14.03.2023 • News

Delir-Tag: UKSH schickt eine Fahne um die Welt

Anlässlich des Welt-Delir-Tages am 15. März startet am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein das Projekt „Pass the Delirium Awareness Flag around the World“. 112 Kliniken aus 27 Ländern unterstützen die Aktion.

Dr. Peter Nydahl, Pflegeforschung, Bärbel Morschheuser, Klinik für Innere...
Dr. Peter Nydahl, Pflegeforschung, Bärbel Morschheuser, Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel, Sabine Richter, Pflegedirektion Kiel, und PD Dr. Dirk Schädler, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Campus Kiel, (v. l.) mit der "Delirium Awareness Flag", Foto: UKSH

Dabei unterzeichnen die teilnehmenden Teams die „Awareness Flag“ und senden die Fahne an das jeweils nächste Krankenhaus, bis sie wieder zum UKSH zurückkommt. „Durch unsere Aktion und begleitende Infoveranstaltungen wollen wir Fachleute und Öffentlichkeit für das Thema Delir sensibilisieren und hoffen, das Delirmanagement und letztendlich die Patientensicherheit zu verbessern“, sagt Dr. Peter Nydahl, Pflegeexperte des UKSH, Campus Kiel.

Ein Delir ist eine akutes, ernst zu nehmendes Syndrom mit organischer Ursache. Es äußert sich in Störungen des Bewusstseins, Denkens und der Aufmerksamkeit sowie einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus. Von zehn Patientinnen und Patienten im Intensivbereich haben drei bis sechs ein Delir, auf allgemeinen Stationen im Durchschnitt zwei bis vier. Betroffen sind vor allem ältere Menschen mit schwerer Erkrankung oder Demenz, aber auch Babys und Kleinkinder. Vor allem ältere delirante Patientinnen und Patienten bleiben häufig länger im Krankenhaus, haben mehr Komplikationen und ein höheres Sterblichkeitsrisiko. Ein Delir kann leicht unbemerkt bleiben, denn viele Betroffene wirken teilnahmslos und zurückgezogen. Doch auch starke körperliche Unruhe kann auf ein Delir hinweisen.

„Vorbeugende Maßnahmen, die das Delir-Risiko senken, haben am UKSH einen hohen Stellenwert“, sagt Nydahl. Dazu gehört zum Beispiel, den Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen durch wenig Lärm und Licht einen möglichst ruhigen Nachtschlaf zu ermöglichen, ihnen dabei zu helfen, sich zu orientieren und zu bewegen, beruhigend wirkende Arzneistoffe (Sedativa) jedoch nur zurückhaltend zu verabreichen. Gerade die Angehörigen spielen für Patientinnen und Patienten eine große Rolle. Ihre regelmäßige Anwesenheit oder allein die Stimmen vertrauter Menschen helfen den Betroffenen oft, kein Delir zu entwickeln oder es schneller zu überwinden.

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