Neubau der Apotheke an der Universitätsmedizin Mannheim



Eigentlich sollte sich der Neubau der Apotheke einem anderen großen Bauvorhaben der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) anschließen - doch das wäre erst in rund drei Jahren der Fall gewesen. Nun aber profitiert das Vorhaben vom Konjunkturprogramm, das Bund und Land aufgelegt haben, dem „Investitionsschwerpunkt Infrastruktur Krankenhäuser". Hierfür stehen insgesamt 155 Mio. € zur Verfügung. Nun kann also mit dem Bau der Apotheke noch in diesem Jahr begonnen werden, und schon Ende nächsten Jahres soll sie betriebsbereit sein.
Ulrike Hoffrichter sprach über dieses Vorhaben mit dem Leiter der Krankenhausapotheke an der UMM, Dr. Andreas Danne.
M&K: Das Universitätsklinikum Mannheim will natürlich mit einer neuen Apotheke auf der Erfolgsspur fahren. Was soll die neue Einrichtung denn leisten?
Andreas Danne: Im Focus der neuen Apotheke steht eine optimale und zeitnahe Versorgung der Patienten im Mannheimer Universitätsklinikum.
Dazu gehört neben einer verbesserten Logistik in Form einer teilautomatisierten Kommissionierung insbesondere die Zubereitung von patientenindividuellen Zubereitungen auf höchstem technischen Niveau. Diese individuellen Zubereitungen insbesondere für onkologische Patienten, Frühgeborene, sowie für Intensiv- und Schmerzpatienten machen eine optimal auf die Bedürfnisse der jeweiligen Patienten abgestimmte Arzneimitteltherapie überhaupt erst möglich.
Des Weiteren sollen die neuen Räume die Basis für eine Herstellungserlaubnis nach Paragraph 13 AMG bilden, damit auch zukünftig eine Einbindung in die Erforschung von neuen Arzneistoffen im Rahmen von internationalen Klinischen Prüfungen möglich ist.
Es hat uns natürlich besonders gefreut, dass der Standort für die neue Apotheke auf dem Campus in Gehweite aller Kliniken ausgewählt wurde, da nur so die pharmazeutische Beratung auf den Stationen weiter ausgebaut werden kann.
Welche Besonderheiten werden von den Räumlichkeiten verlangt?
Danne: Die neuen Räume sollen die Herstellung von Arzneimitteln nach GMP-Kriterien sicherstellen. Dazu ist eine weitestgehende Partikelfreiheit in den Herstellungsräumen erforderlich, um die Möglichkeit einer Kontamination der Produkte praktisch auszuschließen.
Die neuen Anforderungen beeinflussen den Workflow der Mitarbeiter. Was wird sich aus heutiger Sicht ändern?
Danne: Für die Mitarbeiter im Bereich der Arzneimittelbeschaffung und der Arzneimittelausgabe werden sich, bedingt durch die neue und verbesserte technische Ausrüstung, die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern. Die körperliche Belastung im Kommissionierungsprozess wird nachhaltig reduziert. Der Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter der Arzneimittelherstellung wird sich jedoch vergrößern, da die hohen Anforderungen an die neuen Herstellungsräume mit ebenso hohen Anforderungen an die Mitarbeiterinnen einhergehen. Das Arbeiten wird nur noch in speziellen Reinraumanzügen erfolgen, und das mehrfache Schleusen aus der „normalen" Umgebung bis in die B-Räume und wieder zurück wird einen hohen Zeitbedarf mit sich bringen. Die zukünftigen Prozessabläufe bedürfen daher einer perfekten Abstimmung, um eine effiziente und zeitnahe Versorgung der Patienten sicherzustellen.
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