30.04.2021 • Top-Themen

Mobile Notfallcheckliste für die Anästhesiologie: eGENA jetzt auf dem Smartphone verfügbar

Die elektronische Gedächtnis- und Entscheidungshilfe für Notfälle in der Anästhesie, kurz eGENA, steht für Anästhesiologen deutschlandweit nun auch auf dem Smartphone zum Download bereit.

Abbildung vom eGENA-Tool im OP-Saal
Abbildung vom eGENA-Tool im OP-Saal

Dies ist im Fach Anästhesiologie weltweit einzigartig und von noch keinem Berufsverband und keiner Fachgesellschaft umgesetzt worden.

Die browserbasierte elektronische Gedächtnis- und Entscheidungshilfe für Notfälle in der Anästhesie (eGENA) wird als Notfallcheckliste in der Anästhesiologie für den Routine- und Notfallbetrieb eingesetzt. Dabei ist sie ein wichtiges Hilfsmittel, um Anästhesisten im Notfall zu entlasten und so die Sicherheit für Patienten im Operationssaal zu erhöhen.

Laut Priv.-Doz. Dr. Michael St. Pierre, Oberarzt am Universitätsklinikum Erlangen und Projektleiter, habe eine Arbeitsgruppe im Rahmen des Förderprojekts der Funk Stiftung mit der Entwicklung von eGENA etwas realisieren können, was im Fach Anästhesiologie in all den Jahren zuvor bisher noch niemand umsetzen konnte.

Da eGENA als Progressive Web App bewusst für eine Darstellung im Breitformat (PC-Bildschirm, Tablet) konzipiert wurde, um eine gemeinsame Betrachtung und Bearbeitung durch alle Teammitglieder zu ermöglichen, war eine sinnvolle Darstellung auf kleineren Endgeräten (Smartphones) bislang nicht möglich. Deshalb wurde nun eine für Smartphones optimierte Version entwickelt, um die Verbreitung der App und die Vertrautheit der Anwendenden zu fördern. Da im Augenblick viele anästhesiologische Abteilungen noch Probleme mit einer ungenügenden oder zu restriktiven IT-Infrastruktur haben, Ärzte hingegen ihr persönliches Smartphone auch im OP bei sich tragen, ist anzunehmen, dass sich aufgrund der Verfügbarkeit einer mobilen Version der klinische Einsatz von eGENA erhöhen wird.

Die Web-Applikation wurde von einer Arbeitsgruppe des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten (BDA) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) entwickelt; weiterer Kooperationspartner war das Institut für Medizininformatik der Universität Erlangen-Nürnberg. 

Dr. Alexander Klein, Repräsentant der Funk Stiftung, kommentiert: „Wenn eGENA zu einer Standardanwendung in der Anästhesiologie geworden ist, macht das jede Narkose in Klinik und Praxis sicherer. Zwischenfälle werden beherrschbarer, besonders auch, weil die vorhandenen Teamressourcen systematisch genutzt werden.“

Weitere Informationen sowie ein Video zu eGENA finden Sie auf den Webseiten der Funk Stiftung, des BDA und der DGAI.

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