18.07.2022 • News

Nuklearmedizin mit innovativer Diagnostik

Vivantes verbessert die Krebserkennung durch eine erste Diagnose im PET/CT mit dem Bildgebungsmittel FAPI.

Wiley Getty Images
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Im Vivantes Institut für Nuklearmedizin ist es erstmals gelungen, die schwach radioaktive Substanz Gallium-68 (68Ga)-FAPI im PET/CT als neues Bildgebungsmittel klinisch bei einem Patienten aus dem Vivantes MVZ anzuwenden. Damit kommen neuste Forschungsergebnisse den Menschen in Berlin ab sofort zugute: Im PET/CT können so nun unter anderem Hirnmetastasen, Brustkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Tumore im Hals-Nasen-Ohren-Bereich unter bestimmten Voraussetzungen noch besser aufgespürt werden. Diese innovative Diagnostik wird allerdings noch nicht von den Krankenkassen übernommen.

Bestimmte Krebsarten können im PET/CT möglicherweise früher erkannt werden

Prof. Dr. Michail Plotkin, Leiter des Vivantes Instituts für Nuklearmedizin, erklärt: „Mit dem neuen Marker sind neue klinische Einsatzfelder für das PET/CT möglich: Unter anderem können nun Hirnmetastasen, Bauchspeicheldrüsenkarzinomen, bestimmten Lymphom-Formen, Mammakarzinome und HNO-Tumore in bestimmten Situationen noch effizienter diagnostiziert werden. Das innovative Bildgebungsmittel Gallium-68 (68Ga)-FAPI wurde im Universitätsklinikum Heidelberg entwickelt. Auch weil es etwa weniger Darmaktivität auslöst, die bei den Bildaufnahmen stören kann, und es die Bildqualität bei etwa Diabetikern verbessert, da es unabhängig vom Blutzuckerspiegel ist, hat es viele Vorteile gegenüber dem „Standard-Marker“ F18 FDG.“ Die Anwendung könnte durch eine frühere Diagnose dann auch eine frühere Therapie ermöglichen, so Prof. Plotkin.

Radiopharmazie: Sichere, eigene Herstellung radioaktiver Arzneimittel

Seit 2018 ist die Vivantes Nuklearmedizin in der Lage, neuartige radioaktiv markierte Stoffe herzustellen - in einem streng kontrollierten Bereich unter Einhaltung aller notwendigen Qualitätskriterien. Mittlerweile werden in der Radiopharmazie 12 verschiedene Substanzen synthetisiert, und zwar für diagnostische als auch für therapeutische Zwecke. Bevor diese an Patienten angewendet werden, durchlaufen alle Produkte eine strenge Qualitätskontrolle.

Die Herstellung der Radiopharmaka erfolgt unter Einhaltung der GMP (Gute Herstellung Praxis). Das Labor ist mit einer Heißzelle (Hot Cell) der Reinraumklasse A ausgestattet, wo die keimfreie Zubereitung gewährleistet ist. Die Ansprechpartnerin und Leiterin des Labors ist die promovierte Radiochemikerin Dr. rer. nat. Christelle Njiki Noufélé.

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