Placebo-Effekte und gelungene Kommunikation in der Medizin
Ob Hausarzt- oder Facharztpraxis, Zahnmedizin, Apotheke, Pflege, Physio- oder Psychotherapie – jeder Bereich kann von optimierter Kommunikation mit Patienten profitieren.


Deshalb haben Dr. Lorenz Peters und Prof. Sven Benson zusammen mit Prof. Ulrike Bingel und Dr. Helena Hartmann von der Universitätsmedizin Essen (Fachbereiche Neurologie und Didaktik in der Medizin) in dem aktuell erschienenen Buch „Der Placebo-Effekt: Wissenswertes für Gesundheitsberufe“ Forschungsergebnisse und Anwendungsbeispiele für die Praxis kompakt zusammengetragen.
Alle erleben in der medizinischen Praxis täglich die Macht von Placebo- und Nocebo-Effekten: Der Kopfschmerz bessert sich bereits fünf Minuten nach Einnahme der Schmerztablette, was pharmakokinetisch nicht zu erklären ist. Nebenwirkungen entwickeln sich besonders dann, wenn der Beipackzettel intensiv gelesen wurde. Übelkeit kommt auf, sobald die Chemotherapie in den Therapieraum gebracht wird.
Positive und negative Erwartungseffekte beeinflussen sowohl den Therapieerfolg als auch das Auftreten von Nebenwirkungen, deshalb will das neue Buch erklären und aufklären: Wie funktioniert gelungene Kommunikation in der Medizin? Wie überbringen wir schlechte Nachrichten ohne Nocebo-Effekt? Wie klären wir erwartungssensibel auf?
Lektüre für Praxis und Lehre
„Kurzweilig und wissenschaftlich fundiert vermitteln wir allen im Gesundheitswesen Tätigen die Bedeutung von Placebo- aber auch Nocebo-Effekten“, betont Buchautor Dr. med. Lorenz Peters, Facharzt für Physiologie und Neurologie am Institut für Didaktik in der Medizin des Universitätsklinikums Essen. Alle vier Autoren forschen im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation“ (Behandlungserwartung) über Placebo- und Noceboeffekte. „Gleichzeitig gibt das Buch viele praktische Hinweise, wie man dieses Wissen im beruflichen Alltag anwenden kann, um therapeutische Wirksamkeit zu verstärken und Nebenwirkungen zu reduzieren“, bekräftigt die Neurologin Prof. Ulrike Bingel, Leiterin der Schmerzmedizin an der Universitätsklinik Essen und Sprecherin des SFBs "Treatment Expectation". Das gelte vor allem in den medizinischen Ausbildungsberufen. „Wer lernt, wie man Kommunikation und Therapien zum Wohl der Patienten optimieren kann, fühlt sich selbst sicherer, und leistet einen wertvollen Beitrag zum Therapiererfolg“, so empfiehlt das Autorenteam ihr neues Buch als Standardlektüre für Praxis und Lehre.
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