „Dort widmet sie sich seither mit überwältigendem Erfolg der Erforschung der Entwicklung der Großhirnrinde“, sagt Prof. Dr. Susann Schweiger, Direktorin des Instituts für Humangenetik der Universitätsmedizin Mainz. Sie und ihr Kollege Prof. Dr. Benedikt Berninger vom Institut für Physiologische Chemie der Universitätsmedizin Mainz hatten Arlotta für den Gutenberg Research Award vorgeschlagen. „Arlotta hat unter anderem die lange vorherrschende Annahme widerlegt, dass Nervenzellen im Gehirn eine unveränderliche Identität haben, und dadurch dazu beigetragen, ein neues Forschungsfeld zu erschließen“, sagt Schweiger. Auch danach habe ihre visionäre Arbeit immer wieder zu Paradigmenwechseln in den Neurowissenschaften geführt. In jüngerer Vergangenheit war Arlotta damit erfolgreich, aus menschlichen Stammzellen Großhirnrinden-Organoide zu züchten. Sie hat diese sehr erfolgreich als Modelle für die Entwicklung der menschlichen Großhirnrinde benutzt und so grundlegende Mechanismen von Entwicklungsstörungen des menschlichen Nervensystems aufgedeckt. „Außerdem ist Paola Arlotta über ihre Forschung hinaus ein Vorbild für den wissenschaftlichen Nachwuchs“, sagt Schweiger. „Unter anderem hat sie eine Initiative zur Förderung von Wissenschaftlerinnen mitgeleitet und hohe Anerkennung dafür erlangt, dass sie den Anteil von Frauen und Angehörigen von Minderheiten an ihrer Fakultät stark erhöht hat.“ Arlotta wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Robertson Stem Cell Investigator Award der New York Stem Cell Foundation und dem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung, der ihr bereits im Jahr 2017 einen Aufenthalt an der Universitätsmedizin Mainz ermöglichte.

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