30.09.2020 • News

Auszeichnung für den Blick ins Gewebe

Dr. Alexander Isaak, Assistenzarzt in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Bonn, ist mit dem diesjährigen „Young Investigator Award“ ausgezeichnet worden – ein mit 500 Euro dotierter Förderpreis, den die Deutsche Röntgengesellschaft einmal jährlich an den wissenschaftlichen Nachwuchs verleiht.

Dr. Alexander Isaak erhielt den Young Investigator Award der Deutschen...
Dr. Alexander Isaak erhielt den "Young Investigator Award" der Deutschen Röntgengesellschaft. Foto: Rolf Müller / Universitätsklinikum Bonn

Alexander Isaak überzeugte die Fachjury mit seiner kürzlich im Fachjournal „Radiology“ veröffentlichten klinischen Studie, in der er und seine Kollegen untersuchten, wie die sogenannte Zirrhotische Kardiomyopathie, eine das Herz betreffende Komplikation der Leberzirrhose, mit bildgebenden Verfahren besser sichtbar gemacht werden kann. Für Mediziner ist das von großem Interesse, da die Mechanismen, die der Erkrankung zugrunde liegen, noch nicht gut erforscht sind.

Mithilfe einer speziell hierfür etablierten kombinierten Herz-Leber-Magnetresonanztomographie (MRT) beobachteten Isaak und seine Kollegen Gewebsveränderungen in der Leber und im Herzen. In beiden Organen zeigten sich Zeichen der Entzündung und der krankhaften Vermehrung des Bindegewebes, Fibrose genannt. Dabei spielten neue quantitative MRT-Verfahren eine Schlüsselrolle – sie machen diffuse Gewebsveränderungen messbar, die dem Auge entgehen können. Die Mediziner konnten zeigen, dass der Grad der Beteiligung des Herzens mit dem klinischen und bildgebenden Schweregrad der Lebererkrankung zunimmt. Praktisch ausgedrückt: Patienten mit einem fortgeschrittenen Stadium der Lebererkrankung könnten von engmaschigeren kardiologischen Kontrollen profitieren.

Alexander Isaak war einer von sechs Finalteilnehmern aus einer Vielzahl von Bewerbungen, die während des 101. Deutschen Röntgenkongresses Anfang September ihre Studien vor einer fünfköpfigen Fachjury vorstellen durften – in diesem Jahr zum ersten Mal vor einem Online-Publikum mit mehr als 200 Zuschauern. Bereits seit 2009 werden anlässlich des Deutschen Röntgenkongresses herausragende Arbeiten und Kongressbeiträge von Wissenschaftlern unter 35 Jahren mit dem Young Investigator Award geehrt.

Die Studie wurde unter der Federführung von Privatdozent Dr. Julian Luetkens, Leiter der Arbeitsgruppe „Quantitative Imaging Lab“ der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Ulrike Attenberger), und in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums durchgeführt.

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