23.09.2022 • News

Das Universitätsklinikum Köln gewinnt den Deutschen CHANGE Award 2022

Es handelt sich vermutlich um das umfangreichste digitale Maßnahmenpaket seit Einführung des Krankenhausinformationssystems an der Uniklinik Köln (UKK) beschreibt der Preisträger in seinem Projekt „Gemeinsam. Digital. Gesund. – der Digitale Campus der Uniklinik Köln“.

v.l.n.r. Dr. Martina Oldhafer (Jury-Mitglied), Dr. Ruth Hecker (Jury-Mitglied...
v.l.n.r. Dr. Martina Oldhafer (Jury-Mitglied), Dr. Ruth Hecker (Jury-Mitglied und Vorsitzende APS Aktionsbündnis Patientensicherheit), Timo Mügge (Leiter Unternehmenskommunikation UK Köln), Dr. med. Georg Langebartels (Ärztlicher Koordinator/ KHZG Programm Management des Ärztlichen Direktors UK Köln), Martin Overath (Leiter UK Köln-IT), Jochen Baierlein (Jury-Mitglied und Vorstand Oberender AG) und Prof. Heinz Lohmann, Kongresspräsident GWK).

Rund 4,3 Mrd. Euro fließen über das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) in die Digitalisierung des Gesundheitswesens und damit in die Stärkung der Zukunftsfähigkeit der deutschen Krankenhäuser. Ein erheblicher Anteil daran, rund 85%, werden in eine bessere digitale Infrastruktur und auch in bessere regionale Versorgungsstrukturen investiert. Die über 1.200 eingereichten Anträge zur Finanzierung von Patientenportalen unterstreichen hierbei den Willen der Krankenhäuser, mitten im Auge der Patientenzentrierung anzusetzen, um Qualitätssteigerungen zum einen und zum anderen erhebliche Ressourceneinsparungen realisieren zu können.

„Das Universitätsklinikum Köln hat eindrucksvoll die erforderlichen Schritte dargestellt, die zum Gelingen eines Digitalprojektes in dieser Größenordnung einfach erforderlich sind. Die planvolle Vorgehensweise, eine tiefe Voranalyse, die Einbindung aller Beteiligten und ein absolut umfassendes Maßnahmenpaket. Genau so kann ein Change inhaltlich, mit Menschen inmitten einer anspruchsvollen Kultur gelingen.“ so Dr. Martina Oldhafer, Vorsitzende der Jury.

Unmittelbar nach Verabschiedung des KHZG wurden in der Uniklinik zwei interdisziplinäre Arbeitsgruppen eingerichtet. Diese waren repräsentativ mit allen UKK-Berufsgruppen und relevanten Unternehmensbereichen besetzt. In einer Vorstudie wurden zum einen alle IT-sicherheitstechnischen Anforderungen und zum anderen die klinischen Anforderungen an den zukünftigen digitalen Campus definiert. Als Datengrundlage für die klinischen Anforderungen wurden alle bei der IT- Abteilung eingegangenen Projekt- und Change-Ideen der letzten fünf Jahre (n>300) durch die interdisziplinäre Arbeitsgruppe in Bezug auf ihre klinische Relevanz, Innovationskraft, Wirtschaftlichkeit und gesetzliche Notwendigkeit geprüft und durch den Vorstand verabschiedet. Ein neues übergeordnetes Expertengremium, die IT-Strategie-Kommission, wurde eingerichtet, um die langfristige Entwicklung des digitalen Campus inhaltlich und strategisch zu steuern.

Hierzu beschreibt Dr. Langebartels, Leiter der Stabsabteilung Klinikangelegenheiten/ Digitale klinische Systeme in dem Konzept: „Die Etablierung der IT-Strategiekommission als zentrale strukturelle administrative Maßnahme und die übergeordnete Rolle der Kommission im strategischen Steuerungsprozess der Uniklinik muss im Unternehmen erst "gelernt" werden. Im klinischen Umfeld muss ein Umdenken eingeleitet werden, denn unsere Patienten werden zum Beispiel durch das Patientenportal befähigt, jederzeit auf Ihre Behandlung Einfluss zu nehmen und transparent über ihren Behandlungsstand informiert zu sein. Diese Stärkung der Patientenrechte und der Einflussmöglichkeiten der Patienten auf ihre Behandlung (Patient Empowerment) wird an Bedeutung erheblich zunehmen.“

Neben der Herausforderung ein so immenses Digitalprojekt mit derart vielen Schnittstellen zu anderen klinischen Bereichen umzusetzen, greift es ebenso deutlich in die Versorgungskultur des Gesundheitswesens ein und unterstreicht die Bedeutung der Patientenbeteiligung. Eine Herausforderung der sich das Universitätsklinikum mit einem ebenso umfassenden Maßnahmenstrategie gestellt hat. Vom Leitsatz/Visionsbild, Stakeholder Analyse, diversen Veranstaltungen, Informationsmaterialien und Workshops, Sprechstunden, Coachings bis hin zum Monitoring ist alles dabei.

„Das Universitätsklinikum Köln hat sich einer Herkulesaufgabe mit einem Herkulespaket gestellt. Mutig und zielgerichtet. Genau so sieht eine Blaupause für die Implementierung eines Patientenportals aus. Ich freue mich sehr über eine so vorbildliche Vorgehensweise und lade jedes Klinikum mit einem derartigen Projekt zum Nachlesen des Konzeptes auf unserer Website ein.“ so Felix Dorn, Board Mitglied der ICMG und Ausrichter des Deutschen CHANGE Awards.

Auch dieses Jahr geht an den Gewinner des Deutschen CHANGE Award ein Bildungspaket. In diesem Jahr das Blended Learning Bildungspaket Competence Hub Digital Transformation in Kooperation mit der Frauenhofer Academy und Unity. 

Neben dem Gewinner, dem Universitätsklinikum Köln, wurde auch ein weiteres Projekt in der Vorauswahl nominiert: Eichsfeld Klinikum Heilbad Heiligenstadt mit dem Konzept: „Sternstunde Interoperabilität – Passion und eine gemeinsame Reise in die digitale Transformation der Notfallambulanzen“

Weitere Informationen zum Deutschen CHANGE Award und die ausführlichen Konzepte des Gewinners sowie des Nominierten insgesamt finden Sie auf der Website der ICMG Initiative Change-Management im Gesundheitswesen www.deutscher-change-award.com.

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